Windjacken im Test: Leichter Schutz vor Wind und Wetter

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Leichte, atmungsaktive Windjacken im Vergleich: Worauf es beim Kauf ankommt, welche Materialien schützen und was eine gute Jacke ausmacht.

Windjacken im Test © Gipfelfieber
Windjacken im Test © Gipfelfieber

Eine gute Windjacke gehört zu den vielseitigsten Kleidungsstücken für Bergsportler, Wanderer und Trailrunner. Sie schützt zuverlässig vor Fahrtwind und Auskühlung, ist dabei leicht, klein verpackbar und kommt dann zum Einsatz, wenn Regenjacke oder Softshell zu viel des Guten wären. Moderne Modelle bieten dank funktioneller Materialien ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Windschutz, Atmungsaktivität und Wetterschutz – und sind aus keinem Rucksack mehr wegzudenken. Im Alltag kommen sie vor allem in der Übergangszeit zum Einsatz.

Was ist eine Windjacke?

Eine Windjacke ist eine dünne, winddichte Außenschicht, die vor allem den Windchill-Effekt verhindert – also den Wärmeverlust durch Wind. Sie besteht meist aus eng gewebtem Nylon oder Polyester (oft in Ripstop-Struktur), teils mit zusätzlicher DWR-Imprägnierung, die leichten Nieselregen abhält. Anders als eine Hardshell ist sie jedoch nicht dauerhaft wasserdicht.

Unterscheidung für verschiedene Einsatzbereiche:

  • Klassische Windjacken: mit Reißverschluss und Kapuze, für Wandern und Bergsteigen.
  • Ultralight- oder Pull-On-Jacken: mit halbem Reißverschluss, besonders leicht, ideal fürs Trailrunning.
  • Hybridjacken: mit verstärkten Partien oder wärmenden Einsätzen für den Wintereinsatz.

Worauf es beim Kauf einer Windjacke ankommt

Winddicht, aber nicht luftdicht

Der Hauptzweck ist klar: Wind muss draußen bleiben. Winddichte Stoffe blockieren den Luftdurchfluss nahezu vollständig. Doch absolute Dichtigkeit kann kontraproduktiv sein – Schweiß kann nicht entweichen, die Feuchtigkeit staut sich. Gute Windjacken bieten daher eine ausbalancierte Kombination aus Windschutz und Atmungsaktivität.

Erreicht wird das durch fein gewebte Materialien oder durch Technologien wie Pertex Quantum Air oder GORE-TEX Windstopper. Kleine Belüftungsöffnungen oder Laser-Cut-Elemente an den Seiten sorgen zusätzlich für Luftaustausch.

Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsmanagement

Atmungsaktivität ist entscheidend, wenn die Jacke auch bei anstrengenden Aktivitäten getragen wird. Sie beschreibt, wie gut Feuchtigkeit von innen nach außen abgegeben wird.

Mechanisch atmungsaktive Stoffe (ohne Membran) sind besonders leicht und eignen sich für den schnellen Einsatz zwischendurch. Modelle mit Membran sind dichter und auch etwas schwerer, punkten aber bei wechselhaftem Wetter mit besserem Wetterschutz.

Ein Kompromiss: Windjacke plus Baselayer – die Kombination reguliert die Körpertemperatur auch bei Temperaturwechseln zuverlässig.

Gewicht und Packmaß

Windjacken sind echte Leichtgewichte. Sehr leichte Modelle wiegen zwischen 90 und 150 Gramm und verschwinden unmerklich in der eigenen Brusttasche oder im Rucksack.

Das Packmaß ist einer der größten Vorteile gegenüber Regenjacken oder Softshells – besonders für Trailrunner oder Radfahrer, die nur minimale Ausrüstung mitführen.

Tipp: Modelle mit integriertem Packbeutel oder einer Tasche, in die sich die Jacke selbst einrollen lässt, sind im Alltag deutlich praktischer.

Wetterschutz und Imprägnierung

Windjacken sind in erster Linie für den Windschutz gedacht, bieten aber oft durch eine DWR-Imprägnierung (Durable Water Repellent) leichten Wetterschutz. Regentropfen perlen ab, dringen aber bei Dauerregen durch.

Für wechselhafte Tage ist daher eine Kombination aus Windjacke und ultraleichter Regenjacke die beste Lösung.

Wichtig: DWR-Beschichtungen nutzen sich durch Waschen und Gebrauch ab – regelmäßiges Nachimprägnieren erhält den Schutz.

Schnitt und Passform

Eine gute Passform verhindert, dass die Jacke flattert oder reibt. Eng anliegend, aber mit genügend Bewegungsfreiheit. Elastische Bündchen und ein verlängertes Rückenteil schützen beim Radfahren oder Wandern. Die Kapuze ist sinnvoll bei Wind und Nieselregen, sollte eng anliegen oder verstellbar sein. Vorgeformte Ärmel verbessern die Bewegungsfreiheit beim Klettern oder Trailrunning.

