Zwischen Wildem Kaiser und Zahmen Kaiser, zwischen Kaisertal und Kaiserbachtal wachen Feldberg und Stripsenkopf und locken mit einer einfachen Bergtour und fantastischen Ausblicken in zerklüftete Felswände.
Freilich bietet das Kaisergebirge in der Hochsaison anspruchsvollere und sicher auch lohnenswertere Touren als die auf den Feldberg, den Stripsenkopf und über das Stripsenjoch hinab zur Griesneralm. Und doch hat die Rundtour über beide Gipfel ihren Reiz, denn greifbarer wird die eindrucksvolle Kulisse des Wilden Kaisers mit ihren Klettertouren, die Alpingeschichte geschrieben haben, an kaum einer anderen Stelle.
Inhaltsverzeichnis
Die Tour in der Übersicht
- Start: Griesneralm, Kaiserbachtal; ÖPNV: Bus 4000 bis Kirchdorf in Tirol/Griesnau (Aufstieg zur Griesneralm ca. 1 – 1,5 h)
- Route: Griesneralm – Ranggen Hochalm – Feldberg – Stripsenkopf – Stripsenjochhaus – Griesneralm
- Länge: 9,6 km
- Dauer: 4,5 – 5 h
- Höhenmeter: 1.012 hm (einfach)
- Charakter: mittelschwere Wanderung auf teils schmalen Bergpfaden; Trittsicherheit beim Abstieg vom Stripsenkopf zum Stripsenjoch, Tritthilfen vorhanden
- Höchster Punkt: Feldberg, 1.813 m
- Einkehrmöglichkeiten: Griesneralm, Stripsenjochhaus
Die Rundtour über Feldberg & Stripsenkopf im Kaisergebirge
Alle Informationen zur Tour von der Griesneralm über den Feldberg, den Stripsenkopf und das Stripsenjochhaus.
Zusammenfassung für Schnellleser
- Start an der Griesneralm im Kaiserbachtal zur Ranggen Hochalm
- Weiter auf schmalem Steig über Latschen zum Feldberg mit eindrucksvollem Blick auf den Wilden Kaiser
- Übergang zum Stripsenkopf, teils versichert, kurze ausgesetzte Stellen
- Gipfel des Stripsenkopfs mit Pavillon und Panoramatafel, Tiefblick ins Kaisertal
- Abstieg über das Stripsenjochhaus zurück zur Griesneralm
- Insgesamt mittelschwere, abwechslungsreiche Rundtour mit großartigen Ausblicken und viel Kaiser-Flair
Start von der Griesneralm im Kaiserbachtal
Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Feldberg und den Stripsenkopf ist die Griesneralm. Von Kössen oder St. Johann in Tirol kommend zweigen wir in Griesenau/Krichdorf links bzw. rechts ab und fahren über die Mautstraße (6 € pro PKW/Stand: Juli 2025) das Kaiserbachtal hinauf. Unmittelbar an der Griesneralm starten wir unsere Wanderung.
Aufstieg zum Feldberg
Der Aufstieg zum Feldberg verläuft zunächst über einen breiten Forstweg und ist dabei auch nicht sonderlich steil. Zahlreiche Kühe leisten am Wegesrand Gesellschaft, Walderdbeeren locken hier und da zum kurzen Snack und auf ein paar Bänken lässt sich hinüber schauen, wo die steilen Nordwände des Wilden Kaisers in die Höhe ragen.
Nach einer gemütlichen Stunde erreichen wir die Ranggen Hochalm und ab hier wird der Pfad etwas anspruchsvoller. Vor allem schmaler und etwas steiler wird es. Ein paar Wurzeln gilt es zu überwinden, wirklich schwierig wird es aber nicht. Durch Latschen windet sich der Steig am Südhang des Feldbergs aufwärts bis zu einer Scharte, doch der Weg zieht sich. Schutzlos der heißen Sommersonne ausgesetzt, empfiehlt sich ein früher Start. Vom Ausstieg aus dem Steig, der von der Griesneralm hinauf führt, ist der Gipfel des Feldbergs (1.813 m) in wenigen Minuten einfach erreicht. Am kleinen Gipfelkreuz und der Bank direkt daneben lässt sich ganz hervorragend das Wolkenspiel im Wilden Kaiser beobachten.
Wir genießen den Blick hinab ins Kaiserbachtal, auf den Wilden Kaiser mit Kleinem und Großem Griesner Kar und der Steinernen Rinne im Süden, den Zahmen Kaiser mit seinem Gratübergang von Pyramidenspitze bis Rosskaiser im Norden. Auch Reiteralpe, Watzmann, Loferer und Leoganger Steinberge im Osten, Hochgern im Norden und die zahllosen Erhebungen rund um das Inntal wie der Brünnstein sind gut auszumachen.
