Gschnitztaler Hüttenrunde: Green Trails zu Padasterjochhaus und Kesselspitze

2

Werbung – Die Kesselspitze ist der höchste Punkt der Gschnitztaler Hüttenrunde. Bei der mittelschweren Tour von Trins über das Padasterjochhaus sind Begegnungen mit anderen Bergsteigern selten. Tierische Begegnungen dafür umso häufiger.

Junger Steinbock © Gipfelfieber
Gschnitztaler Hüttenrunde: Green Trails zu Padasterjochhaus und Kesselspitze © Gipfelfieber

Einmal mehr machen wir einen Abstecher ganz in den Süden Tirols. Kurz vor der Grenze zu Südtirol, beinahe ganz von hohen Bergen umschlossen, liegt das einsame Gschnitztal, das sich immer noch einer Bergwelt und einer Vielfalt erfreuen kann, die man andernorts leider vergeblich sucht.

Und einmal mehr sind wir auf Kaipara Green Trails Mission im Gschnitztal unterwegs. Wir wandern auf einer Etappe der Gschnitztaler Hüttenrunde von Trins zum Padasterjochhaus und weiter über Foppmandl, Wasenwand, Roter Kopf und Kesselspitze, zugleich höchster Punkt der ganzen Runde.

Kaipara Green Trails

Die Kaipara Green Trails führen auf kleine und große Gipfel, zu Touren in Regionen, die mit Bergsteigerdörfern nicht für Massentourismus, sondern für Nachhaltigkeit stehen. Die Wanderungen führen zu ökologisch geführten Umweltgütesiegelhütten des Alpenvereins, in Naturparks, Schutzgebiete und Nationalparks, wo wir Ranger bei ihrer Arbeit begleiten. “Grüne Wege” eben.

Soziale Verträglichkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit sind Werte, für die die Marke Kaipara steht. Kaipara stellt hochwertige Produkte wie T-Shirts, Longsleeves, Jacken oder auch Decken aus reiner Merinowolle her. Die Wolle kommt aus Neuseeland, verarbeitet und produziert wird komplett in Deutschland. Ganz wichtig ist dabei das Tierwohl und daher kommt die Wolle aus 100% Mulesing-freier Produktion.

Mehr zu Kaipara und was Merino so angenehm, aber auch anspruchsvoll macht, gibt es hier im Interview mit dem Gründer Frank Selter.



Bergsteigerdorf Gschnitztal & Wipptal

In den Bergsteigerdörfern Gschnitz und Trins ticken die Uhren etwas anders. Große Hotelkomplexe, riesige Skigebiete und Massentourismus sucht man hier vergebens. Im Seitental des Wipptals, das sich von Innsbruck bis hinauf zum Brenner zieht, hat man sich ganz und gar dem nachhaltigen Tourismus verschrieben. Eingriffe in die Natur sollen hier inmitten der herrlichen Stubaier Alpen so gering wie möglich ausfallen. Und so trägt das gesamte Gschnitztal bereits seit einigen Jahren das Prädikat “Bergsteigerdorf”.

Die Bergsteigerdörfer sind eine Initiative des Alpenvereins. Mit dem Titel “Bergsteigerdorf” werden Orte ausgezeichnet, die sich – ganz wie das Gschnitztal – “Weniger ist mehr” auf die Fahnen schreiben. Und so wirken die Orte vielleicht als wären sie etwas aus der Zeit gefallen. Aber auf angenehme Art und Weise.

Im ganzen Alpenraum gibt es mittlerweile über 30 Bergsteigerdörfer, die sich über Deutschland, Österreich und Italien erstrecken. In Deutschland gibt es mit Sachrang, Schleching, Kreuth und Ramsau vier Bergsteigerdörfer.

Aufstieg zum Padasterjochhaus

Unseren Aufstieg beginnen wir im Gschnitztal im Ort Trins. Der überschaubare Wanderparkplatz liegt etwas außerhalb des beschaulichen Ortskerns. Steil geht es zum nördlichen Waldrand hinauf und auf breiten Forstwegen wandern wir recht gemütlich den Schildern zu unserem ersten Etappenziel – dem Padasterjochhaus – folgend hinauf.

Bald zweigt der “Herrensteig” vom Fahrweg ab, auf dem es nun etwas steiler durch lichter werdende Bergwälder und bald Latschenkiefern geht. Von der Hütte ist lang nichts zu sehen und erst als wir nach etwa 2,5 Stunden Aufstieg eine letzte Graskuppe überwinden, zeigt sie sich plötzlich vor uns.

