Leicht, klein, preisbewusst: Die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke im Test

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Die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke ist der perfekte Begleiter, wenn die Wettervorhersage unsicher wird. Die leichte Hardshelljacke im Test*. 

Leicht, klein, preisbewusst: Die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke im Test © Gipfelfieber
Leicht, klein, preisbewusst: Die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke im Test © Gipfelfieber

Droht an schönen Sommertagen am Nachmittag ein Gewitter oder sind die Wettervorhersagen im Frühling und Herbst etwas unbeständig, darf eine Regenjacke im Gepäck nicht fehlen. Schwere, sperrige und unhandliche Modelle mit dem typischen Knistern sind da oft eher im Weg als nützlich und benötigen zu viel Platz im kleinen Daypack. Die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke geht einen anderen Weg. Welchen zeigt der Testbericht.



Fakten & Material

Denn das Wichtigste vorab: Die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke lässt sich auf ein ziemlich kleines Maß zusammenpacken und wiegt dazu nicht viel. Gerade einmal 323 Gramm (Größe M) bringt sie auf die Waage. Richtig eingerollt, ist sie kaum größer als ein Hüttenschlafsack in seinem Packbeutel. Im Rucksack fällt sie so kaum auf und selbst wenn den ganzen Tag die Sonne scheint, muss man sich nicht ärgern, die Hardshelljacke als Backup dabei gehabt zu haben.

Regentest © Jörg Thamer/outdoorsuechtig.de
Regentest © Jörg Thamer/outdoorsuechtig.de

Beim Material setzt Berghaus auf Gore Tex und Paclite mit einer ePTFE-Membran. Die Membran ist sowohl wind- als auch wasserdicht und dazu atmungsaktiv. Über der Membran befindet sich dazu noch eine imprägnierte Textilschicht, die für den bekannten Abperleffekt sorgen soll. Ohne den würde sich nämlich selbst die ePTFE-Membran derart vollsaugen, so dass die Atmungsaktivität mehr und mehr eingeschränkt würde. Die Feuchtigkeit würde so von innen nicht mehr hinauskommen, sich dort stauen und den Träger letztlich genauso nass machen, als wenn er keine Hardshelljacke tragen würde.

Zwei Seitentaschen sorgen für nötigen Stauraum. Die Kapuze dafür, dass auch von oben nichts hereintropfen kann.

Design & Schnitt

Berghaus Paclite 2.0 in Blau und Grau/Blau © Gipfelfieber
Berghaus Paclite 2.0 in Blau und Grau/Blau © Gipfelfieber

Wie bei der Berghaus Pravitale Light Softshelljacke ist das Design aufgeräumt und schnörkellos. Die Berghaus Paclite 2.0 gibt es mittlerweile in vielen Farben. Von Blau über Rot, Grau, Schwarz und Oliv ist beinahe alles dabei. Die einzigen Aufreger sind Berghaus-Logo und Schriftzug auf der linken Brust und das kleine Logo auf der Rückseite der Kapuze. So geht Understatement.

Wie bei Regenjacken üblich ist der Schnitt etwas weiter, so dass sie genug Platz bietet, um auch drunter noch etwas zu tragen. So zwängt die Berghaus Paclite 2.0 selbst im Winter nicht zu sehr sein.

Berghaus Paclite 2.0 Hardshell in der Praxis

Angezogen ist der etwas weitere Schnitt sehr angenehm, gerade wenn es draußen etwas kühler ist. Überhaupt sitzt alles sehr gut. Die Bündchen an den Ärmeln werden mit Klettverschlüssen fixiert. Am Bund und an der Kapuze sorgen Kordeln für einen festen Halt, denen auch kein ruppiger Wind etwas ausmacht.

Den Test der Wasserdichtigkeit besteht die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke mit Bravur. Zehn Minuten unter dem voll aufgedrehten Wasserhahn in der Dusche (etwa 20 l pro Minute) und innen ist keine Spur von Feuchtigkeit. Auch durch den frontalen Reißverschluss dringt nichts ein. In der Realität wird sie solchen Wassermassen wohl nur selten Stand halten müssen.

Nach derart viel Nässe wird die Jacke allerdings deutlich schwerer, da der Abperleffekt durch die Imprägnierung nach einer Weile nachlässt und sich so die Membran vollsaugen kann, was schließlich zu Lasten der Atmungsaktivität geht.

Apropos Atmungsaktivität. Ein Brutofen ist die Hardshelljacke nicht, aber trotzdem schafft sie es natürlich nicht, für die gleiche Belüftung zu sorgen wie das eine leichte Softshelljacke kann. Gerade beim Aufstieg wird es nach eine Weile spürbar wärmer unter der Regenjacke, allerdings entsteht auch kein tropisches Klima unter der Jacke und auf der Haut.

Robust ist die Regenjacke ebenfalls. Das Entlangschrammen am Fels bei einer Kletterpartie macht ihr nichts weiter aus. Überzeugen tut die Berghaus Paclite 2.0 vor allem auch dann, wenn man sie gar nicht trägt. Packmaß und Gewicht sind hervorragend und selbst im kleinen Daypack findet sie so bequem Platz. Bei Bedarf ist sie schnell übergezogen und schützt dann zuverlässig vor Nässe.

Jedoch gibt es einen Haken mit dem Haken. Denn an einem Haken an der Garderobe aufhängen, geht nicht ohne weiteres, da ein Aufhänger schlicht fehlt. Wünschenswert wäre eine kleinere Brusttasche gewesen, wo das Smartphone gut unterkommt. Hier muss man für Gewicht und Packmaß Abstriche machen.

Pflege

Wie bei Funktionsbekleidung üblich dürfen beim Waschen auf keinen Fall Weichspüler oder ein Bleichmittel verwendet werden, da das die Membran zerstören kann. Am besten nur wenig Waschmittel (flüssig) verwenden, da Rückstände sonst die Poren verstopfen können. Um die Imprägnierung nach einem Waschgang zu reaktivieren, einfach die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke bei leichter Drehzahl und niedriger Temperatur knapp 20 Minuten im Trockner trocknen. Alternativ geht das auch mit einem Bügeleisen (Handtuch zwischen Jacke und Bügeleisen, niedrige Temperatur, kein Dampf).

Preis

Die unverbindliche Preisempfehlung der Berghaus Paclite 2.0 Hardshell liegt bei vergleichsweise günstigen 180 €. Eine aktuelle Übersicht gibt es hier:

Fazit

Die Berghaus Paclite 2.0 Regenjacke ist eine relativ günstige Hardshell, die hält, was sie verspricht. Selbst bei starkem Regen bleibt es innen trocken. Ihr geringes Gewicht und kleines Volumen lässt sie schnell in beinahe jedem Rucksack verschwinden.

*Die Jacke wurde von Berghaus kostenlos zur Verfügung gestellt. Einen Einfluss auf den Test hat dies nicht.

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