Rundwanderung zur Rohreralm: Die Alm mit dem Windrad

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Eine weitestgehend einfache Rundwanderung von St. Jakob in Haus im Pillerseetal bis zur berühmten Alm mit der Windrad, der Rohreralm.

Rohreralm © Gipfelfieber
Rohreralm © Gipfelfieber

Ein Windhauch weht sanft über die Terrasse der Rohreralm inmitten der Kitzbüheler Alpen und das Windrad setzt sich langsam in Bewegung. Es quietscht ein bisschen als es anläuft. Geschickt dreht es sich dem Wind zu. Umdrehung für Umdrehung sorgt es dafür, dass der Alm der Strom nicht ausgeht.

Schon über 40 Jahre dreht sich das markante Windrad direkt vor der Terrasse der Rohreralm. Zu der wandern wir von St. Jakob in Haus, der kleinsten Gemeinde im Pillerseetal, um mehr über die Geschichte des Windrads zu erfahren.

Pillerseetal in den Kitzbüheler Alpen

Das Pillerseetal liegt zwischen der Steinplatte, den Loferer Steinbergen und den Kitzbüheler Alpen im Osten Tirols. Der Pillersee im Zentrum und die umliegenden Berge prägen die Region, die ein Paradies für Wanderer und Mountainbiker ist. Im Sommer und Winter laden Almen und Hütten zum Verweilen ein. Das PillerseeTal umfasst die Orte Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob in Haus, St. Ulrich am Pillersee und Waidring.

Die Tour in der Übersicht

  • Start (Auto & ÖPNV): Zentrum St. Jakob in Haus (Kirche); Buslinie 8302 bis St. Jakob in Haus Volksschule, Parkplatz am Sportplatz
  • Route: St. Jakob in Haus – Lehbergalm – Tennhäusl – Rohreralm – Obwall – St. Jakob in Haus
  • Länge (einfach): 13,4 km
  • Dauer: 3 – 4 h
  • Höhenmeter (einfach): 731 hm
  • Charakter: leichte Wanderung, ohne große technische Anforderungen; ausgesetzter Abschnitt hinter Tennhäusl, zuletzt steiler Aufstieg zur Rohreralm
  • Höchster Punkt: Hohe Scharte, 1.331 m
  • Einkehrmöglichkeiten/Hütte: Rohreralm

Aufstieg zur Lehbergalm

Unsere Wanderung startet genau im Ortszentrum vom kleinen St. Jakob in Haus und führt uns aus dem hübschen Ortskern hinaus und gleich bergan. Die Steigung hält sich in Grenzen und im Wald halten sich die Ausblicke in Grenzen. Umso schöner sind die, wenn wir nach einer knappen Stunde den Wald verlassen und die weitläufige Almfläche der Lehbergalm erreichen. Es lockt ein Blick hinab zum Pillersee und hinüber zu den mächtigen Loferer Steinbergen, deren Stein- und Felsriesen wie dem Großen Ochsenhorn nur kurz durch die Wolken hindurch schauen.

Weiterweg zur Rohreralm

Für eine Pause ist es noch zu früh und so folgen wir dem kleinen Steig über den Höhenweg, der oberhalb der Alm im Wald verschwindet und sich sanft bis zur Hohen Scharte, dem höchsten Punkt der Wanderung, schlängelt. Von hier geht es im dichten Wald kurz steil hinab, wir passieren die Bauernhöfe am Gerstberg und wandern weiter bis Tennhäusl.

Auch wenn wir uns während der meisten Zeit im Wald bewegen, so ist die Strecke doch erstaunlich abwechslungsreich. Einem kurzen etwas ausgesetzten Stück folgt der letzte Anstieg zur Rohreralm am Fuß des Wallerbergs. Zwischendrin wird es richtig steil, aber die vielen Heidelbeersträucher versorgen uns auf den letzten Metern. Und dann sehen wir schon die Almhütte mit ihrem Markenzeichen, dem auffälligen weiß-rot-farbenen Windrad, das sich beständig im Wind dreht.

Die Alm mit dem Windrad

Hüttenwirt Max Foidl hat die Hütte erst vor wenigen Jahren von seinem Vater übernommen und erzählt uns ein bisschen über das Windrad und wie es dazu gekommen ist. Eine Stromleitung zur Alm gab es nicht und der hatte es satt, im Tal regelmäßig die schweren Autobatterien zu laden, um während des Almsommers hier oben nicht gänzlich von der Außenwelt abgeschnitten zu sein.

Und so schmiedete er mit Freunden die Windrad-Pläne, die vielfach verworfen worden, irgendwann dann aber bald zum noch jetzt laufenden Stromerzeuger führten. Und so tut das Windrad beharrlich seinen Dienst, sorgt vor allem an stürmischen Tagen dafür, dass die Hütte autark betrieben werden kann. Solarzellen helfen den heute durch Kühlschränke höheren Strombedarf zu decken.

Etwas unterhalb der Hütte zeigt uns Max` Vater noch eine Besonderheit: einen hydraulischen Widder. Der klopft beständig und sorgt ohne eine Pumpe dafür, dass das Wasser von der Quelle zur knapp 50 Meter höher gelegenen Hütte kommt.

Abstieg nach St. Jakob in Haus oder Fieberbrunn

Nach einer wunderbaren Jause mit Produkten aus der Region verabschieden wir uns von Max und seinem Windrad. Über den vom Aufstieg bekannten Weg geht es zunächst abwärts. Später führt der Weg über die weiten Wiesen während sich das Windrad auf der Rohreralm beständig weiterdreht. Über Obwall und Sahaten wandern wir zurück zum Ausgangsort St. Jakob in Haus.

Kaipara Green Trails

Die Wanderung zur Rohreralm ist Teil der Kaipara Green Trails. Die führen auf Touren und Wanderungen in Regionen, die mit Bergsteigerdörfern nicht für Massentourismus, sondern für Nachhaltigkeit stehen. Die Touren führen zu ökologisch geführten Umweltgütesiegelhütten des Alpenvereins, in Naturparks, Schutzgebiete und Nationalparks, wo wir Ranger bei ihrer Arbeit begleiten. “Grüne Wege” eben.

Soziale Verträglichkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit sind Werte, für die die Marke Kaipara steht. Kaipara stellt hochwertige Produkte wie T-Shirts, Longsleeves, Jacken oder auch Decken aus reiner Merinowolle her. Die Wolle kommt aus Neuseeland, produziert wird komplett in Deutschland. Ganz wichtig ist dabei das Tierwohl und daher kommt die Wolle aus 100% Mulesing-freier Produktion.

Mehr zu Kaipara und was Merino so angenehm, aber auch anspruchsvoll macht, gibt es hier im Interview mit dem Gründer Frank Selter.

Noch mehr Kaipara Green Trails

Die Tour bei Outdooractive

Fazit

Nachhaltige Stromerzeugung auf der Alm. Wie es gehen kann, zeigt die Rohreralm, die in einer weitestgehend einfachen Tour in den Kitzbüheler Alpen erwandert werden kann. Technische Schwierigkeiten sind auf der Wanderung nicht zu befürchten.

Ausrüstungstipp

Bequeme Schuhe wie die Free Hiker 2.0 von Adidas Terrex sind für die Rundtour auf die Rohreralm hervorragende Begleiter. Die gewährleisten auch im etwas feuchteren Wald auf rutschigen Steinen und Wurzeln dank ihrem sensationellen Grip einen hervorragenden Halt. Hier geht`s zum ausführlichen Test.

Trekkingstöcke sind vor allem bei den letzten Metern zur Alm hilfreich.

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