Outdoor Messe 2018: Bessere Zukunft in Sicht – oder auch nicht

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Die Outdoor 2018 hat seit dem 17. Juni ihre Pforten für Fachbesucher aus aller Welt geöffnet. Über 950 Hersteller aus dem Outdoor- und Sportbereich präsentieren auf der 25. Outdoor Messe, was sie für die Zukunft geplant haben. Ein auffälliger Trend lässt besonders hoffen.

Outdoor Messe 2018: Bessere Zukunft in Sicht - oder auch nicht © Gipfelfieber
Outdoor Messe 2018: Bessere Zukunft in Sicht – oder auch nicht © Gipfelfieber

“Eine bessere Zukunft ist in Sicht” – unter diesem Motto lässt sich die Outdoor 2018 in Friedrichshafen grob zusammenfassen. Was auf der einen Seite bei den Herstellern und einer Vielzahl ihrer neuen Produkte gut zu beobachten ist, gilt für die Messe selber nur bedingt. Seit mehreren Monaten ist klar, dass die Outdoor Messe wie wir sie bisher kennen, so nicht mehr stattfinden wird. Zumindest nicht am malerischen Dreiländereck, unweit dem Ufer des Bodensees in Friedrichshafen.

Unklare Zukunft in Friedrichshafen

Sonnenuntergang über dem Bodensee © Gipfelfieber
Sonnenuntergang über dem Bodensee © Gipfelfieber

Ab 2019 wird die Outdoor auf dem Messegelände in München veranstaltet. Dort wo zu Beginn jeden Jahres schon die größte Sportmesse der Welt, die ISPO, seit Jahren ihr Zuhause hat, wird dann auch die Outdoor unterkommen. Weitere Details sind bisher noch nicht bekannt und werden erst im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. Juni 2018 bekannt gegeben.




Ebenfalls unbekannt ist bisher noch, was an die Stelle der Outdoor in Friedrichshafen treten wird. Relativ klar zu sein scheint, dass auch 2019 wieder eine Messe mit dem Thema Outdoor stattfinden wird. Die wird sich höchstwahrscheinlich aber von der bisherigen unterscheiden und dürfte neben einer Öffnung für normale Besucher auch eine großes Rahmenprogramm mitbringen, was 2018 schon in Nuancen in der Stadt selber zu sehen ist.

Das ist neu auf der Outdoor 2018

Ob sich die Hersteller, vor allem kleinere Brands und Marken, eine zweite für sie teure Messe leisten wollen, steht in den Sternen. Bei einem Rundgang über die Outdoor 2018 wird aber schnell klar, wohin in ihren Kollektionen die Reise geht.

Während in den vergangenen Jahren klar neue und immer leichtere Materialien im Fokus standen, geht der Trend 2018 eindeutig in Richtung Nachhaltigkeit. Zwar präsentieren Hersteller wie Sea to Summit nach wie vor unglaublich leichte und trotzdem robuste Ausrüstung wie dem auf Babyfaustgröße zusammen packbaren Tagesrucksack Nano Daypack, der ab 2019 im Handel erhältlich sein wird. Auch beim italienischen Kletterspezialisten Camp finden sich extrem leichte Rucksäcke und Teleskopstöcke. Als wäre es abgesprochen, haben sich aber etliche Firmen die nachhaltige Produktion ihrer Produkte ans Revers geheftet.

Nachhaltigkeit und Recycling

Bei Patagonia © Gipfelfieber
Bei Patagonia © Gipfelfieber

Vorreiter in Sachen Umweltschutz ist seit Jahren schon Patagonia. In seinen neuen Kollektionen setzt der US-amerikanische Hersteller teilweise schon auf recyceltes Material und kauft dieses bei Fairtrade zertifizierten Unternehmen ein.

Ein paar Stände weiter bietet sich bei Tatonka ein ganz ähnliches Bild. Hier kommt in den Produkten nicht nur recycelte Wolle zum Einsatz. Die komplette neue Kollektion verzichtet auf das umstrittene PFC. Die Chemikalien, die unter diesem Namen zusammengefasst sind, kommen seit Jahren vor allem auch in Funktionskleidung zum Einsatz. Bei jedem Gang in die Natur mit ihnen, bei jedem Waschgang bauen sich winzige Teile der Chemikalien ab und gelangen in die Umwelt. PFC ist extrem robust, baut sich daher kaum ab. Langfristig können gesundheitliche Folgen beim Menschen durch verunreinigtes Grundwasser die Folge sein.

Tatonka verzichtet bewusst auf diese Materialien und setzt auf umweltfreundlicheres Material, um das weltweite Mikroplastik-Problem in den Griff zu bekommen. Zum Einsatz kommt dabei unter anderem auch die Kapok-Bohne. Deren Innenleben ist extrem weich und erinnert an Baumwolle. Die noch wenigen daraus produzierten Produkte fühlen sich sehr samtig an. Ein große Produktion mit dem aus der Kapok-Bohne gewonnenen Stoff ist allerdings noch nicht denkbar, da es bisher noch keinen kultivierten Anbau der afrikanischen Bohne gibt.

Ein ähnliches Bild findet sich bei Fjällräven, wo die neue Bergtagen-Kollektion aus recyceltem Garn produziert wird. Gut möglich, dass der Stoffhersteller Schoeller aus der Schweiz, der seit Jahren auf die nachhaltige Produktion von Stoffen setzt, in naher Zukunft eine höhere Nachfrage nach umweltfreundlich hergestellten Materialien erwarten darf.

In Punkto Design gibt es wenig Neues und kaum ein Hersteller versucht das Rad neu zu erfinden. Viele Produkte sind so designt, dass sie neben einem Outdoor-Einsatz auch auf dem Weg ins Büro getragen werden können. Auf knallige Farben verzichten die meisten Firmen oft ganz bewusst.

Fazit

Mit der Outdoor 2018 kommt die liebgewonnene Messe in Friedrichshafen zu einem spannenden Abschluss, der für die Zukunft das Beste hoffen lässt. Nachhaltigkeit und Recycling stehen bei vielen Herstellern im Fokus. Nur wie nachhaltig die Zukunft einer Outdoor Messe in Friedrichshafen selber ist, steht noch in den Sternen. Die Outdoor 2018 ist noch bis zum 20. Juni für Fachbesucher geöffnet.

 

2 Kommentare

  1. Hi Andreas,

    ja, das Thema Nachhaltigkeit rückt ja immer mehr in den Fokus. Klar, die Outdoor-Hersteller sind global gesehen nur ein Tropfen auf den heißen Stein – aber steter Tropfen höhlt ja auch den Stein :-)

    Ich bin auch gespannt, wie es mit der Outdoor weitergeht. Für uns war es das erste Mal auf der Outdoor. Schade, dass es in dieser Form auch das letzte Mal war. Die Begegnungen auf der Messe und dem Campingplatz waren schon klasse! Hoffentlich bekommt man das in München ähnlich gut hin! Wenn nicht, wäre das echt sehr sehr schade!!!

    Liebe Grüße
    Flo von den Phototravellers

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