Rundtour über den Draugstein: Steinriese im Almenland

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Der Draugstein ist einer der wenigen Felsgipfel über dem Großarltal. Die spannende Rundtour führt nicht nur auf mehrere Gipfel, sondern lockt mit leckeren Belohnungen.

Rundtour über den Draugstein: Steinriese im Almenland © Gipfelfieber
Rundtour über den Draugstein: Steinriese im Almenland © Gipfelfieber

Zwei große Felsnasen stechen über der Ostseite des so friedlichen Großarltals hervor. Zwischen den von unten gemütlich ausschauenden komplett mit grasbewachsenen Bergen wirken die beiden Gipfel mit ihrem steinigen Antlitz fast wie Fremdkörper.

Der Draugstein ist einer der beiden Kolosse. 2.358 Meter hoch und in einer langen, weitestgehend einfachen Rundwanderung zu ersteigen. Spannend werden die letzten Meter zum Gipfel, wo die saftig grünen Almwiesen verlassen werden und ab und an auch mal Hand an den Fels gelegt werden muss.



Im Tal der Almen

Großarltal - Das Tal der Almen © Gipfelfieber
Großarltal – Das Tal der Almen © Gipfelfieber

Auf dem Weg dahin säumen beinahe zahllose Almen den Weg. An Almen ist das Großarltal nicht arm und trägt seit ein paar Jahren nun schon den offiziellen Slogan “Tal der Almen”. Etwa 40 sind es, die talauf- und talabwärts bewirtschaftet werden. Bei der Tour auf den Draugstein passieren wir einige davon, die mit ihrem selbst gemachten Käse, dem geräucherten Speck und frisch gebackenem Brot schon lange vor Erreichen des Gipfels zur noch nicht verdienten Pause locken.

Über den Salzburger Almenweg

Wir starten am frühen Morgen nach einer geruhsamen Nacht auf der vor Jahren abgebrannten und wieder neu errichteten Loosbühelalm. Einen Wecker braucht es hier nicht. Das erledigen die Ziegen, die zum Melken hereinkommen. Während wir auf dem Salzburger Almenweg den Schweinebraten und Enzianschnaps vom Vorabend langsam herausschwitzen, lugen zwischen den Wolken kurz der Draugstein und seine felsigen Nachbarn Nebeleck und Gamsköpfl hervor.

Der Salzburger Almenweg führt in 31 Etappen einmal quer durch das Salzburger Land und macht an zahllosen bewirtschafteten Almen Station. Davon erreichen wir mit der Filzmoosalm bald schon die nächste.

Aufstieg zum Filzmoossattel

Ging es bis hierhin mit nur geringem Anstieg ändert sich das nun. Zumindest etwas. Im immer noch nur mäßig ansteilenden Gelände geht es zwischen den blühenden Resten der Almrosen aufwärts. Immer wieder schält sich der Draugstein aus den Wolken und wirkt doch reichlich abweisend, verliert aber etwas von seiner Aura je näher wir dem Filzmoossattel kommen.

Auf den Draugstein

Während der Salzburger Almenweg weiter hinab in Richtung Tappenkarsee und ins Kleinarltal führt, zweigt links der Steig auf den Draugstein ab. Steile Serpentinen machen deutlich, dass sich der Charakter der Tour sofort ändert. Die Schweißperlen rinnen die Stirn hinab, das Schnaufen nimmt zu und nach dem ersten Steilstück folgt eine kurze Verschnaufpassage. Die geht bald in felsiges Terrain über, an einer Stelle hilft ein lockeres Stahlseil, das brüchige Gelände zu überwinden.

Direkt vor dem Gipfel vom Draugstein gilt es noch eine schmale und ausgesetzte Stelle zu überwinden, die ebenfalls mit einem Stahlseil gesichert ist. Der Blick vom stattlichen Gipfelkreuz hinab ins Großarltal fällt an diesem Tag allerdings aus. Nur kurz reißen die Wolken immer wieder auf und machen den Blick über den Kamm hinüber zum Scheibenkogel frei.

Edelweiß am Filzmooshörndl

Der Filzmoossattel ist schnellen Schrittes über den Aufstiegsweg wieder erreicht. Knapp 40 Höhenmeter trennen uns nun von der Filzmooshöhe (2.103 m), die zwar kaum als eigenständiger Gipfel durchgehen mag, sein Gipfelkreuz aber doch davon zeugt.

In sanftem Anstieg erreichen wir etwa zwanzig Minuten später das Filzmooshörndl (2.189 m). So unspektakulär wie es von seiner östlichen Seite scheint, ist es aber nicht. Vom Gipfel stürzt die Westwand beinahe senkrecht hinab in das Buchbachkar. Beim Fotografieren der zarten Edelweißblüten unweit des Gipfelkreuzes gilt es also aufzupassen.

Brettljause auf der Bichlalm

Am Kamm führt die Rundtour nun weiter in Richtung Spielkogel, zweigt kurz vor diesem aber ab. Vorbei an Seiser- und Kaserkopf steigen wir über den Goldgräberweg ab, nehmen den Gipfel des Remsteinkopfs (1.945 m) mit und erreichen bald die Bichlalm (1.731 m) zur jetzt auch verdienten Brettljause.

Von der Alm geht es über Forstwege und steilere Passagen durch den Wald in etwa zwei Stunden zurück nach Großarl.

Fazit

Eine grandiose, aber durchaus lange Rundtour führt über dem Großarltal auf den Gipfel des Draugsteins und weiter über das Filzmooshörndl zur Bichlalm. Im überwiegend grünen Almgelände bildet der steile und felsige Gipfelzustieg eine willkommene Abwechslung. Der ist allerdings auch deutlich schwieriger als die ansonsten weitestgehend einfache Wanderung.

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