Das Padasterjochhaus

Die Hütte wurde bereits 1907 von der Wiener Sektion der Naturfreunde erbaut. Insgesamt bietet das Padasterjochhaus Platz für 60 Bergsteiger, davon 20 im Zimmer und 40 im Lager. Die kleine und gemütliche Schutzhütte eignet sich hervorragend als Tourenstützpunkt auf die zahlreichen umliegenden Gipfel.

Gschnitztaler Hüttenrunde – 5. Etappe

Das Padasterjochhaus ist auch Station der Gschnitztaler Hüttenrunde. Die führt von Steinach am Brenner einmal rund um das Tal, das im Jahr 2021 einen zweiten Platz bei der beliebten ORF-Sendung “9 Plätze, 9 Schätze” gewinnen konnte. Nach einer ruhigen Nacht – unter der Woche ist selbst in der Hauptsaison nur wenig los hier oben – starten wir am kommenden Morgen unseren Aufstieg zur Kesselspitze. Unsere Tour ist weitestgehend mit der 5. Etappe der Gschnitztaler Hüttenrunde identisch.

Foppmandl und Wasenwand

Mit dem Foppmandl nehmen wir aber direkt einen kurzen Umweg in Kauf. Der direkt über der Hütte aufragende Berg ist schnell erklommen. Nach dem morgendlichen Unwetter, das wir im Schutz der Hütte beobachtet haben, tummeln sich zahllose Alpensalamander direkt auf dem Weg. Die kleinen schwarzen Lurche lieben feuchtes Wetter. So oft wie hier sind sie aber nur selten anzutreffen.

Nach knapp 200 knackigen Höhenmetern ist der Gipfel des Foppmandls (2.412 m) schnell erreicht. Während das Padasterjochhaus unten im Nebel verschwindet, schält sich immer wieder der Grat hinüber zur Wasenwand heraus. Links und rechts vom steil abfallenden Kamm windet sich der trotzdem weitestgehend einfache Weg bis unter den Schlussanstieg zur Wasenwand (2.563 m).

Roter Kopf und Kesselspitze

Der Übergang erfolgt zunächst auf der Ostseite des Kamms zwischen Wasenwand, Rotem Kopf und Kesselspitze, schließlich genau am breiten Rücken entlang. In der Nordwand der Wasenwand vergnügt sich ein junger Steinbock und zeigt, das ihm in dem Gelände niemand etwas vormachen kann.

Der weitere Aufstieg führt nun weitestgehend einfach auf die Kesselspitze zu, die immer wieder kurz zwischen den Wolkenfetzen hindurch lugt, um kurz darauf wieder zu verschwinden. Ein atemberaubendes Schauspiel wie sich die Schwaden an den steil aufragenden Felswänden nach oben bewegen und so für ein beeindruckendes Lichtspiel sorgen.

Der Steig führt nun von der Ostseite zum Gipfel, umgeht diesen aber, um schließlich von Westen bis zum höchsten Punkt der Kesselspitze (2.727 m) zu führen. Die Aussichten auf die Kalkkögel, die nahe Serles, die Tribulaune auf der anderen Seite des Gschnitztals, der Gargglerin, der wir im Vorjahr einen Besuch abgestattet haben, sind beeindruckend. Gerade mit dem Wolkenspiel.

Abstieg

Unser Abstieg führt uns nun einfach in Richtung Kalbenjoch. Ein paar Alpenschneehühner im Sommerkleid rechnen offenbar auch nicht mit Besuch und fliegen aufgebracht davon. Nach etwa einer Stunde erreichen wir das Kalbenjoch. Die Etappe der Gschnitztaler Hüttenrunde würde nun kurz etwas ausgesetzter hinüber zur Peilspitze und weiter zur Blaserhütte führen.

Wir folgen aber den wenigen Markierungen gen Trins und finden uns irgendwann auch wieder auf dem Aufstiegsweg wieder, auf dem es schließlich zurück ins Tal und zum Ausgangspunkt der Wanderung zum Padasterjochhaus und auf die Kesselspitze geht.

Fazit

Die Tour vom Gschnitztal über das Padasterjochhaus und zur Kesselspitze ist weitestgehend unschwierig, zwischendrin sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit aber nötig. Selbst in der Hauptsaison geht es in diesem Teil der Stubaier Alpen äußerst ruhig zu.

2 Kommentare

  1. […] Getestet haben wir die verschiedenen leichten Bergschuhe in unterschiedlichstem Terrain, wenngleich es durch die frühe Schneeschmelze keinen Kontakt zu Eis und Schnee gab. Die Touren reichten von einfachen Wanderungen im Flachland über leichte und mittelschwere Gipfelziele in den Chiemgauer Alpen und dem Mangfallgebirge bis hin zu alpinen Bergtouren rund um den Reschensee, am Watzmann und in den Stubaier Alpen. […]

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.