Die Reiteralpe, oder oft auch als Reiter Alm beschrieben, erstreckt sich als Hochplateau mit einzelnen kleinen Gipfeln im westlichen Teil der Berchtesgadener Alpen und überrascht mit abwechslungsreichem Gelände, schöner Flora und seltener Fauna. Der westliche Ausläufer des Nationalparks grenzt ans Chiemgau und nördlich ganz unversehens an den Truppenübungsplatz der Gebirgsjäger der deutschen Bundeswehr.
Da das Wetter für den 14. Juli nicht das Beste werden soll, brauchen wir eine sichere Tour, wo wir bei Regen nicht in ausgesetzten Stellen unser Leben aufs Spiel setzen. Oft gesehen und nie wirklich beachtet, kommt uns spontan die Reiteralpe in den Sinn, hat doch ein Bergkamerad ein paar Tage zuvor ansprechende Bilder von eben dort online gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Über den Wachterlsteig
Der Rother Wanderführer empfiehlt den Wachterlsteig vom Parkplatz Schwarzbachwacht (868m) und so starten wir dort vom kostenpflichtigen Parkplatz (4 Euro/Tag) ein kurzes Stück durch den Wald, direkt auf den Steig. Der windet sich in kleinen Serpentinen mit teils hohen Stufen durch den unberührten Wald des Nationalparks. In knapp anderthalb Stunden erreicht man das Plateau an der so genannten Jagdhütte (1489 m), die allerdings für uns nicht zu sehen war.
Von diesem Punkt steigt man wieder ein Stück bergab in die erste von zahlreichen Dolinen, die mich spontan an den Moment im Film „Jurassic Parc“ erinnern, in dem die Parkbesucher das erste Mal die Dinosaurier in der freien Wildnis zu Gesicht bekommen. Unberührte Natur, sumpfige Wiesen gefüllt mit Trollblume, weißer Pestwurz und vielen weiteren Raritäten der Alpenflora. Man erwartet eigentlich schon im nächsten Moment, dass sich zumindest ein kleiner Saurier aus einem der Tümpel erhebt. Wer einen Schritt näher tritt und nasse Schuhe riskiert, kann einen ganz kleinen Saurier, den Alpensalamander, in seinem natürlichen Habitat bewundern.
Truppenübungsplatz der Bundeswehr
So geht es also immer wieder auf und ab, von Doline zu Doline, bis man vor dem Wegweiser steht, der einen links weg zur Neuen Traunsteiner Hütte leitet, oder geradeaus auf den Truppenübungsplatz der Gebirgsjäger. Da es Sonntag ist, entscheiden wir uns den Truppenübungsplatz zu erkunden und spazieren durch das Bundeswehrgelände, das, sofern keine Übungen stattfinden, jedem frei zugänglich ist. Wir steigen bis zum Wartstein (1758 m) am Westende des Plateaus auf und durchqueren das Übungsgelände Richtung Süden, Richtung Neuer Traunsteiner Hütte. Tatsächlich treffen wir auf dem Weg noch auf einen kleinen Aufklärungstrupp, der uns bereitwillig ein paar Auskünfte erteilt und uns via GPS Unterstützung bei der Suche nach der Hütte leistet.
Auf der Neuen Traunsteiner Hütte und zurück
In einer guten halben Stunde erreichen wir dann auch die Hütte, während sich der Himmel bereits komplett zugezogen hat. Während wir uns flüssig stärken, hält eine kleine Gruppe abseits der Hütte einen Berggottesdienst. Blechbläser füllen das Tal mit einem alten Kirchenlied. Ein wunderbarer Moment am Berg. Der Rest der Welt ist wieder einmal in weite Ferne gerückt. Wir schauen nach Süden auf die höheren Erhebungen der Reiteralpe, wie Großes und Kleines Häuselhorn und Oberen und Unteren Plattenkopf.
Nach körperlicher und seelischer Stärkung, brechen wir auf dem Normalweg zum Wachterlsteig auf, den man in rund 40 Minuten wieder erreicht. Der Abstieg geht schnell voran, auch wenn die hohen Stufen und der nasse Untergrund den Abstieg etwas erschweren.
Fazit
Die Reiteralpe lädt zum Erkunden und Entdecken ein. Neben der unberührten Natur des Nationalparks, bietet sie interessantes Gehgelände und weit reichende Touren, nach Süden sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Wer schon immer mal einen Truppenübungsplatz erkunden wollte, kann auch dies auf der Reiteralpe tun. Die Neue Traunsteiner Hütte ist eine große, schöne und moderne Hütte, auf der sich mit Sicherheit auch eine Übernachtung lohnen würde.
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