Schneereport #3 – Hintertuxer Gletscher

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Die letzten Wochen luden nicht unbedingt zu bedingungslosem Powdern und atemberaubenden Tiefschneeabfahrten ein. Es war schlicht und einfach viel zu warm. An Weihnachten wurden in München unfassbare 20,7 Grad gemessen. Kein Schnee weit und breit. Und auch in den Bergen sah es eher mau aus.

Letzte Woche gab es dann endlich mal wieder richtigen Schneefall. Freitag und Samstag fielen in den Hochlagen bis zu 50 cm. So hieß es also am Sonntag Morgen früh aufstehen um uns in Hintertux  von  Sonnenstrahlen und frischen Tiefschnee begrüßen zu lassen. Und mit Kusshand wurden wir begrüßt.

Die Schneedecke ist im Gegenteil zu meinem ersten Besuch in dieser Saison Anfang Dezember stabiler und dicker. Allerdings: So richtig dick wirkt sie nicht. An einigen Stellen sogar nur so dünn, dass der gegen Nachmittag aufkommende Wind bis auf 2400 Meter noch Grün bzw. den ein oder anderen Stein zum Vorschein bringt. Weiterhin ist also Vorsicht angesagt.

Und nicht nur bezüglich des Untergrundes. Lawinentechnisch war es am Sonntag durchaus kritisch. Steile Hänge waren zu meiden. Mehrere Lawinensprengungen am Morgen unterstrichen das nochmals. Zudem wurde am Sonntagabend bekannt, dass ein Münchner Tourengänger im Stubai in einer selbst losgetretenen Lawine ums Leben gekommen ist. Aktuell beruhigt sich die Lawinengefahr wieder, in den Tuxer Alpen wird sie allerdings weiter als erheblich eingestuft bleiben.




In den nächsten Tagen gehen die Temperaturen endlich weiter nach unten. Anfang kommender Woche dürften auch wieder vermehrt Schneefälle dafür sorgen, dass der Winter endlich richtig Einzug in den Alpen hält und die Tourengehsaison dann auch langsam richtig beginnen kann.

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