Robustheit und Materialwahl

Je leichter eine Windjacke, desto empfindlicher ist sie meist. Wer sie regelmäßig mit aufgesetztem Rucksack trägt, sollte auf verstärkte Schultern und Ärmel achten. Ultraleichtmodelle sind ideal für kurze Einsätze oder schnelle Bergläufe, robustere Varianten für längere Trekking- oder Hochtouren.

Moderne Stoffe wie Pertex Quantum, Nylon 6.6 oder Recycling-Polyester bieten mittlerweile eine gute Mischung aus Haltbarkeit und Gewicht.

Was viele beim Kauf übersehen

Geräuschentwicklung: Manche Jacken rascheln laut – bei Wind oder Laufbewegung kann das auch mal stören. Hochwertige Stoffe sind leiser.

Nachhaltigkeit: Immer mehr Hersteller setzen auf PFC-freie Imprägnierungen, recycelte Fasern und bluesign®-zertifizierte Materialien.

Reißverschlüsse sollten leichtgängig und winddicht unterlegt sein.

Sichtbarkeit: Besonders bei Läufen in der Dämmerung wichtig – Reflektoren oder auffällige Farben erhöhen die Sicherheit. Einige Hersteller setzen beispielsweise auf reflektierende Logos.

Pflege: Funktionswaschmittel verwenden, auf Weichspüler verzichten, und die Imprägnierung durch Wärme (Trockner oder Fön) reaktivieren.

Wann welche Windjacke sinnvoll ist

AktivitätEmpfohlene JackenartBesonderheiten
TrailrunningUltralight Pull-Ongeringstes Gewicht, exzellentes Packmaß
Wandernklassische Windjacke mit Kapuzerobuste Stoffe, wasserabweisend
Bergsteigen/HochtourHybridjacke mit Verstärkungenwinddicht, abriebfest, helmkompatibel
RadfahrenWindbreaker mit verlängertem Rückengute Belüftung, reflektierende Elemente, Trikottasche am Rücken
Alltag & ReisenFreizeit-Windjackestylisch, vielseitig, leicht wasserabweisend

Windjacken im Test

In unserem Testbericht stellen wir aktuelle Windjacken-Modelle vor und unterziehen diese einem kurzen Produkttest.

adidas TERREX Multi Printed Windjacke

Aus 100 % recycelten Materialen ist die Multi Printed Windjacke von adidas TERREX hergestellt. Das leichte Rip-Stop-Material sorgt nicht nur dafür, dass kein Wind reinkommt. Auch einem kurzen Schauer hält die Jacke hervorragend Stand.

Die Windjacke mit dem etwas wilden Muster bringt 197 Gramm auf die Waage und lässt sich bequem in einer der beiden Seitentaschen verstauen. Belüftungsschlitze unter den Armen sorgen für ein Mehr an frischer Luft.

Im Test macht die adidas TERREX Multi Printed Windjacke einen guten Eindruck und ist angenehm zu tragen. Bei äußerst schweißtreibenden Aktivitäten könnte die Atmungsaktivität noch ein bisschen besser sein. Insgesamt ist die Windjacke aber ein sehr guter Allrounder, der beim Wandern, beim Bergsteigen oder auch beim Trailrunning eine gute Figur macht.

ProKontra
  • Preis-Leistung
  • Gewicht & Packmaß
  • Tragekomfort
  • Atmungsaktivität

adidas TERREX Xploric Windjacke

Komplett aus (Bio-)Baumwolle (und einem winzigen Anteil Elasthan) gefertigt, geht die Xploric Windjacke von adidas TERREX einen ganz anderen Weg. Das macht sie zwar deutlich schwerer (474 Gramm) und etwas weniger funktional, allerdings ist sie deutlich stylischer und alltagstauglicher als ein Großteil anderer Windjacken, die vor allem für den sportlichen Einsatz getrimmt sind.

Die adidas Xploric Windjacke konnte 2023 einen ISPO Award gewinnen, weil sie “anders” ist. Sie ist durch ihren dickeren Stoff sehr robust. Dank der speziellen Webtechnologie, die für die Xploric Windjacke verwendet wurde, hält sie trotz Baumwolle auch einem kurzen Regenschauer Stand.

 

Ihr bequemer Schnitt und die verwendete Baumwolle machen sie zu einem sehr angenehm zu tragenden Kleidungsstück, das vor allem für eine langfristige Nutzung konzipiert ist. Im Fokus stehen dazu nicht übermäßig sportliche Herausforderungen, sondern alltagsnahe, wenig intensive Aktivitäten in der Natur.

ProKontra
  • Tragekomfort
  • winddicht & wasserabweisend
  • alltagstauglich
  • aus reiner Baumwolle
  • Gewicht

Fazit

Eine Windjacke ist das perfekte Bindeglied zwischen Fleece und Regenjacke. Sie schützt zuverlässig vor Auskühlung, bleibt dabei leicht und atmungsaktiv – und ist damit ideal für alle, die in Bewegung bleiben.

Ob auf dem Gipfel, beim Trailrun oder auf dem Arbeitsweg mit dem Rad: Eine gute Windjacke ist immer dann richtig, wenn der Wind pfeift, aber kein Regen droht.

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