Die Besteigung vom Großen Hundstod über den Normalweg. Und wie der sagenumwobene Berg am Rande des Steinernen Meers zu seinem Namen kam.
Wenn die Hütten im Herbst so langsam schließen und es ruhiger in den Bergen wird, ist die beste Zeit, um noch den ein oder anderen Gipfel, auch jenseits der 2.000 Meter, anzugehen. Im besten Fall auch noch schneefrei. So wie den Großen Hundstod in den Berchtesgadener Alpen.
Die Tour auf den Großen Hundstod ist auch im Wanderführer “Vergessene Steige – Bayerische Alpen” enthalten. Das Buch ist bei Amazon erhältlich.
Inhaltsverzeichnis
Die Sage vom Großen Hundstod
Aber wie kommt der Große Hundstod überhaupt zu seinem Namen. Das ist schnell erzählt: Unweit und in Sichtweite vom Gipfel steht der nach einem Fluch versteinerte König Watzmann mit seiner Frau und seinen Kindern. Hier am Großen Hundstod stürzten sich der Sage nach die Hunde des Königs in den Tod und so liegen sie heute noch unter dem Berg begraben.
Start in Pürzlbach
Los geht unsere Tour auf den Großen Hundstod oberhalb von Weißbach bei Lofer in Pürzlbach. Ab dem Wanderparkplatz geht es zu Fuß weiter. Der Anstieg ist mal steil, mal weniger steil und führt in etwa einer Stunde geht es zur Kallbrunnalm. Auch wenn es schon spät ist: Eine kurze Einkehr in der herzlichen Stube ist sehr empfehlenswert.
Zustieg zum Ingolstädter Haus
Über die Almen geht es wieder leicht abwärts in Richtung Dießbachstausee. Die Zeitangaben auf den Beschilderungen sind etwas verwirrend und sind nicht ganz für bahre Münze zu nehmen. Wir schauen nun zum ersten Mal auf die Westflanke des Großen Hundstods und überqueren die Staumauer. Bis hierhin kann man übrigens auch gut mit dem Rad fahren und sich vor allem im Abstieg jede Menge Zeit sparen.
Hinter der Staumauer geht es erstmal richtig steil hoch, bevor es kurz darauf wieder ähnlich steil runtergeht. Am herrlichen Dießbach geht es nun in stetiger Steigung durch gelbgefärbte Lärchenwälder bis zur Mitterkaseralm, dem Fuß der Materialseilbahn zum Ingolstädter Haus.
Ab hier beginnt der weitaus wildere Steig zur Hütte. Der überwindet eine mächtige Steilstufe und zieht sich fortan relativ direkt zum Ingolstädter Haus. Etwa drei Stunden brauchen wir für den etwa 12 Kilometer langen Zustieg (ca. 1.200 hm).
Wir wollen eigentlich im Winterraum nächtigen, haben aber Glück, treffen das Wirtspaar an, die die Hütte winterfest machen und bekommen ein Zimmer und die Küche dürfen wir auch noch kurz in Beschlag nehmen.
Gipfelanstieg zum Großen Hundstod
Am nächsten Morgen begrüßen uns die Berchtesgadener Alpen von ihrer besten Seite. Bei herrlichem Sonnenschein frühstücken wir auf der Terrasse vom Ingolstädter Haus und brechen kurz darauf auf zum Großen Hundstod. Der Weg führt vorbei an tiefen Löchern und zieht auf die steile Südflanke des vierthöchsten Bergs des Steinernen Meeres zu. In Serpentinen schlängelt sich der Steig bis zum Gipfelkreuz des Großen Hundstods. Knapp eine Stunde brauchen wir für den technisch nicht schwierigen, aber immer wieder ausgesetzten Anstieg.
Unter uns das Steinerne Meer mit seiner markanten Schönfeldspitze, Watzmann im Norden, und bei bester Sicht der Hauptalpenkamm mit Großglockner und Großvenediger im Süden. Ein schönerer Herbsttag? Wahrlich nicht vorstellbar.
Abstieg – Hochwies und Umweg übers Pflegerklamml
Zurück geht es zunächst über den gleichen Weg bis in die Scharte zwischen Kleinem und Großen Hundstod. Von hier folgen wir der Markierung in Richtung Hochwies, verlieren die Pfadspuren aber bald und finden uns kurz darauf in steilem Gelände wieder, wo wir umkehren.
Wir suchen eine Möglichkeit, um auf den Aufstiegsweg zur Hütte zurück zu kommen und finden die im Pflegerklamml. Die sehr steile schrofige Rinne führt dann in ein paar Minuten wieder auf den Steig oberhalb der Steilstufe. Von nun an geht es auf dem Aufstiegsweg wieder hinab bis nach Pürzlbach.
Wer den Abstieg durch das Hochwies findet, kann auf der anderen Seite noch das Seehorn mitnehmen, ein vor allem im Winter beliebtes Skitourenziel.
Fazit
Eine schlichtweg perfekte Bergtour in den Berchtesgadener Alpen führte uns im Herbst über das Ingolstädter Haus auf den sagenumwobenen Großen Hundstod, den vierthöchsten Gipfel des Steinernen Meeres. Die Tour ist technisch nicht sonderlich schwierig, aber immer wieder ausgesetzt und vor allem durch den langen Zustieg konditionell fordernd.
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