Die Skitourensaison ist in vollem Gange. Wir haben sechs Midlayer-Jacken getestet, die sich für Aktivitäten im Winter oder die nächste Tour auf Ski eignen.
Im Winter kommt der Bekleidung, egal ob auf einer Skitour, einer Schneeschuhwanderung oder einer rasanten Rodelfahrt ein noch wichtigere Rolle als im Rest des Jahres zu. Denn schnell kriecht die Kälte hinein und breitet sich aus. Eine wärmende Isolationsschicht darf daher nicht fehlen. Hier kommen die Midlayer ins Spiel.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Was ist ein Midlayer?
Fleecejacken, Isolationsjacken oder auch Sweatjacken fallen in die Kategorie Midlayer und sind ein wichtiger Bestandteil der Bekleidung, vor allem beim Zwiebelprinzip. Die werden zwischen dem First Layer (Funktionswäsche/Unterwäsche) und der dritten Schicht (wind- und wasserdichte Wetterschutzschicht) getragen und sollen in erster Linie für ein Mehr an Isolation sorgen. Sie unterstützen dabei, die Wärme des Körpers zu halten und im besten Fall sogar zu regulieren.
Das Zwiebelprinzip erklären wir hier etwas ausführlicher.
Midlayer sind daher möglichst leicht, klein packbar, so dass sie im Gepäck, vor allem bei einer Skitour, nicht auffallen und bei Bedarf so wenig wie möglich auftragen, dafür aber mit Leistung überzeugen.
Midlayer kommen ganzjährig zum Einsatz. Die hier vorgestellten Jacken können prinzipiell im Frühling, Sommer, Herbst und Winter getragen werden. Einige Modelle sind jedoch speziell für die Skitourensaison bzw. die kalte Jahreszeit gedacht.
Midlayer-Test 2024
In unserem großen Fleecejacken-Test haben wir insgesamt fünf Midlayer-Jacken einem ausgiebigen Praxistest unterzogen. Im Fokus des Tests standen nicht nur der Einsatz beim Wandern und auf Skitouren, sondern auch die Alltagstauglichkeit.
Design-Aspekte sind höchst subjektiver Natur, daher haben wir die weitestgehend außen vor gelassen. Alle Modelle sind weitestgehend schlicht gehalten. Wer auffallen möchte, findet in der Regel eine größere Farbauswahl bei den einzelnen Fleece-Jacken.
Kaipara Merino Sweat Jacke
Die Stehkragenjacke von Kaipara ist aus 100 % reiner und vor auch Mulesing-freier Merinowolle gefertigt. Kaipara bezieht die Wolle direkt aus Neuseeland. Die Verarbeitung der Wolle erfolgt komplett in Deutschland. Die Stehkragenjacke ist wie auch die Variante mit Kapuze mit 270er-Stoff produziert. Der Wert bezieht sich auf die Dicke des Stoffs. Merinostoffe über 250 g Warengewicht sind so für die kalte Jahreszeit besonders gut geeignet.
Im Test
Anziehen und nie mehr ausziehen. Dieses Gefühl stellt sich unmittelbar ein. Die Innenseite der Kaipara Stehkragenjacke ist angeraut und somit beinahe samtweich. Die Jacke schmiegt sich an, ohne aufzutragen. Beim Wandern und auf Skitour ist sie in der kalten Jahreszeit genau richtig, da sie sehr gut isoliert. Genauso macht die Jacke aber im Alltag eine gute Figur. Mit ihrem zurückhaltenden Design passt sie überall hin.
Selbst wenn es leicht regnet, bietet die Kaipara Stehkragenjacke noch einen guten Schutz, da Merinowolle Feuchtigkeit sehr gut aufnehmen kann, während sie trotzdem noch wärmt. Ein weiterer Vorteil der Wolle ist, dass die Jacke schnell trocknet.
Mit einem Preis von 220 Euro ist sie allerdings kein Billigheimer.
