Leichte Wanderung von Mittenwald durch die Leutaschklamm

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Ein spektakulär angelegter Steig führt erst über die Leutaschklamm und schließlich mitten hinein. Eine leichte Wanderung bei Mittenwald, die für die ganze Familie geeignet ist.

Wanderung durch die Leutaschklamm/Geisterklamm © Gipfelfieber
Wanderung durch die Leutaschklamm/Geisterklamm © Gipfelfieber

Das kleine Mittenwald, eingekesselt von den mächtigen Felsriesen des Karwendels im Osten und des Wettersteingebirges im Westen ist ein beschauliches Örtchen, kurz vor der Grenze zu Österreich. Die nahe Leutaschklamm verbindet Bayern mit Mittenwald und das benachbarte Tirol mit dem Ort Leutasch miteinander. Eine einfache Wanderung, perfekt für die ganze Familie geeignet, führt erst über der Geisterklamm, wie die Leutaschklamm auch genannt wird, auf dem Koboldpfad und Klammgeistweg entlang, später noch einmal mitten hinein.



 

Die Tour in der Übersicht

  • Ausgangspunkt: Parkplatz Ried (47°25’42.4″N 11°15’33.1″E) oder Ortskern Mittenwald
  • Route : Parkplatz – Klammkiosk – Gletscherschliff – Abstieg Klamm – Hängebrücke – Klammkiosk – Wasserfall – Parkplatz
  • Länge: 6,8 km
  • Dauer: 2 – 2,5 h
  • Höhenmeter: 213 hm
  • Charakter: einfache Klammwanderung
  • Höchster Punkt: 1.061 m
  • Einkehrmöglichkeiten: Berggasthaus Gletscherschliff, Berggasthaus Ederkanzel
  • Öffnungszeiten für Besucher: 01.05. bis zum ersten Schneefall nach den bayerischen Herbstferien; Wasserfallsteig nur in den warmen Sommermonaten geöffnet

Die Wanderung durch die Leutaschklamm

Alle Informationen zur einfachen Wanderung durch die Leutaschklamm und über den Klammsteig.

Zusammenfassung für Schnellleser

  • Spektakuläre Stege durch die bis zu 75 m tiefe Klamm
  • Schöner Rundweg mit großem Anteil an gesicherten Metallstegen und Aussichtspunkten
  • Abwechslungsreiche Wegführung entlang des Wassers und durch den Wald
  • Kurzer Abstecher möglich zur Panoramabrücke mit Blick in die Schlucht
  • Familienfreundlich, aber nicht für den Kinderwagen geeignet
  • Eintritt in die Klamm kostenlos, Wasserfallsteig/Klammsteig kostet Eintritt

Von Mittenwald zur Leutaschklamm

Wir starten unweit des Ortskerns von Mittenwald, folgen den Beschilderungen und wandern bald entlang eines kleinen Bachs. Kurz darauf erreichen wir ein kleines Häuschen mit Kiosk und es ist kaum zu erahnen, dass der kleine Bach, an dem wir eben noch entlang geschlendert sind, die Kraft hat, sich regelrecht durch einen Berg zu fressen. 

Vorerst lassen wir aber die Leutaschlamm rechts liegen, wandern bergauf zum Gletscherschliff Restaurant und passieren im Wald bald die Grenze nach Tirol. Ein Schlagbaum zeugt davon, dass das mit den Grenzen schon einmal anders war als es heute ist. Den ersten Abzweig zur Leutaschklamm kurz hinter dem Grenzübertritt lassen wir wieder rechts liegen und wandern stattdessen weiter, ohne die tiefe Schlucht zu sehen oder zu hören.

Staatsgrenze im Wald © Gipfelfieber
Staatsgrenze im Wald © Gipfelfieber

Über der Geisterklamm/Leutaschklamm

Lang dauert es nicht bis sich das ändert. Ein Abzweig führt hinunter zur Klamm, allerdings nicht ganz hinunter wie etwa in der Höllentalklamm oder der Partnachklamm. Erst 2006 wurde dieser Teil der Leutaschklamm für den Tourismus erschlossen, der seitdem auch unter dem Namen Leutascher Geisterklamm bezeichnet wird, denn tief unten soll der Klammgeist leben. Heute führen Koboldpfad und Klammgeistweg als Rundweg auf einem stählernen Steg hoch über der Geisterklamm entlang. Die Blicke in die Tiefe sind immer wieder beeindruckend. Schautafeln erklären spielerisch die Kraft des Wassers.

So folgen wir dem Steig einen knappen Kilometer über der Leutaschklamm, um zuletzt über die Höllbrücke die Schlucht auf spektakuläre Art und Weise zu überqueren. Schließlich wandern wir von der Panoramabrücke zurück zum Ausgang der Leutascher Geisterklamm und dem kleinen Kiosk. 

Der Wasserfallsteig in die Leutaschklamm hinein

Hier ist noch ein Abstecher in die Leutaschklamm möglich (Eintritt: 4 € für Erwachsene, 2 € für Kinder) und der hat es in sich. Dieser Teil der Schlucht – der Wasserfallsteig oder auch Klammsteig – wurde bereits im Jahr 1880 teilweise erschlossen. Nachdem wir – einmal mehr – die bayerisch-tirolerische Grenze passiert haben, sind wir nun mittendrin.

Über uns ragen die Felsen zu beiden Seiten steil auf und nur ein paar Stahlträger unter den Füßen bewahren uns vor einem kühlen Bad. Der Weg ist mit seinen 200 Metern zwar relativ kurz, dafür umso beeindruckender. Der über 20 Meter hohe Wasserfall tief drinnen in der Schlucht bildet Abschluss und Highlight dieser großartigen Klammwanderung.

Kurzer Abstecher zur Grenzgaststätte Ederkanzel

Etwa 200 Höhenmeter über der Klamm liegt das Berggasthaus Ederkanzel, das gut mit einer Wanderung durch die Klamm ergänzt werden kann. Der Aufstieg vom Klammkiosk bis zum Gasthaus dauert eine knappe Stunde. Das Gasthaus liegt genau auf der Grenze von Deutschland und Österreich und so kommt es zu skurrilen Situationen.

Wenn man im Sommer ein verdientes Weißbier auf der Terrasse genießt, sitzt man noch in Tirol. Geht man anschließend auf Toilette, so wird schon wieder die Grenze passiert, denn die liegt auf bayerischer Seite. Steuerlich haben sich die beiden Länder übrigens darauf verständigt, dass die hier kassierte Umsatzsteuer an den deutschen Fiskus fließt. 

Die Tour bei Outdooractive

Alle Daten zur Wanderung durch die Leutaschklamm inkl. Karte und GPX-File zum Download gibt`s bei Outdooractive.

Fazit

Die Leutascher Geisterklamm wie die Leutaschklamm auch genannt wird, ist vor allem an heißen Sommertagen einen Abstecher wert. Bei einer Rundwanderung über den Koboldpfad, den Klammgeistweg und die Brücke lässt sich die spektakuläre Klamm entdecken. Der Wasserfallsteig/Klammsteig führt am Ende noch einmal tief hinein. Die einfache Klammwanderung ist auch für Familien mit Kindern gut geeignet.

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