Island: Fünf heiße Quellen zum Davonschweben

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Etliche heiße Quellen warten auf Island darauf entdeckt zu werden. Fünf Highlights, die man gesehen haben muss. 

Island: Fünf heiße Quellen zum Davonschweben © Gipfelfieber
Island: Fünf heiße Quellen zum Davonschweben © Gipfelfieber

Island – das ist nicht nur eine atemberaubende und unglaublich abwechslungsvolle Landschaft. Island steht auch für vulkanische und geothermische Aktivitäten, die an zahlreichen Punkten im Land zu bestaunen sind. An manchen Orten sprudelt der Schlamm in offenen Löchern, am berühmten Geysir schießt das Wasser in einer bis zu 80 Meter hohen Fontäne hinaus. Und an etlichen Plätzen auf Europas schönster und zugleich abgelegenster Insel gibt es natürliche oder künstlich angelegte Pools, in denen man zu jeder Jahreszeit ein warmes Bad nehmen kann. Meine ganz persönlichen fünf Highlights sortiert nach aufsteigender Wassertemperatur:




Brimketill

Brimketill © Gipfelfieber
Brimketill © Gipfelfieber

Im äußersten Südwestzipfel der Insel (Google Maps Koordinaten), nur etwa 40 Minuten vom internationalen Flughafen in Keflavik entfernt, wartet das erste Highlight.

Ein natürlicher Pool liegt hier versteckt zwischen den steilen Felsen an der Küste.

Baden und Davonschweben tun hier aber wahrscheinlich nur die ganz Hartgesottenen. Der Brimketill wird nämlich mit Meerwasser “betrieben” und ist daher selbst im Sommer eine äußerst frische Angelegenheit. Eine richtig heiße Quelle ist das also nicht.

Ein Augenschmaus ist Brimketill allemal.

 

Hvalfjarðarlaug

Hvalfjarðarlaug © Gipfelfieber
Hvalfjarðarlaug © Gipfelfieber

Nördlich von Reykjavík wartet auf der Südseite des Hvalfjörður (Google Maps Koordinaten) eine echte heiße Quelle.

Auf einer kleinen Halbinsel liegt der aus Steinen künstlich angelegte Pool Hvalfjarðarlaug malerisch eingebettet direkt am Strand und bietet einen wunderbaren Ausblick in die Berge am Ende des Fjords.

Die Temperatur lässt sich eigentlich mit dem Schlauch steuern, allerdings funktioniert der Zufluss im Moment (Mai 2016) nicht zu 100 %, weswegen ein längeres Bad dann doch zu kühl wird.

 

 

Seljavellir

Mein persönliches Highlight ist die Quelle von Seljavellir und liegt direkt am Fuß des Unaussprechlichen, nämlich dem Vulkan Eyjafjallajökul (irgendwann mit ganz ganz viel Übung kann man es tatsächlich aussprechen), der 2010 durch seinen Ausbruch die halbe Welt in ein Flug-Chaos gestürzt hat (Google Maps Koordinaten).

Irgendwann vor Jahren schon in einem Film oder einer Doku gesehen, musste ich dorthin. Nahe des Campingplatzes Tjaldsvæðið að Seljavöllum stellen wir das Auto ab und erreichen nach knapp 20 Minuten gemütlichem Fußmarsch Seljavellir und den dort bereits 1923 angelegten Pool. Der Seljavellir scheint recht berühmt zu sein, denn einige Leute tummeln sich in und um die heiße Quelle.

Und das zurecht. Das Wasser ist am Einstieg angenehm warm, je näher man den beiden Zuflüssen kommt desto wärmer wird es. Dazu kommt die sensationelle Lage am Ende eines Tals mit bestem Blick auf den Eyjafjallajökul. Bei schönem Wetter kann man es hier drin schon mal eine ganze Weile aushalten bevor es auf dem Weg zurück geht.

Grettislaug

Kaum auszudenken, dass man das noch steigern könnte, aber es geht. Nach einem langen Tag erreichen wir nach knapp 20 Kilometern Schotterpiste im Norden Islands am Skagafjörður das Ende der Straße und einen Campingplatz mit einer Lage, die schöner kaum sein könnte (Google Maps Koordinaten).

Der ist zwar recht spartanisch, dafür warten in Grettislaug zwei künstlich angelegte Pools mit herrlichem warmem Wasser darauf, bebadet zu werden. Die sind so warm, dass er ohne den Schlauch mit kaltem Wasser wohl nicht betretbar wäre. Herrlich ist es und eine knappe Stunde weichen wir hier regelrecht ein.

Djúpivogur

Djúpivogur © Gipfelfieber
Djúpivogur © Gipfelfieber

Im Osten Islands liegt am Ende des Berufjörður das kleine Örtchen Djúpivogur. Etwas süd-westlich von dem liegt keine 50 Meter von der Ringstraße ein kleiner aber von der Straße uneinsehbarer Pool, der zunächst fast zu heiß zum Reingehen ist. Ein Schild weist daraufhin, dass es sich um einen private heiße Quelle handelt (daher verzichte ich auf die genauen Koordinaten; wer suchet, der findet). Inwiefern das nur abschrecken soll, ist nicht bekannt. Ein Bad nehmen dürfen wir trotzdem.

Und das ist herrlich. Mit Strickmütze gegen den zugigen Ostwind bewaffnet sitzen wir hier, die Sonne ist schon hinterm Horizont verschwunden und wir genießen die wohlige Wärme und den Ausblick auf das Meer, die Berge und die Küstenlinie vor uns.

Fazit

Wer nach Island kommt, muss einfach mindestens einer dieser heißen Quellen einen Besuch abstatten. Selbst wenn die Lufttemperaturen im einstelligen Bereich oder sogar darunter liegen, kommt man in den (meisten) Pools fast schon ins Schwitzen.


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