8. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Von Bischofswiesen nach Ramsau

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Die 8. Etappe auf dem SalzAlpenSteig führt von Bischofswiesen bis ins Bergsteigerdorf Ramsau und bietet ein traumhaftes Panorama der Berchtesgadener Alpen. 

8. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Von Bischofswiesen nach Ramsau © Gipfelfieber
8. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Von Bischofswiesen nach Ramsau © Gipfelfieber

Und doch beginnt die Etappe mit einem Wermutstropfen. Denn es gilt zunächst, auf dem gleichen Weg wie am Vortag, den letzten Kilometern der 7. Etappe von Bad Reichenhall nach Bischofswiesen, zurück zu gehen. Das ist an der Bischofswiesener Ache ja ganz nett, aber wer mag schon Wiederholungen?

Am Ende aber egal, denn was die 8. Etappe auf dem SalzAlpenSteig dann im weiteren Verlauf bietet, ist ein Traum für jeden Bergliebhaber.

Am Fuß der schlafenden Hexe

Auf Höhe des Campingplatzes Winkl-Landthal biegen wir wieder auf den “richtigen” SalzAlpenSteig ab und langsam windet sich der breite Weg bergauf. Am Fuß der schlafenden Hexe geht es im lichter werdenden Wald immer tiefer ins Lattengebirge hinein.

Warum die schlafende Hexe heißt wie sie heißt? Ganz einfach, wenngleich politisch unkorrekt. Die markanten Rofatentürme im Lattengebirge sorgen dafür, dass die Berge so aussehen als würde eine alte Frau dort auf dem Rücken liegen und ein Schläfchen halten. Die ziemlich krumme Hakennase kann nur bedeuten, dass es sich dabei um eine Hexe handelt.

Der Sage nach hauste eine Hexe inmitten des Lattengebirges, die anderen Menschen wenig wohl gesonnen war, Wanderer vergiftete oder gar mit Steinen zum Absturz brachte. Der gottesfürchtige Martinus konnte einer weiteren Attacke mit Ach und Krach entkommen, woraufhin sich der Zorn des Himmels entlud, ein Donnern heraufbeschwor und die grausame Hexe in Stein verwandelt wurde und noch heute dort liegt.

Ausblicke an der Mordaualm

Am Klaushäusl und der Fernwasser Diensthütte vorbei geht es stetig weiter bergauf, aber nie unangenehm steil. Kurz vor Erreichen der Mordaualm lichtet sich der Wald endlich und gibt den Blick auf ein Panorama frei, dass den Fernwanderer auf den nächsten Stunden begleiten wird.

Hochkalter und Watzmann, unterbrochen nur vom langgezogenen Wimbachgries, erheben sich in ihrer ganzen Pracht vor unseren Augen und sorgen für eine ausgedehnte Pause oberhalb der auch als Mordor-Alm bezeichneten Hütten.

Während der Blaueisgletscher inmitten des Hochkaltermassivs, immerhin der nördlichste des ganzen Alpenraums, langsam vor sich hin schmilzt, machen wir uns an den Abstieg nach Ramsau, das seit 2015 offizielles Bergsteigerdorf des Alpenvereins ist. Wer sich jetzt noch fragt, ob der Titel gerechtfertigt ist, sollte versuchen, die Augen auf zu machen.

Abstieg nach Ramsau

Zwischen Kuhglockengebimmel geht es langsam bergab und zwischendrin heißt es aufzupassen und nicht auf die kleine Kreuzotter zu treten, die die Forststraße eilig versucht zu überqueren.

Zur Rechten drängt sich immer prägnanter die Reiteralpe ins Bild. Nur der sagenumwobene Hintersee am Eingang des Klausbachtals, Mekka für Landschaftsfotografen landauf, landab, bleibt unseren Augen verborgen.

Weiter unten folgt der SalzAlpenSteig schließlich in etwa dem Verlauf der Alpenstraße, biegt nach einer Weile aber ab und führt nochmal fast 300 Höhenmeter nach unten (und am nächsten Tagen wieder hinauf) ins Ortszentrum von Ramsau, zur wahrscheinlich mittlerweile weltberühmten Kirche an der Ramsauer Ache und mitten hinein ins Bergsteigerdorf.

Fazit

Vor allem der zweite Teil des Weges von Bischofswiesen nach Ramsau hat es in sich, ist doch das grandiose Panorama der Berchtesgadener Bergwelt die ganze Zeit vor Augen. Das ist es auch, das die 8. Etappe auf dem SalzAlpenSteig zu einer der schönsten Etappen des gesamten Weges macht.

2 Kommentare

  1. Die 8. Etappe hast Du sehr gut beschrieben. Sie ist wirklich eine der schönsten Strecke auf dem SalzAlpenSteig von Prien nach Berchtesgarden. Wir haben uns die Wiederholung des langweiligen Abschnitts von Bischofswiesen bis zum Campingplatz Winkl-Landthal geschenkt und sind mit dem Bus dorthin gefahren. Das war gut so. Dann fängt die gute Tour dort schon einfach an.

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