Alpengucken: Frühlingserwachen am Thällerer Kogel

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Vom Startpunkt kaum als echte Erhebung auszumachen und mit einer Höhe von gerade einmal 1.337 m mag der Thällerer Kogel nicht das Gros der Wanderer anlocken. Lohnenswert ist der Aufstieg vor allem aus anderen Gründen.

Alpengucken: Frühlingserwachen am Thällerer Kogel © GipfelfieberAlpengucken: Frühlingserwachen am Thällerer Kogel © Gipfelfieber
Alpengucken: Frühlingserwachen am Thällerer Kogel © Gipfelfieber

Es gibt so Berge, die werden vollkommen überschätzt. Und es gibt solche, die werden unterschätzt. Der Thällerer Kogel gehört wohl eher zu letzteren. Nicht sonderlich hoch. Vom Tal kaum auszumachen. Kein spektakulärer Aufstieg.

Und doch lohnt sich der Thällerer Kogel gerade im beginnenden Frühling ganz besonders. Während die Skihochtourengeher sich auf den Klassiker-Routen in die langen Schlangen der Aufsteiger reihen, sitzen die Wanderfreunde auf heißen Kohlen. Sie wollen raus, wollen wieder die Wanderschuhe schnüren, einfach drauf los wandern, aber eigentlich liegt fast überall noch zu viel Schnee.



Aufstieg zum Thällerer Kogel

Nördlich von Lofer beginnt der Aufstieg zum Thällerer Kogel etwas abseits des beliebten Heutals. Bevor tiefer in selbiges vorgedrungen wird, zweigt die Straße links unscheinbar in Richtung Unkenberg ab und über schmale Wege, wo kaum zwei Autos aneinander vorbei passieren können, führt die hinauf zu einem unscheinbaren Wanderparkplatz.

Der Schnee hält sich auch hier noch wacker, stellt trotz frühlingshaften Bedingungen aber keine Gefahr in Form von Gleitschneelawinen dar. Der Aufstieg über die Forststraße wird von kurzen Abstechern durch den Wald unterbrochen. Immer wieder werden plätschernde Rinnsale und Bäche überquert, die vom Dahinschmelzen des Winters zeugen.

Nach mehreren Kehren stellen sich plötzlich steile Felswände in die Blickrichtung zum Thällerer Kogel. Über einem Abgrund thront das Gipfelkreuz, das noch in weiter Ferne scheint.

Thällernalm und Thällerer Kogel

Allzu weit dann doch nicht. Bald folgt ein Abzweig, der hinauf in die breite Scharte zwischen Thällerer Kogel und Dietrichshorn führt. Letzteren Gipfel sieht man schon lange vorher. Trotz dessen, dass er bis oben hin bewaldet ist, thront er eindrucksvoll über dem Saalachtal. Der stets breite Weg bleibt weiter unkompliziert und einfach zu gehen.

Der Aha-Effekt dieser Wanderung setzt pünktlich beim Erreichen der Scharte und des Gipfelplateaus, an deren Fuß sich ein paar Hütten auf der Thällernalm schmiegen, ein. Die Sonne schaut kurz vor ihrem Untergehen im Rücken nochmal vorbei. Vor uns leuchten die schneebedeckten Felsmassive vom Hochkalter, dem Hochkranz bis zu den Loferer Steinbergen im glühenden Abendlicht.

Alpengucken vom Feinsten

Das Gipfelkreuz vom Thällerer Kogel liegt etwas abseits des eigentlichen Gipfels, der kaum als solcher auszumachen ist. Auch in dieser Richtung lohnen sich die Ausblicke. Vom Geigelstein, der Kampenwand bis zum nahen Sonntagshorn und Peitingköpfl reicht das Panorama. Kaum zum Sattsehen, gerade wenn die umliegenden Spitzen vom letzten Licht des Tages angeleuchtet werden und hier keiner mehr unterwegs ist.

Dietrichhorn-Gipfel und/oder Umrundung

Zurück im Sattel ist auch der Aufstieg auf das Dietrichshorn möglich, der allerdings etwas steiler noch durch tiefen Schnee führt und zum Ende des Winters nicht unterschätzt werden sollte.

Alternativ zum Aufstiegsweg ist auch eine Umrundung des Dietrichshorns möglich. Über Thällern-, Asten- und Hornwiesalm führt der Weg an den steilen Westabbrüchen von Dietrichshorn und Thällerer Kogel zurück zum Ausgangspunkt.

Fazit

Am Ende bleiben von der einfachen Wanderung, die auch mit Kindern gut machbar ist, die wirklich eindrucksvollen Ausblicke zu beinahe allen Seiten am Gipfel des vermeintlichen Zwergs. Alpengucken vom Feinsten. Vom Allerfeinsten ist man am Abend oder den frühen Morgenstunden unterwegs.

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