Fichtenspitzen Likör wird aus den jungen Austrieben der Nadelbäume im April und Mai angesetzt. Aber bis er fertig ist, dauert es. Nur mögen muss man ihn.
“Das schmeckt, als würde man in einen Waldboden beißen”, so sagen einige, die den selbst gemachten Fichtenspitzen Likör zum ersten Mal probieren und langsam die Kehle hinunter laufen lassen. Die Stimmen nach dem Leeren des kleinen Schnapsglases teilen sich deutlich in zwei Lager: “Schmeckt aber richtig gut” und “Pfui deibel, bloß nie wieder”.
Man muss den Fichtenspitzen Likör mögen, soviel steht fest. Erst recht, wenn man ihn selber nachbrauen möchte. Das ist im Grunde nicht sonderlich schwer, bedarf weniger Zutaten, dafür aber ganz viel Geduld. Denn vom Pflücken der jungen Triebe im April und Mai bis zum finalen Abfüllen und Ausschenken gehen mindestens sechs Monate Zeit ins Land.
Inhaltsverzeichnis
Fichtenspitzen Likör: Die Zutaten
- 2 Hände voll Fichtenspitzen
- 2x 750 ml Korn
- Honig oder brauner Kandiszucker
Die Zubereitung vom Fichtenspitzen Likör
1 Die jungen Fichtenspitzen, auch als Maispitzen bekannt, werden ab Ende April bis in den Mai hinein geerntet. Beinahe giftgrün leuchten sie, wenn sie frisch austreiben. Wenn sie etwa zwei bis drei Zentimeter lang sind, sind sie perfekt, um dem Ansatz nicht nur Farbe, sondern auch den typischen Waldgeschmack zu verleihen. Vorsichtig abpflücken und am besten auch nie alle von einer Fichte. Die jungen Maitriebe kommen anschließend in große Einmachgläser, werden bis zum Rand mit Korn gefüllt, dunkel und kühl abgestellt, aber bloß nicht vergessen.
2 Denn ein halbes Jahr später ist der Likör fertig. Beziehungsweise fast, denn der Korngeschmack ist immer noch zu prägnant und bedarf etwas Süße. Das geht wunderbar mit Honig, auch wenn der den Likör vorerst etwas milchig macht. Alternativ wird der Fichtenspitzen Likör mit braunem Kandiszucker oder Zuckersirup gesüßt.
Ab sofort ist der Fichtenspitzen Likör trinkbar, eignet sich perfekt im Flachmann als Gipfelschnaps oder um ihn am Grill- oder Hüttenabend zu servieren. Aber auch als Geschenk macht er sich gut. Wenn der Beschenkte denn zu der Gruppe gehört, die ihn auch wirklich mag.
[…] den Zirbenschnaps (auch Zirbenlikör oder Zirbeler) werden nicht wie beim Fichtenspitzenlikör die jungen Austriebe der Zweige verwendet, sondern die Zapfen. Die zu bekommen, ist nicht ganz […]