Übergang zum Stripsenkopf
Vom Gipfel des Feldbergs geht es zunächst zurück vorbei am Ausstieg und weiter geradeaus in Richtung des bereits gut sichtbaren Stripsenkopfs, der zusammen mit dem Feldberg wie ein Wächter über das Kaiserbachtal wacht. Ein paar Höhenmeter geht es hinab, ein paar Höhenmeter wieder hinauf zum unbekreuzten Tristecken und anschließend etwas steiler und teilweise versichert hinab zum Wiesensattel (1.627 m).
Wir passieren die Frankenländer Nadel, eine kleine scheinbar unbezwingbare Felsnadel unmittelbar neben dem Steig. Das kleine Kreuz auf ihrer Spitze zeugt vom Gegenteil. Nach ein wenig Auf und Ab zweigt rechts der Steig auf den Stripsenkopf ab. Etwas steiler und ein wenig ausgesetzt, führt der in 15 Minuten auf den Gipfel vom Stripsenkopf (1.807 m) mit seinem kleinen Pavillon, indem eine beschriftete Rundkarte mit den sichtbaren Gipfeln zum Ausguck und der Tiefblick ins Kaisertal bis nach Kufstein lockt.
Der Pavillon wurde übrigens schon im Jahr 1924 als Windschutz auf dem Berg errichtet. Ein Blitzschlag zerstörte ihn vollständig. Erst im Jahr 2002 wurde der Pavillon auf dem Stripsenkopf wieder neu errichtet.
Abstieg zum Stripsenjochhaus
Vom Stripsenkopf geht es in etwa 20 Minuten bis zum Stripsenjochhaus. Am Weg dorthin zweigen einige Übungs-Klettersteige u.a. auf den Hundskopf (1.730 m) ab, der sich aber auch so mit einer kurzen und einfachen Kraxelei noch ersteigen lässt. Kurz vor der Alpenvereinshütte passieren wir das Tavonaro Kreuz, aufgestellt von und benannt nach Hans Tavonaro, der nicht nur erster Wirt des Stripsenjochhauses, sondern zugleich einer der Bergsteigerpioniere im Wilden Kaiser gewesen ist.
Abstieg zur Griesneralm
Vom Stripsenjochhaus führt uns der Abstieg nun zurück ins Kaiserbachtal. Den Abzweig zum Eggersteig durch die Steinerne Rinne und die Abzweigung ins Griesner Kar bleiben jeweils rechts liegen. Über unschwierige Wege, später eine breite Forststraße geht es in einer knappen Stunde zurück bis zur Alm.
Die Tour bei Outdooractive
Alle Daten und Fakten zur Rundtour über den Feldberg und den Stripsenkopf im Kaisergebirge, Kartenmaterial und einen GPX-File zum Download gibt`s bei Outdooractive.
Fazit
Der Feldberg und der Stripsenkopf zählen zu den einfacheren Gipfeln im Kaisergebirge. Beide lassen sich in einer Wanderung kombinieren, die vor allem sagenhafte Ausblicke in die wilden Nordwände des Wilden Kaisers bietet.
[…] Feldberg und Stripsenkopf – Die Wächter vom Kaiserbachtal (18. August 2015) […]
[…] Lange liegt der letzte Besuch im Wilden Kaiser schon zurück. Immer wieder vorgenommen, ihn am Stripsenkopf und an der Pyramidenspitze immerhin mal wieder aus nächster Nähe gesehen und doch zog es mich […]
Wir beginnen diese Tour immer etwas weiter unten im Kaiserbachtal: Zwischen Griesneralm und Fischbachalm führt ein Steig hoch zur Ranggenalm. Damit spart man sich den Forstweg. So oder so ist das eine richtig schöne Tour.
[…] Oberen Gamskarköpfl, dessen windschiefes Gipfelkreuz zum Durchschnaufen einlädt. Die Blicke zum Stripsenhaus und Stripsenjoch, zu Ellmauer Halt und Kaiserschützensteig sowie auf die andere Talseite in den Zahmen Kaiser sind […]
[…] der Wald lichtet sich langsam und wir erreichen nach etwa zwei Stunden den Höhenweg, der vom Stripsenjoch bis zur Vorderkaiserfeldenhütte einmal quer durch den Zahmen Kaiser führt. An der Gabelung führt […]
[…] Halt im Westen. So eingekesselt, lockt nur ein Blick gen Norden, hinüber zum Mitterkaiser, zum Feldberg und Zahmem Kaiser. Irgendwo hinter den Bergen der Chiemgauer Alpen lugt ein kleines Eckchen […]