7 Alternativen zur Alpenüberquerung: Weitwandern mal anders

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Einfach in die Ferne wandern. Auf diesen sieben Weitwander-Alternativen zur Alpenüberquerung geht es von der beschaulichen Alm bis zum hochalpinen Gipfelglück.

7 Alternativen zur Alpenüberquerung: Weitwandern mal anders © Gipfelfieber
7 Alternativen zur Alpenüberquerung: Weitwandern mal anders © Gipfelfieber

Die Alpenüberquerung boomt. Es scheint, als habe beinahe jeder, der ab und an mal die Wanderstiefel schnürt, die Alpen überqueren zu müssen. Und so gleichen die Wege auf den möglichen Routen zwischen Nord- und Südalpen in den Sommermonaten einer Völkerwanderung. Nicht selten quetschen sich 200 Leute und mehr in die Speiseräume der Hütten am Wegesrand, die aus allen Nähten platzen. Von einer einsamen Naturerfahrung kann auf den am meisten frequentierten Wegen kaum noch die Rede sein.

Aber es geht auch anders: Die Berge bieten weit mehr Möglichkeiten, in die Ferne zu wandern, ohne dabei gleich den Alpenhauptkamm bezwingen zu müssen. Wir stellen sieben Alternativen für das Weitwandern vor. Von gemütlichen Almen bis hinauf zu hohen Gipfeln.

SalzAlpenSteig

Eine Mischung aus beidem ist der SalzAlpenSteig. Der führt vom Chiemsee bis zum Hallstätter See. Er führt in 18 Tagesetappen selten richtig hoch hinauf, führt als zertifizierter Premium-Weitwanderweg aber vorbei an zahlreichen Naturschätzen. Immer der Spur des Salzes folgend geht es über die Almen der Chiemgauer Bergwelt zum Königsee und schließlich auf österreichischer Seite bis hinauf zum Gosaukamm und hinab zum Hallstätter See.

Die Tagesetappen sind zumeist knapp 20 Kilometer lang, die Aufstiege überschreiten nur selten die 1.000 Höhenmeter, liegen oft sogar deutlich darunter. Mehr Informationen gibt es hier.

Via Spluga

Etwas kürzer und schon in vier Tagesetappen machbar ist die Via Spluga, die im bündnerischen Thusis startet, vorbei an der Viamala Schlucht und hinauf zum Splügenpass führt. Von dort geht es auf italienischer Seite nach Isola und weiter ins beinahe schon mediterran anmutende Chiavenna. Die knapp 65 Kilometer werden auf dem ehemaligen wichtigen Transitpfad zurückgelegt, über den Waren über den Pass transportiert wurden, teils auf abenteuerlichen Pfaden entlang der eindrucksvollen Viamala Schlucht.

Mehr Infos.

Va’ Sentiero

Die Drei Zinnen im Abendlicht © Gipfelfieber
Die Drei Zinnen im Abendlicht © Gipfelfieber

Etwas mehr Zeit muss mitbringen, wer den Fernwanderweg Va´ Sentiero in Italien begehen möchte. Satte 368 Etappen führen in sagenhaften 6.880 Kilometern einmal quer über den italienischen Stiefel mitsamt dem vorgelagerten Sardinien. Seit dem Frühjahr 2019 wandern Sara, Yuri und Giacomo, die hinter dem Projekt stecken, das vom italienischen Alpenverein unterstützt wird, auf den alten, teils vergessenen Pfaden und zeichnen die Strecke neu aus, um sie Ende des Jahres offiziell eröffnen zu können.

Mehr Informationen zum Projekt auf vasentiero.org.



Salzburger Almenweg

Der Salzburger Almenweg führt in 31 Etappen quer durch das Salzburger Land. Wie der Name schon sagt, stehen auf diesem Weitwanderweg die zahllosen Almen im Pongau im Mittelpunkt. Auf insgesamt 350 Kilometern kommen vor allem Liebhaber der Almküche voll auf ihre Kosten. Vom frisch gemachten Käse auf der Karseggalm über dem Großarltal bis hin zum Spinatknödel auf der Karbachalm mit besten Ausblicken auf den Hochkönig. Wer sich mit Almen nicht zufrieden geben mag, hat auf dem Salzburger Almenweg die Möglichkeit, Abstecher auf zahlreiche Gipfel zu machen.

Adlerweg

Der Adlerweg ist hinter den Alpenüberquerungen wohl der beliebteste Fernwanderweg im Alpenraum. In insgesamt 24 Tagesetappen führt er durch die Bergwelt von Nord- und Osttirol und macht dabei auch vor hohen Gipfeln nicht Halt, was den Adlerweg zugleich deutlich anspruchsvoller macht als andere Fernwanderwege. 31.000 Höhenmeter gilt es insgesamt zu überwinden. Vom Wilden Kaiser bis ins Karwendel und durch die Glockner- und Venedigergruppe führt der Adlerweg durch teils hochalpines Gelände.

Lechweg

Der erfrischende Rotlech © Gipfelfieber.com
Nebenarm des Lech © Gipfelfieber.com

Dem Lauf des Flusses folgt der Weitwanderer auf dem Lechweg. Der Lech gilt als eine der wenigen noch wirklich wilden Flüsse in den Alpen und von seiner Quelle unweit des Formarinsees im österreichischen Vorarlberg fließt er über 256 Kilometer bis nach Bayern und mündet schließlich in die Donau. Der Lechweg folgt dem Lauf des Flusses von seinem Ursprung bis zum Lechfall bei Füssen. Auf knapp 120 Kilometern sind es 15 Abschnitte, von denen sich teils mehrere an einem Tag erwandern lassen. Dem natürlichen Gefälle sei Dank sind in der Regel mehr Höhenmeter im Abstieg als im Aufstieg zu bewältigen.

Walserweg

Den Spuren der Walser geht der Walserweg nach, der in insgesamt 23 Tagesetappen vom schweizerischen Graubünden ins österreichische Vorarlberg führt. Etwa 300 Kilometer gilt es dabei zu bewältigen, die den Fernwanderer auch in alpines Gelände bringen. Über zahlreiche Pässe, über die die Walser Täler besiedelt und Handel betrieben haben, geht der Walserweg. Dabei werden etliche intakte Dörfer und Siedlungen passiert, die das Leben in den Bergen und auf den Almen vor Jahrhunderten geradezu erlebbar machen.

Mehr Infos hier.

10 Kommentare

  1. […] Weitwandern, aber auf Komfort nicht verzichten wollen. Während viele Hütten versuchen, den Balanceakt zwischen komfortabler Ausstattung und uriger Heimeligkeit zu bewahren – es gelingt beileibe nicht allen – haben es Hotels im Tal zumindest etwas leichter, mit den modernen Anforderungen mitzuhalten. Ein weiches Bett nach einem langen Tag am Berg. Das Gepäck nicht auf der Etappe mittragen zu müssen. Frei zu sein, wann und wo und was man isst. […]

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