Pro | Kontra |
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Salewa Sella Merino Kapuzenjacke
Ebenfalls auf Merinowolle setzt Salewa mit seiner auf die Bedürfnisse von Skitourengehern zugeschnittenen Sella Fleecejacke. Dabei wird allerdings ein Materialmix aus Polyamid, Wolle und Elastan verwendet, um die Vorteile der verschiedenen Materialien zu kombinieren.
Mit einem Gewicht von 380 Gramm (Größe L) ist sie spürbar leicht. Aufzupassen gilt es bei der Wahl der richtigen Größe, denn dank des sehr athletischen Schnitts ist die Salewa Sella Merino Jacke sehr körpernah geschnitten. Lieber zu einer Nummer größer greifen.
Im Test
Trotz des doch recht sportlichen Schnitts bietet die Kapuzenjacke dank des Materialmixes einen sehr hohen Grad an Bewegungsfreiheit, so dass die Jacke selbst unter weiteren Schichten getragen nicht stört und einschränkt. Auf den ersten Blick wirkt das Material relativ dünn, fühlt sich durch seine angeraute Innenseite aber angenehm weich an und wärmt überraschend gut. Die den Kopf komplett umschließende Kapuze passt bei eisigen Bedingungen auch gut unter den Helm und sorgt für warme Ohren.
Bei der Skitour (oder anderen sportlichen Aktivitäten) rutscht die Jacke im Bauchbereich allerdings immer etwas nach oben, was auf Dauer ein wenig lästig ist. Anders als die Ärmelbündchen, denn die sitzen bei jedweder Bewegung dort, wo sie hingehören.
Mit einem Preis von 180 € liegt die Salewa Sella Merino Kapuzenjacke im soliden Mittelfeld.
Pro | Kontra |
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Montane Protium XT Hoodie
Die britische Marke Montane hat sich in den vergangenen etwas mehr als 25 Jahren einen Namen in der Outdoorbranche machen können und steht für hochwertige Ausrüstung rund ums Wandern und Bergsteigen, aber auch für das Mountainbiken und Skitourengehen. Mittlerweile reicht die eigene Produkt-Range von Daunenjacken für extreme Bedingungen bis hin zu Rucksäcken, die genau auf die Bedürfnisse von Trailrunnern zugeschnitten sind.
Die Protium XT Fleecejacke aus der Protium-Serie gibt es sowohl als Variante mit Kapuze als auch ohne.
Im Test
Mit ihrem sportlichen Schnitt liegt die Montane Protium XT Fleecejacke relativ körpernah an, ohne jedoch einzuzwängen. Der Stretchanteil im Stoff macht sich bemerkbar und schränkt die Bewegungsfreiheit rein gar nicht ein. So ist die Jacke auch bei anspruchsvolleren Touren, zum Beispiel auf Klettersteigen oder mit den Ski, ein guter Begleiter, um eine wärmende Ober- oder Zwischenschicht zu haben.
Das Thermo Grid-Material bietet für frische Herbst- und Wintertage eine angenehme Isolation und hält warm. Gleichzeitig verhindert das atmungsaktive Material ein zu starkes Schwitzen. Innen ist der Montane Protium XT Hoodie angeraut und sorgt so für einen angenehmen Tragekomfort.
Pro | Kontra |
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Schöffel Rugna Fleecejacke
Die Rugna Fleecejacke von Schöffel ist ebenfalls auf Skitourengeher zugeschnitten. Mit einem Gewicht von nur 255 Gramm ist sie der leichteste Midlayer im Test.
Im Test
Die Rugna Fleecejacke ist auch die am komfortabelsten geschnittene Jacke. Dank ihrer Leichtigkeit lässt sie sich sehr angenehm tragen und so fällt sie als Zwischenschicht beinahe gar nicht auf. Der großzügige Schnitt verspricht auch bei technischen Passagen eine hohe Bewegungsfreiheit, die von den Stretcheinsätzen an den Armen, unter den Schultern und am Rücken noch unterstützt wird. Selbst nach der Weihnachtsgans zwickt da nichts. (Hoffe ich!)
