Mit der Casio Pro Trek WSD-F30 schickt der japanische Hersteller seine neueste Outdoor Smartwatch ins Rennen. Das macht sie besser als der Vorgänger.
Mit dem iPhone schaffte es Apple vor knapp zwölf Jahren einen neuen Geschäftszweig zu öffnen, den viele bis dahin nicht gekannt haben. Seitdem tut sich die weltweite Tech-Branche schwer, eine ähnlich bahnbrechende Revolution voran zu treiben. Nachdem erst Googles Brille ‘Google Glass’ zu früh auf den Markt kam und krachend scheiterte, probierten es die Tech-Riesen mit dem Handgelenk und fanden hier schon eher empfängnisbereite Anwender.
Als nützliches Gimmick beim Outdooreinsatz spielten Uhren schon länger eine Rolle, mit der Zeit wurden sie immer smarter und erlaubten den Nutzern die ein oder andere Funktion, die sie auch vom Smartphone kennen. Mit dem Vorgänger WSD-F20 machte Casio schon eine gute Figur. Der Nachfolger Casio Pro Trek WSD-F30 stellt eine gelungene Evolution dar, die trotzdem noch nicht alle Nachteile des Vorgängermodells ausgemerzt hat.
Inhaltsverzeichnis
Ersteindruck
Nachdem die Casio Pro Trek WSD-F20 während der 16 Gipfel-Tour quer durch Deutschland und vielen anderen Bergtouren das Handgelenk zierte, fiel vor allem auf längeren Etappen auf, dass die Uhr irgendwann unangenehm zu tragen ist. Das Nachfolgemodell hat sich einer kleinen Schrumpfkur unterzogen und schon beim ersten Anlegen trägt sie weit weniger auf als die WSD-F20.
Ansonsten hat sie sich äußerlich kaum verändert, kommt neben dem bereits bekannten Orange und Blau nun auch in einem stilsicheren Schwarz daher.
Technische Daten
Ein Blick auf die technischen Daten der Casio Pro Trek WSD-F30 verrät ein paar Änderungen im Vergleich zum Vorgänger:
- integriertes GPS
- 1,2 Zoll-Display (etwas kleiner als bei der WSD-F20, dafür mit einer Auflösung von 390×390 Pixel schärfer) mit zwei Ebenen
- Touchscreen mit schmutzabweisender Beschichtung
- Wasserfestigkeit: 5 Bar/50 m
- Sensoren für Luftdruck und Höhe, Beschleunigungsmesser, Gyrometer und Kompass
- kältebeständig bis -10°C
- Lithuim-Ionen-Akku (Batterielaufzeit variiert je nach Nutzung – normale Nutzung ohne GPS: 1,5 Tage; Erweiterungsmodus ohne WLAN und Bluetooth: 3 Tage; lediglich Uhrzeit und Sensoren: bis zu 1 Monat)
- Konnektivität über Bluetooth und WLAN
- Gewicht: 83 g
- Abmessungen (H/B/T): 60,5 x 53,8 x 14,9 mm
- Betriebssystem: wear OS
Zur Detailübersicht bei Casio.
In der Praxis
Das etwas schmalere Design der Casio Pro Trek WSD-F30 macht sich schnell bemerkbar, während der Unterschied in der Displaygröße kaum auffällt und noch weniger ins Gewicht fällt. Auf der Bildschirmtastatur zu tippen, war schon beim Vorgängermodell nicht einfach. Insgesamt ist die Größe aber deutlich angenehmer und selbst nach längerem Tragen wird die Uhr nicht unangenehm. Zudem ist sie weniger klobig und verschwindet so auch besser unter dem Ärmel der Jacke.
Damit aber selbst bei kühlen Temperaturen stets der Zugriff auf die Uhr gewahrt ist, lässt sich die Outdoor Smartwatch mit einem optional erhältlichen längeren Stoffarmband auch bequem über die Jacke stülpen.
Die Hauptsteuerung funktioniert wie beim Vorgänger über den großen Knopf in der Mitte. Die beiden anderen Knöpfe für Schnellzugriffe auf Apps oder Karten wurden ebenfalls übernommen. Die weitere Navigation durch die Menüs und Apps übernimmt der sehr präzise und sehr gut abzulesende Touchscreen, der bei extremer Sonneneinstrahlung aber an seine Grenzen kommt.
Gleiches gilt für den Akku. Mit eingeschaltetem GPS, gleichzeitiger App-Nutzung (beispielsweise einer Navigation) wird der ordentlich beansprucht und hält kaum einen ganzen Tag durch. Daher empfiehlt es sich, bei Nichtbenötigen von GPS, dieses auch auszuschalten. Darüber hinaus ist der Energiesparmodus ohne Bluetooth und WLAN äußerst sinnvoll und schont obendrein den Akku des verbundenen Smartphones (GPS bei der Navigation mit Karten-Apps bleibt verfügbar). Dafür ist der Akku der Smartwatch nach knapp zwei Stunden schon wieder fast komplett geladen.
Hier zeigt sich bei der Casio Pro Trek WSD-F30 ein Manko des Vorgängermodells: Der Anschluss des magnetischen Ladekabels steht auf wackeligen Beinen und löst sich bei Berührungen oder Erschütterungen gern einmal. Ein optional erhältlicher Clip hält das Kabel dort, wo es soll. Der Königsweg ist diese Lösung allerdings nicht.
Apps
Casio liefert mit der Pro Trek WSD-F30 ein paar hauseigene Apps mit. Dazu gehören unter anderem “Aktivität“, die schon beim Vorgänger dabei war. Einzelne Aktivitäten (Trekking, Angeln, Radfahren, Paddeln und neu: Schnee) können hier aufgezeichnet werden. Gerade beim Wandern oder Bergsteigen empfiehlt es sich, die Option “Höhenkorrektur mit Standort” in den Einstellungen (ganz nach links swipen) zu aktivieren, um möglichst genaue Daten zu erhalten. Mit einem Wischen nach oben bei der jeweiligen Aktivität lassen sich im Gegensatz zum Vorgänger zudem die Karte der zurückgelegten Strecke als auch die Daten exportieren.
Für Sportler gibt es mit Runtastic und Strava schon vom Smartphone bekannte Apps auch für die Casio Pro Trek WSD-F30. Für die Outdoor-Navigation lohnt ein Blick zur in Deutschland noch recht unbekannten App “Viewranger“, wo sich sehr detailliertes Kartenmaterial im Premium-Paket direkt auf die Uhr ziehen lässt. Outdooractive, vor einer Weile noch auch auf der Uhr verfügbar, bietet seine App aktuell leider nicht mehr an.
Die App “MyRadar” hilft das Wetter im Blick zu behalten, “SkiTracks” zeichnet die zurückgelegten Pistenkilometer und Strecken auf, “BikeMap” liefert über drei Millionen Fahrradtouren weltweit aufs Handgelenk. Dazu gibt es im Google Play Store etliche weitere Apps, die auf der Smartwatch installiert werden können.
Preis
Während das Vorgängermodell mittlerweile bereits für knapp 300 € erhältlich ist, schlägt die Casio Pro Trek WSD-F30 mit stattlichen 549 € zu Buche.
Fazit
Die Casio Pro Trek WSD-F30 ist eine gelungene Nachfolgerin der WSD-F20. Dabei stellt die Outdoor Smartwatch aber keine Revolution dar, sondern kommt lediglich als Evolution daher, die vor allem durch ihr besseres Tragegefühl positiv auffällt.
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