Zehn lustige Bergnamen und woher ihre Bezeichnung kommt

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Zwischen normalen Gipfelnamen, die auf -spitze, -kogl, -kopf oder -stein enden, lassen sich immer wieder skurrile Bezeichnungen finden. Wir haben zehn lustige Bergnamen gesammelt.

Lustige Bergnamen/Fleischbank © Gipfelfieber.com
Zehn lustige Bergnamen und woher ihre Bezeichnung kommt © Gipfelfieber.com

Beim Planen der nächsten Bergtour und dem Durchforsten von Kartenmaterial passiert es immer wieder. Regelmäßig stolpert man über Bezeichnungen von Bergen, Karen und Tälern, bei denen sich sofort ein Schmunzeln über beide Lippen zieht. Wir haben ein paar Beispiele lustiger Bergnamen gesammelt und gehen der wahren Ursache ihrer Bezeichnung auf den Grund.

Wamperter Schrofen

In der Mieminger Kette steht der 2.520 Meter hohe Wamperte Schrofen. Die des Bayerisch-Tirolerischen nicht mächtig sind: “Wampert” heißt übersetzt in etwa so viel wie “wohlbeleibt” oder “dick“. Bei dem nur in durchaus schwieriger IIer-Kletterei zu erreichenden Gipfel weiß man beim Hinschauen bereits, wo der Name herrührt, denn seine Westabbrüche machen den wohlbeleibten Charakter des Wamperer Schrofens alle Ehre.

Brennender Palven

Dem Wilden Kaiser vorgelagert, findet sich am Fuße des mächtigen Zackengebirges der 1.550 Meter hohe Brennende Palven, häufig auch als Baumgartenköpfl in Karten zu finden. Am Bergsteigergrab in der Nähe wird Jahr für Jahr verunglückten Bergsteigern gedacht.

Palven rührt vom alten Wort “Palfen” ab, was soviel wie “Fels” bedeutet. Von dem gibt es im Wilden Kaiser wahrlich genug. Warum er brennt, lässt sich allerdings nicht mehr ermitteln.



Fleischbank

Gleich zweimal, nämlich im Vorkarwendel und wieder im Wilden Kaiser taucht der Name “Fleischbank” auf der Karte auf. Was martialisch nach Schlachtbank klingt, hinter der der Metzger gerade das Fallbeil hebt, ist nicht so weit hergeholt. Denn sowohl die Nordwände der Fleischbank im Karwendel als auch alle Zustiege der Fleischbank im Kaisergebirge sind extrem exponiert und sorgten so für das ein oder andere abgestürzte und verunfallte Vieh, sei es Kuh oder Gams. Im Kaisergebirge steht unweit vom Hinterbärenbad ein Gedenkstein mit Erinnerungen an verunglückte Kletterer an der Fleischbank und den umliegenden Gipfeln.

Wildes Fräulein

Das Wilde Fräulein ist eine relativ leichte Tour unweit des Spitzingsees. Auf alten Pfaden wandert man vom Jägerkamp oder direkt von der Alm zum Wilden Fräulein, das in seinem Namen eine Mischung aus Adel und Leidenschaft vermuten lässt. Wahrscheinlich rührt die Bezeichnung aus den markanten Felsformationen, die dem eigentlichen Gipfel im Osten vorgelagert sind und aus dem Wilden Fräulein DIE Wilden Fräulein machen.

Unnütze

Die Unnütze sind eine Bergformation unweit des Achensees im Rofan und bestehen aus dem Hinterunnutz, Hochunnutz und Vorderunnutz, die sich in einer spannenden Überschreitung begehen lassen. Woher der Name kommt, ist heute nicht mehr bekannt. Anzunehmen ist aber, dass er von der Unmöglichkeit der Viehhaltung in dem steilen Gelände herrührt.

Eine andere Version hat uns Leser Jürgen mitgeteilt. Ihm zufolge geht die Bezeichnung der Unnütze darauf zurück, dass sie dem Ort Achenkirch im Winterhalbjahr die Sonne rauben und sie so unnütz seien.

Arschlochwinkl

Etwas vulgärer wird es beim sogenannten Arschlochwinkl. Südlich vom Hallstätter See im Dachstein geht die lustige Bezeichnung wohl darauf zurück, dass sich die genervten Einheimischen beim Kartographieren der Bergwelt Anfang des 20. Jahrhunderts einen Spaß machten und namenlose Orte mit vermeintlich existierenden Namen versahen. Der Arschlochwinkl wurde nicht beanstandet und ist noch heute in Karten zu finden.

Böses Weibl

Das Böse Weibl ist 3.119 Meter hoch und thront in der Schobergruppe in Osttirol. Die Besteigung ist für einen Dreitausender relativ einfach. Der Name geht auf eine alte Sage zurück, nach der eine Hexe dort begraben werden sollte, wo der Ochsenkarren stehen bleibt. Erst auf dem Gipfel kamen die Ochsen zum Stehen und so fand die Hexe dort ihre letzte Ruhestätte.

Großer und Kleiner Friedhof

Kein lustiger Bergname, aber doch eine Bezeichnung, die große Augen macht. Am Fuß der Nordwände des Scheffauers im Wilden Kaiser befinden sich die beiden Schuttkare Kleiner und Großer Friedhof. Wo der Name herrührt, lässt sich nicht mehr ergründen. Möglich ist eine ähnliche Herkunft wie an der Fleischbank.

Kotzen

In der Nähe der Mondscheinspitze/Montscheinspitze im Karwendel befindet sich der Kotzen, seines Zeichens ein nicht sonderlich spektakulärer 1.766 Meter hoher Berg, der aber einen tollen Ausblick auf den Sylvensteinstausee zu seinen Füßen bietet. Die Namensherkunft lässt sich nur erahnen.

Großer Hundstod

Auch in den Berchtesgadener Alpen lässt sich ein Vertreter mit einem lustigen Bergnamen finden, nämlich der Große Hundstod. Hier ist aber klar, woher der Name rührt, denn der Sage nach stürzten sich hier die Hunde von König Watzmann in den Tod, nachdem er etwas weiter nördlich verflucht wurde und zu Stein erstarrte.

Welche lustigen Bergnamen oder Bezeichnungen in den Bergen kennt ihr noch?

3 Kommentare

  1. Zu den Unnützen kenne ich eine andere Version: Diese drei Berge rauben dem Ort Achenkirch im Winterhalbjahr lange Zeit das Sonnenlicht – deswegen sind sie unnütz.

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