An der Brust bis hinauf zum Kinn ist die Fleecejacke im Inneren angeraut. Das sorgt nicht nur für ein angenehmes Tragegefühl und auch bei Kälte kratzempfindliche Stellen am Kinn sind gut geschützt. Dazu sorgt die Polartec-Fütterung bei der Skitour dort für zusätzliche Wärme, wo sie am Nützlichsten ist.
Pro | Kontra |
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Jack Wolfskin Alpspitze Ins Hoodie 2023
Der Alpspitze Ins Hoodie von Jack Wolfskin ist keine klassische Fleecejacke, fällt aber trotzdem in den Bereich Midlayer. Jack Wolfskin bezeichnet sie selbst als Isolationsjacke. Die Jacken und Westen aus der Alpspitze-Serie sind speziell auf die Bedürfnisse von Skitourengehern zugeschnitten. Der Jack Wolfskin Alpspitze Ins Hoodie eignet sich aber auch für den ganzjährigen Einsatz, zum Beispiel bei einer Wanderung im Frühjahr oder Herbst, wenn eine zusätzliche Isolationsschicht nötig ist.
Im Test
Für die Isolation sorgt eine PRIMALOFT GOLD ACTIVE VENT Füllung, die zu 80 Prozent aus recycelten Materialien besteht. Die Primaloft Isolierung performt vor allem dann richtig gut, wenn es bei der Skitour anstrengend wird. Darüber hinaus ist das Material extrem atmungsaktiv und liefert trotz körpernahem Schnitt eine herausragende Bewegungsfreiheit, die durch das verwendete leichte Obermaterial noch unterstützt wird.
Fleeceeinsätze an den Unterseiten der Ärmel und an der Seite sorgen für Kuschel-Feeling. Der Rest (Front, Rücken, Oberseite der Ärmel) ist nicht nur wind-, sondern auch wasserabweisend. Die hauchdünne Kapuze schmiegt sich perfekt dem Kopf an und schränkt das Blickfeld nicht ein.
Pro | Kontra |
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Adidas Terrex Tech Flooce Hiking Fleecejacke 2023
Die Tech Flooce Hiking Fleecejacke aus der Adidas Terrex Kollektion ist für den ganzjährigen Einsatz gedacht. Egal ob Wanderung, Fahrradtour oder Skitour. Im Gegensatz zu vielen anderen Fleecejacken besitzt die Adidas Terrex Tech Flooce Hiking Jacket kein angerautes Fleece im Inneren, damit beim Waschen weniger Mikrofasern freigesetzt werden.
Im Test
Der Kuschelfaktor, den viele Fleecejacken mitbringen, geht dadurch allerdings etwas verloren. Die kleinen Schlaufen, die als flauschiger Fleece-Ersatz dienen, können das nicht ganz ersetzen, sorgen aber dafür, dass sich die Jacke angenehm trägt. Die Adidas Terrex Tech Flooce Hiking Jacket sitzt gut und sorgt mit ihren unterschiedlichen Designzonen für eine ausgeglichene Körpertemperatur. Die jeweiligen unterschiedlichen Zonen sind auf die wichtigsten Schweiß- und Wärmepunkte des Körpers abgestimmt.
Der fast schon riesig dimensionierte Zipper des Reißverschlusses vereinfacht die Benutzung mit Handschuhen in der kalten Zeit enorm. Egal ob beim Sport oder im Alltag: Die Adidas Terrex Tech Flooce Hiking Fleecejacke macht eine gute Figur.
Pro | Kontra |
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Fazit
Jede der hier getesteten Midlayer hat ihre eigenen Vorzüge und einen Gewinner rauszupicken, ist unfair. Die technische Seite erfüllen alle vorgestellten Modelle mit Bravour, denn letztlich dienen Zwischenschichten wie Fleecejacken es in der Regel sind, vor allem dazu, eine zusätzliche wärmende Wetterschutzschicht zu liefern. Die eigenen Vorlieben entscheiden. Oder ist alles letztlich doch nur eine Frage des Designs?
Bei der nächsten Bergtour 😍
Mein Favorit wäre rein optisch Jack Wolfskin Alpspitze Ins Hoodie für Frauen