5 Tage, 5 Gletscher – Teil 1 – Sölden & Kaunertal

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Eine Woche bin ich nun schon wieder zurück in der Realität. Zeit also, zurück zu blicken. Auf  fünf Tage in fünf Tiroler Gletscherskigebieten zusammen mit fünf anderen Bloggern.* In Teil 1 schau ich kurz zurück auf Sölden und das Kaunertal. Und wage einen kurzen Blick voraus…

5 Tage, 5 Gletscher - Teil 1 © Gipfelfieber.com
5 Tage, 5 Gletscher – Teil 1 © Gipfelfieber.com

Sölden und das Kaunertal. Unterschiedlicher könnten die beiden Locations nicht sein. Während im Ötztal das Partyvolk regiert, ist zwei Täler weiter davon nichts übrig geblieben. Ein kleiner Überblick über die beiden grundsätzlich ziemlich gegensätzlichen Skigebiete:

Sölden

Skigebiet

Sölden hat mehr zu bieten als Aprés Ski bis zum Umfallen. In erster Linie nämlich ein unglaublich weitläufiges Skigebiet. Mit schier endlosen Gondeln geht`s von Sölden hoch zum Rettenbachgletscher. Von dort wieder weiter bis auf 3340 Meter und (fast) auf die Schwarze Schneid und ihre Aussichtsplattform. Bei gutem Wetter ist hier der Blick frei auf die Wildspitze, den höchsten Gipfel Tirols und den zweithöchsten Österreichs. Auf der anderen Seite wartet dann noch der Tiefenbach Gletscher auf fleißige Pistenkilometersammler. Und von denen hat Sölden etliche zu bieten. Satte 144 Kilometer warten auf Skifahrer und Snowboarder. Was mir persönlich fehlt, sind wirklich lange Abfahrten. Auf den Gletschern sind die relativ kurz, spätestens mit den eröffneten Talabfahrten gibt es sie aber.

Freeriden

Zum Freeriden bin ich in Sölden bisher noch nicht wirklich gekommen und kann daher nur wenig darüber sagen. Allerdings: Im Rettenbach Tal bieten sich bei ausreichender Schneelage zu beiden Seiten hervorragende Powder-Hänge. Wie die Jungs und Mädels von PowderGuide festgestellt haben, bietet vor allem der Gaislachkogel zu allen Seiten entsprechend viele Freeride-Möglichkeiten. In knapp anderthalb Wochen werde ich versuchen, mich von selbigem zu überzeugen.




Hotel

Im Hotel Alpina (4 Sterne) haben wir uns sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Zimmer waren sehr gut ausgestattet. Das kann man heute zwar so erwarten, üblich ist es trotzdem nicht überall. Neben einem Wellnessbereich wartet auch eine gut bestückte Bar. Unter anderem mit den prämierten Edelbränden von Christoph Kössler aus Stanz, dessen Destillerie ich bereits im September einen Besuch abgestattet habe. Nachtrag: Im Dezember habe ich Sölden einen weiteren Besuch abgestattet. Diesmal waren wir im Hotel Liebe Sonne abgestiegen. Leider nicht im Haupthaus, sondern direkt gegenüber in einem Haus mit Hostelcharakter. Die Zimmer sind super ausgestattet. Einziges Problem: Direkt untendrunter ist das Fire & Ice und so ist an einen ruhigen Schlaf kaum zu denken. Wie gut, dass man in Sölden wohl sowieso nie nüchtern ins Bett geht…

Essen & Trinken

Im Restaurant Dine & Wine vom Hotel Bergland lässt sich hervorragend zu Abend essen. Beim puren Gedanken läuft mir noch das Wasser im Mund zusammen. Für einen Absacker empfiehlt sich anschließend das Paparazzi. Die Bar ist unglaublich gut ausgestattet. Viele Gins, viele Whiskeys und ein Barkeeper, der Ahnung von dem hat, was er da zusammen mischt. Das rechtfertigt auch die gehobeneren Preise. Gutes ist eben nicht billig. Wer auf Aprés Ski steht, ist in Sölden sowieso richtig aufgehoben. Empfehlungen dazu kann (und will) ich nicht wirklich abgeben. Und Kaiserschmarrn? Der geht immer und überall! Nur steht er auf einer Eskimo-Karte und kommt aus dem Tiefkühler. Das muss dann nicht sein. (An einem Rezept hab ich mich an dieser Stelle übrigens auch versucht.)

