Von Hütten, Höhlen und Himmelsleitern – Unterwegs auf dem Untersberg

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Auf dem Untersberg gibt es viel zu entdecken: Riesendinghöhlen, Eishöhlen, Steige im Berg und vielleicht auch den sagenumwobenen Kaiser Karl, der mit seinen Edelmännern im Herzen des Berges schlafen soll. Alle Geheimnisse wird sich der Berg auf einer Tour nicht entlocken lassen, aber ein Besuch lohnt sich immer.

Von Hütten, Höhlen und Himmelsleitern – Unterwegs auf dem Untersberg © Gipfelfieber.com
Von Hütten, Höhlen und Himmelsleitern – Unterwegs auf dem Untersberg © Gipfelfieber.com

Wir starten vom Parkplatz der Toni-Lenz-Hütte, kurz vor Marktschellenberg, an einem herrlichen Herbstdonnerstag, ganz ohne Zeitdruck und einer genauen Idee, welchen Weg wir heute einschlagen.
Schnellen Schrittes steigen wir auf dem im unteren Drittel sanierten Weg zur Toni-Lenz-Hütte auf und schaffen mit 81 Minuten eine neue persönliche Bestmarke. Der Trailrunner, der uns auf unserem Weg überholt hat, schafft die Strecke allerdings in 56 Minuten…

Oben angekommen, genießen wir den herrlichen Sonnenschein in den Liegestühlen der Hütte. Nach ausreichender Rast, entschließen wir uns spontan Peter Hüttinger zu folgen, der sich Richtung Schellenberger Eishöhle aufmacht. Peter Hüttinger ist seit anderthalb Jahrzehnten Vorstandsmitglied im Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V. und führt die meiste Zeit des Jahres durch die Eishöhle.

Die Eishöhle im Untersberg

Von der Toni-Lenz-Hütte sind es flotte 15 Minuten bis zum Sammelpunkt vor der Höhle. Die Führungen sind jeweils zur vollen Stunde und Erwachsene bezahlen 7 Euro (weitere Infos: www.eishoehle.net). Helme werden zur Verfügung gestellt, warme Kleidung sollte man dabei haben, da die Temperaturen bereits wenige Meter im Innern des Berges dem Gefrierpunkt entgegengehen.

Mit einer kleinen Truppe steigen wir in die Höhle ab. Die Höhle hat sich seit meinem Besuch vor zwei Jahren deutlich verändert. Der milde Winter hat nicht den benötigten Nachschub an Schnee und Eis geliefert und so steigen wir nicht wie früher durch einen dichten Eispanzer in die Höhle ein, sondern einige Meter tiefer auf steinigem Untergrund. Auch die gewaltigen Eissäulen in der riesigen Halle sind zur Gänze verschwunden.

Peter Hüttinger klärt uns in der Halle über die Geologie und die Veränderungen in der Höhle auf, bevor wir über die installierte Wendeltreppe ins 3000 Jahre alte Eis absteigen. Dort erfahren wir weitere interessante Details über das Eis und die pflegerischen Tätigkeiten in der Höhle. Im grellen Licht des Magnesiumstreifs sehen wir deutlich die einzelnen „Jahresringe“ im Eis, die Blütenpollen und andere Fremdkörper aus längst vergangenen Tagen, wie in einem gewaltigen Archiv speichern.

Nach ihrer jährlichen Eröffnung, circa Mitte Mai, verändert sich die Höhle stetig und so lohnt sich auch öfters ein Besuch. Die Chancen dabei auf Peter Hüttinger zu treffen, sind ziemlich hoch, steigt er doch nahezu täglich zur Höhle auf! Wer ihn nicht persönlich antrifft, kann ihm auch bei der Gangbarmachung der Höhle in einem Fernsehbeitrag von servusTV zusehen.




Der Thomas-Eder-Steig

Wir entscheiden uns, unsere Erkundung des Untersbergs weiter fortzusetzen und gehen von der Höhle weiter Richtung Thomas-Eder-Steig, einer weiteren Besonderheit am Untersberg. Wiederum eine flotte Viertelstunde von der Höhle entfernt, befindet sich der Einstieg zu diesem Steig, der teils in den Fels gesprengt, teils durch den Berg über Leitern und Tritte, hinauf zur Mittagsscharte führt. Immer wieder ist einem vom Steig aus das herrliche Südostpanorama mit Blick vom Watzmann bis Dachstein gegönnt.

Über den Salzburger Hochthron zurück

Von der Mittagsscharte gehen wir weiter über den Salzburger Hochthron, am Zeppezauerhaus vorbei und steigen über den Dopplersteig ab. Unterhalb der Steilwand, halten wir uns südlich und steigen über den Schellenbergsattel Richtung Toni-Lenz-Hütte zurück. Der Schellenbergsattel ist nach einem heftigen Unwetter offiziell gesperrt und der Weg über große Teile weggespült. Hier sollten nur trittsichere und ortskundige Tourengeher gehen.

Die Alternative wäre der Abstieg über Doppler- oder Reitsteig und dann im Tal mit dem Bus oder per Anhalter zur Parkplatz zurück. Wir steigen dann über die Toni-Lenz-Hütte ab und genehmigen uns dann noch ein erfrischendes Bad in einem der zahlreichen Pools entlang des Weges.

Fazit

Die rund 16 Kilometer unserer Tour bringen uns an viele schöne und spektakuläre Orte auf dem Untersberg. Mit fast zehn Stunden sollte man sich für die Tour aber auch genug Zeit zum Genießen gönnen. Der Untersberg – immer eine Reise wert!


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