Der Karkopf ist ein stiller Nachbar des Geigelsteins. Über seinen Gipfel läuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Dort wartet ein kleines Kuriosum.
Von Österreich nach Deutschland. Und von Deutschland nach Österreich. Und wieder zurück. Und noch einmal. Auf der Wanderung vom Walchsee im Kaiserwinkl bis auf den Gipfel des Karkopfs wird die Grenze zwischen Bayern und Tirol, Deutschland und Österreich gleich mehrfach überschritten. Merken tut man davon allerdings recht wenig.
Die weitestgehend einfache Wanderung verläuft zunächst über breite Forstwege, erst im letzten Drittel über schmale Bergpfade und Steige bis auf den 1.507 Meter hohen Gipfel des Karkopfs.
Der hat übrigens mehrere Namensvetter wie den, der – ebenfalls in den Chiemgauer Alpen – und beinahe nur einen Steinwurf entfernt zwischen Feichteck und Hochries liegt. Und den höchsten Gipfel des Lattengebirges in den Berchtesgadener Alpen. Auch in der Mieminger Kette in Tirol gibt es noch einen Karkopf, der mit seinen 2.469 m aber fast tausend Meter höher ist als unser Tagesziel.
Inhaltsverzeichnis
Kaiserwinkl
Der Kaiserwinkl liegt im Norden Tirols unweit von Kufstein. Seine vier Gemeinden Walchsee, Kössen, Schwendt und Rettenschöss sind zwischen den Ausläufern des Zahmen Kaisers und den Chiemgauer Alpen förmlich eingebettet. Neben etlichen leichten Touren zu Almen gibt es auch anspruchsvolle Unternehmungen wie die Klettersteige an der Harauer Spitze oder spannende Grattouren im Kaisergebirge.
Wanderung auf den Karkopf
Route: Walchsee – Riederalm – Baumgartneralm – Niederkaseralm – Sattel zwischen Breitenstein & Karkopf – Karkopf – Karalm – Ottenalm – Parkplatz in Walchsee
Von Walchsee zur Baumgartneralm
Wir beginnen unsere Wanderung zum Karkopf auf der österreichischen Seite der Chiemgauer Alpen, unweit des Walchsees und genau am Fuß des bewaldeten Bergrückens, der sich im Osten des Ortes markant erhebt.
Vom Wanderparkplatz am Sportplatz starten wir auf dem breiten Fahrweg in Richtung Riederalm und Ottenalm. Im schattigen Wald wandern wir bis nach knapp 30 Minuten die Riederalm erreicht ist. Für einen Einkehrschwung ist es noch zu früh und so folgen wir dem Abzweig ins Baumgartnertal. Wir wandern an den westlichen Ausläufern des Rescharkopfs vorbei und nach etwas über einer Stunde Aufstieg verlassen wir zum ersten Mal den Wald. Eine Bank bietet sich als Rastplatz an, von der ein fantastischer Ausblick über das schmal eingeschnittene Tal bis hinüber zum Wilden Kaiser mit dem imposanten Ellmauer Tor wartet.
Nach einer kurzen Pause führt der Forstweg bis zu den kleinen Hütten der Baumgartneralm und an ihnen vorbei.
Im Naturschutzgebiet Geigelstein
Nie sonderlich steil geht es weiter bis wir zum ersten Mal von Tirol nach Bayern überwechseln. Auf deutscher Seite befindet sich das Naturschutzgebiet Geigelstein, das sich rund um den Blumenberg des Chiemgaus, wie der Geigelstein auch genannt wird, erstreckt. Wichtigster Stückpunkt im Naturschutzgebiet Geigelstein ist die Priener Hütte, die wir bald schon sehen.
Kurz bevor wir sie erreichen, folgen wir auf Höhe der Niederkaseralm einem scharfen Abzweig nach rechts. Ein schmaler Steig weist nun wieder in südliche Richtung. Der gut erkennbare Pfad führt uns nicht nur rund um den Breitenstein durch lichten Bergwald, sondern auch wieder zurück nach Tirol, immer wieder garniert mit kurzen Aussichten ins Kaisergebirge auf der anderen Talseite. Leicht ansteigend erreichen wir nach weiteren knapp 30 Minuten den Sattel zwischen Breitenstein und Karkopf.
Aufstieg zum Karkopf
Nach einem kurzen Aufstieg haben wir nun endlich zum ersten Mal unser Tagesziel vor Augen. Das Gipfelkreuz scheint greifbar nah. Wir wandern nun genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Schließlich gilt es nur noch einen letzten steilen Aufstieg zu erklimmen, an dessen Ende der Gipfel des Karkopfs auf 1.507 m erreicht ist.
Hier wartet ein kleines Kuriosum, denn es gibt hier oben nicht nur ein Gipfelbuch, sondern gleich zwei, nämlich ein deutsches und ein österreichisches.
Abstieg über die Ottenalm
Nach dem Verewigen in den Gipfelbüchern steigen wir auf der Ostseite hinunter zur Karalm und hören endgültig mit dem Grenzhopping auf. Über die Ottenalm geht es zurück zum Ausgangspunkt in Walchsee.
Fazit
Die Tour von Walchsee auf den Karkopf ist eine tolle und gerade im letzten Drittel einsame Wanderung, vorbei an Almen, in den Chiemgauer Alpen. Am Gipfel locken nicht nur zwei Gipfelbücher, sondern herrliche Fernblicke bis zu den hohen Bergen der Zentralalpen.
Mehr Informationen
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Sportplatz Walchsee im Kaiserwinkl (47.659877, 12.325123)
Höchster Punkt: Karkopf, 1.507 m
Höhenmeter: 841 hm (einfach)
Schwierigkeit: leicht
Anfahrt: von München über A8 und A93 bis Ausfahrt Oberaudorf, weiter bis Walchsee, hinter Fußgängerüberweg links bis zum Sportplatz; ÖPNV: Zug bis Kufstein und mit dem Buslinie 4030 bis Walchsee
Gehzeit: ca. 5 h
Touristeninformation: Tourist Information Kaiserwinkl, https://www.kaiserwinkl.com, ++4350110020, info@kaiserwinkl.com
Einkehr & Almen: Riederalm, Ottenalm, Priener Hütte
Schöne Tour, am Ende etwas zäher, langer Rückweg über den Forstweg