Fazit

Sölden hat eigentlich alles zu bieten, was man braucht. Viele Pisten, viele Möglichkeiten im Gelände und noch mehr Möglichkeiten nach dem Vergnügen auf der Piste. Mir ist es aber ehrlich gesagt alles ein bisschen zu groß. Ich mag es ruhiger, überschaubarer und dezenter. Aber Spaß lässt sich natürlich trotzdem haben.

Mehr Informationen: www.soelden.com, Pistenplan SöldenHotel Alpina, Hotel Bergland, Paparazzi Bar, Hotel Liebe Sonne

Kaunertaler Gletscher

Skigebiet

Schon nach der Einfahrt ins Kaunertal wird einem klar, dass die Uhren hier ein bisschen anders ticken. Alsbald erreicht man die Mautstation, wo man auch die Liftkarten schon kaufen muss und von nun an ist man im Nationalpark unterwegs. Vorbei geht es am idyllisch gelegenen Gletschersee und über zahllose Kehren hinauf bis zur ersten Liftstation. Der Sessellift braucht eine ganze Weile bis er am Gletscherskigebiet auf 2750 m angekommen ist. Von hier geht eine sehr überschaubare Zahl von Liften noch höher. Am Karlesjoch unterhalb der Karlesspitze kann man eine unglaublich beeindruckende Weitsicht in die Schweizer und Italienischen Alpen genießen, auch wenn mir beim Fotografieren bald die Hand abgefallen ist, so kalt war es. Pistenkilometer gibt es am Kaunertaler Gletscher nur 20 Kilometer. Und trotzdem: Die Pisten sind breit und frei von Kunstschnee. Den braucht`s auch nicht. Denn in der Regel startet die Saison hier schon im September und geht bis Mai/Juni. Das Pisten-Highlight: Vom Karlesjoch kann man über 1000 Höhenmeter am Stück bis zur Ochsenalm abfahren. Begleitet wird man von den herrlichen Panoramen links und rechts. Für alle Freestyler: Der Park am Kaunertaler Gletscher braucht sich nicht zu verstecken. Ein großes Team präpariert den Park im Moment tagtäglich. Um die 30 Kicker und Boxen warten dort auf Mutige (fehlt mir irgendwie und wird wohl auch nix mehr). Vorletztes Wochenende war dort auch der offizielle Kick-Off.

Freeriden

Da wir nur einen Tag auf dem Gletscher unterwegs waren, kann ich dazu natürlich noch nicht allzu ausführlich berichten. Zudem wurden den ganzen Tag über  Schneebretter vom Hubschrauber kontrolliert gesprengt, um gefährliche Lawinenabgänge zu vermeiden. Aber: Das Potential ist unverkennbar und allein deswegen werde ich das Gebiet im Winter nochmals ansteuern (müssen!). Auch wenn sich die Skisaison dem Ende entgegen neigt: Kurze Hikes ermöglichen unglaublich viele und unverspurte Hänge. Wer das Gebiet diesbezüglich genau erkunden will, nimmt sich am besten einen Guide.

Essen & Trinken

Im Skigebiet lässt sich im Gletscherrestaurant sehr gut essen, um die Akkus wieder aufzuladen. Im Kaunertal kann ich über nicht so viel berichten. Aprés Ski sucht man vergebens. Das macht mir das Tal gleich noch sympathischer.

Fazit

Der Kaunertaler Gletscher rockt vielleicht nicht im wirklichen Sinn. Aber im übertragenen. Das Skigebiet hat mir sehr gut gefallen und es lädt definitiv dazu ein, wiederzukommen.

Mehr Informationen: www.kaunertaler-gletscher.at, Pistenplan Kaunertal

Soviel erstmal zu Sölden und dem Kaunertal. Beide Skigebiete haben ihre Reize. Für mich überwiegen die im Kaunertal deutlich. Weniger Trubel, weniger Kegelclubs, dafür mehr potentielles Freeride-Gelände. In den nächsten Tagen folgen noch kleine Tipps und Empfehlungen für die anderen Gletscherskigebiete Tirols, dem Pitztaler, Stubaier und last but not least dem Hintertuxer Gletscher.

*Organisiert wurde die Reise von Tirol Werbung. Allerdings hat das keinen Einfluss auf meine Berichte. Die erfolgen so subjektiv objektiv wie nur möglich. 


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