Von der bayerischen Karibik über das Fotografen-Mekka schlechthin bis zu einem Platz, der so herrlich einsam wirkt und es eigentlich doch nicht ist. Unsere fünf liebsten Bergseen in den Bayerischen Alpen.
Der wärmste Mai seit 1889. So berichten es zahlreiche Medien mit Ende des Wonnemonats, der endlich einmal seinem Namen gerecht wurde. Wo Landwirte unter der Hitze leiden, freuen sich Bergsüchtige. Denn nicht nur die verbliebenen, aber berüchtigten Schneefelder in den Bergen schwinden, auch die Bergseen heizen sich langsam aber sicher auf und gönnen dem Bergsteiger und Wanderer eine willkommene Abkühlung.
Wir haben unsere fünf liebsten Bergseen in den Bayerischen Alpen herausgesucht. Ganz subjektiv objektiv natürlich.
Hintersee
Am Fuß des Hochkalter-Massivs lockt in der Nähe von Ramsau in den Berchtesgadener Alpen der Hintersee mit seinem türkisen und glasklaren Wasser für einen Sprung ins kühle Nass. Das ist trotz seiner geringen Tiefe selbst nach langen Hitzeperioden immer ziemlich kühl.
Rund um den Hintersee und in ihm selbst sind überall riesige Steine zu finden, bei denen man sich fragt wie die dort hingekommen sind. Der Sage zu folge waren es zwei Riesen, einer auf dem Hochkalter, einer auf der Reiteralpe, die miteinander in Streit geraten sind und sich schließlich mit riesigen Felsbrocken bewarfen. Einer davon staute schließlich den Hintersee an. Die Reste des Kampfs der Riesen sieht man im Zauberwald, der direkt am Auslass des Hintersees auf eine magische Wanderung führt. Ein besonders markanter Brocken liegt direkt im Wasser, ist mit zwei Bäumen bewachsen und bildet so eines der beliebtesten Motiven von Fotografen im deutschen Alpenraum.
Geroldsee
Apropos Fotografen. Von denen trifft man am Geroldsee einige. Tagsüber eher weniger, dafür am frühen Morgen und späten Abend, wenn die blaue Stunde das beste Licht beschert. Der Ausblick ist gigantisch. Wettersteingebirge und Karwendel zeigen sich in ihrer ganzen Urgewalt. Steil abbrechende Felswände, markante Gipfel und legendäre Routen. Eingebettet in eine stille Landschaft aus kleinen Hütten ist der Geroldsee nicht nur ein Paradies für Fotografen. Im Sommer steht bei der Drei-Seen-Wanderung, die neben dem Geroldsee noch dem Barm- und dem Grubsee einen Besuch abstattet, nur ein Sprung zwischen dem schwitzenden Wanderer und der Erfrischung.
Eibsee
Am anderen Ende des Wettersteingebirges und am Fuß der Zugspitze wartet die bayerische Karibik auf tollkühne Schwimmer. Mit dem Walchensee gibt es ganz in der Nähe noch einen See, der quasi das gleiche von sich behauptet. Aber warum eigentlich Karibik? Ganz einfach. Der Eibsee leuchtet an seinen Ufern in einem türkisen Farbton, um den ihn selbst die Karibik beneiden würde.
Das und seine Lage am Fuß des höchsten Berges Deutschlands hat seinen Preis. Die Ufer sind gesäumt von Touristenheerscharen aus aller Herren Länder. Denen entgeht der Frühaufsteher oder Sonnenuntergangswanderer aber ganz gut. Aber auch tagsüber lässt sich dem Trubel halbwegs gut entgehen, wenn man sich soweit wie möglich vom Parkplatz entfernt.
Obersee
Ähnlich turbulent geht es am Obersee zu. Zumindest wenn tagsüber die Schiffe auf dem Königssee die Touristen zuerst nach St. Bartholomä und schließlich weiter nach Salet transportieren. Von der Bootsanlegestelle ist es ein kurzer Fußmarsch bis zum Obersee. Eine weitere halbe Stunde benötigt man, um den See mit seinem glasklaren Wasser, den riesigen Forellen und Saiblingen zur Hälfte zu umrunden.
Am anderen Ende des Obersees liegt die idyllische Fischunkelalm. Kurz vorher wird das wohl meist fotografierteste Bootshäuschen Deutschlands passiert. Während im Hintergrund Deutschlands höchster Wasserfall, der Röthbachfall über knapp 470 Meter gen Tal stürzt, wirkt die Alm wie aus einer anderen Zeit. Bei frisch gezapfter Milch und frischem Käse wird sich für den Rück- oder Weiterweg (etwa zur Wasseralm) gestärkt.
Spitzingsee
Rund um Miesbach sind die Seen alles andere als rar gesät. Während der gemeine Münchener bei zweistelligen Temperaturen und Sonnenschein zum Tegernsee ausrückt, geht es auch an seinem östlichen Nachbarn dem Schliersee immer noch recht turbulent zu. Selbst am Spitzingsee lässt ein schweifender Blick über die Nummernschilder auf dem Parkplatz vermuten, ganze Münchener Stadtviertel hätten sich auf den Weg über den beschwerlichen Spitzingpass gemacht. Und das zurecht.
Wunderbar eingebettet, liegt der Spitzingsee zwischen den Bergen. Etliche Bergtouren auf Voralpengipfel, deren Namen wohl selbst kennt, der sich einmal im Jahr zum Wandern begibt, sind vom See aus erreichbar. Brecherspitze, Rotwand, Stümpfling und Jägerkamp. Und zwar im Sommer wie im Winter. Dazu servieren zahllose Almen frische Buttermilch und backen Brot im Holzofen. Die Erfrischung im Spitzingsee weckt Körper und Geist, denn auch im Hochsommer fehlt noch so einiges zur heimischen Badewanne.
Andreas ich lese immer wieder gerne deine Berichte. Sie sind immer wieder Inspiration für mich. Wünsche dir einen schönen Tourensommer. lg Bernd
Servus Bernd, danke für die Blumen! Dir auch einen schönen Tourensommer!
[…] Rechten drängt sich immer prägnanter die Reiteralpe ins Bild. Nur der sagenumwobene Hintersee am Eingang des Klausbachtals, Mekka für Landschaftsfotografen landauf, landab, bleibt unseren […]
[…] in Richtung Winterschlaf begeben zu haben. Bei der langen Wanderung durch das Tal, das sich vom Hintersee zwischen Hochkalter und Reiteralpe aufschwingt, und dem Zustieg zum Gipfel des 1.694 m hohen […]