Wasser marsch! Wandern durch die Bärenschützklamm

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Die Wanderung durch die Bärenschutzklamm im Grazer Bergland fasziniert ob ihrer tosenden Wassermassen und mit etwas Glück tierischen Begegnungen.

Wasser marsch! Wandern durch die Bärenschützklamm © Gipfelfieber
Wasser marsch! Wandern durch die Bärenschützklamm © Gipfelfieber

Um Bären, soviel kann vorweg genommen werden, handelt es sich dabei nicht. Denn auch wenn es so klingt, als ginge Meister Petz in der Klamm ein und aus, so ist der Name der Bärenschützklamm wohl auf eine Vereinfachung des slawischen Namens zurückzuführen. Bärenschütz ist eben gängiger als “pršica” (dt. Spritzbach), von dem man ausgeht, dass es namensgebend für die spektakuläre Klamm war.

Apropos spektakulär. Das ist die Bärenschützklamm im Grazer Bergland auf jeden Fall. Nicht nur die Anlage des Weges durch die sich zwischendrin immer weiter verengende Schlucht. Die großen und kleinen Wasserfälle und die ins Tal donnernden Wassermassen machen große Augen.



Von Mixnitz in die Schlucht

Die Wanderung durch die Bärenschützklamm ist weitestgehend einfach, startet an der Bräuner Mühle im kleinen Örtchen Mixnitz (viel Spaß beim Versuch, das zehnmal hintereinander auszusprechen). Bevor die wirkliche Klamm erreicht ist, wird es erstmal ein wenig ermüdend. Über einen teilweise steilen Forstweg geht es am Mixnitzbach, der von der Teichalm hinab kommt, entlang. Schon hier stürzt sich das Wasser in beeindruckenden Kaskaden und Formationen ins Tal hinab.

Nach etwa einer Stunde ist der richtige Einstieg zur Bärenschützklamm erreicht. 3,50 Euro werden am kleinen Mauthäuschen entrichtet. Dass die gut investiert sind, wird kurze Zeit später klar. Bereits 1901 wurde ein Weg durch beziehungsweise über der Klamm angelegt. Auf teils schmalen und steilen Holzplanken geht es hinein in die Bärenschützklamm.

In der Bärenschützklamm

So muss sich Jack Sparrow fühlen, wenn er wieder einmal auf die Planke geschickt wird, unter der die gefräßigen Haie lauern. Nur dass hier keine Haie lauern, sondern tosendes Wasser, das sich mit seiner Kraft und Gewalt in Jahrhunderten und Jahrtausenden durch den Fels gefressen hat.

Die Gischt des großen Wasserfalls spritzt bis hinauf auf den schmalen Steig. Ein abenteuerlicher Aufstieg führt immer tiefer in die sich verengenden Felsen hinein. Fortan geht der Steig mal schmaler, mal breiter, mal steiler, mal flacher durch die Bärenschützklamm. Meist direkt über dem Bachlauf und unwillkürlich fragen wir uns, wie dieser Steig wohl vor mehr als hundert Jahren angelegt wurde.

Die Anlage ist spektakulär. Das Gelände nicht weniger. Kleine und große Wasserfälle wechseln sich ab bis die Klamm plötzlich abflacht, aber anschließend nochmal Fahrt aufnimmt und weitere Höhenmeter überwindet. Insgesamt sind es satte 760 Höhenmeter, die überwunden werden. Davon 350 direkt in der Bärenschützklamm auf einer Länge von 1,4 Kilometern. Nach 51 Holzleitern und 109 Brücken ist der Ausstieg aus der Klamm erreicht.

Der will sich aber erarbeitet werden. Richtig steil geht es die letzten Stufen und Tritte empor. Bald findet sich der Steig im Wald wieder und das Rauschen des Baches wird mehr und mehr von den Bäumen geschluckt.

Tierische Begegnungen

Plötzlich halten wir kurz inne. Ein stattlicher Steinbock grast gemütlich am Wegesrand und lässt sich kaum von uns stören. Steinböcke? Ja, ein großes Rudel ist rund um den Hochlantsch und die Rote Wand schon seit geraumer Zeit zu Hause. In der Regel sind sie in den steil abfallenden Nordwänden anzutreffen, einzelne Exemplare verirren sich aber eben gern einmal bis fast in die Klamm hinab.

Kurz darauf erreichen wir die urige Almhütte “Zum Guten Hirten”. Nach kurzem Aufenthalt machen wir uns auf den Weg zurück nach Mixnitz. Oberhalb der Bärenschützklamm gehen wir auf dem Prügel-Weg hinab, der im Gegensatz zur Klamm seinen Namen verdient hat. Glitschig und steil geht es so aber relativ schnell bis zum Eingang der Schlucht und schließlich über den Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz.

Fazit

Die Bärenschützklamm gilt als eine der wasserreichsten Klammen in Österreich. Die Wanderung durch die teils schmalen Teilstücke, über spektakulär angelegte Brücken und Leitern ist weitestgehend einfach und vor allem faszinierend, steht man der Kraft des Wassers Auge in Auge gegenüber. Für kleinere Kinder kann man über eine zusätzliche Sicherung nachdenken.

4 Kommentare

    • Hi Anja,
      ich würde ihn auf jeden Fall an der Leine lassen, da die Balken ab und an doch ziemlich rutschig sind. Ich würde unseren mitnehmen (hatten wir nur da noch nicht).
      Schöne Grüße

      Andi

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