Eine kleine, aber trotzdem feine Tour oberhalb des Plansees. Dort wartet mit dem Schönjöchl eine unschwierige Wanderung, die in knapp 3 Stunden mit Auf- und Abstieg bewältigt wird.
Das Schönjöchl ist ein beinahe unscheinbarer Gipfel in den Ammergauer Alpen, der gerade einmal 1.661 Meter hoch ist. Doch auf Grund seiner Lage hat sich der Berg zu einem beliebten Punkt für Fotografen gemausert, denn von hier oben gibt es den wohl besten Blick auf den türkis funkelnden Plansee, der förmlich zu Füßen liegt. Dazu ist das Schönjöchl mit seinem Aussichtspunkt relativ schnell und ohne große Probleme erreicht.
Übrigens: An der anderen Spitze des Sees liegt das Tauernmassiv. Beim Zustieg von Osten über einen alten vergessenen Steig, der direkt am Ufer des Plansees beginnt, tut sich nach einer knappen Stunde im Rücken ein grandioser Blick auf, der dem vom Schönjöchl mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar besser ist.
Inhaltsverzeichnis
Die Tour in der Übersicht
• Start (Auto & ÖPNV): Campingplatz/Hotel Forelle am Plansee, Bushaltestelle: Breitenwang am Plansee (Buslinie 9624)
• Route: Campingplatz/Hotel Forelle – Zwerchenbergweg – Schönjöchl – Ostufer Plansee – Campingplatz/Hotel Forelle
• Länge: 7,6 km
• Dauer: 3 – 4 h
• Höhenmeter: 682 hm
• Charakter: einfache Wanderung
• Höchster Punkt: 1.661 m
• Einkehrmöglichkeiten: keine unterwegs, Campingplatz/Hotel Forelle am Ausgangspunkt
Aufbruch in aller Frühe
Wir folgen nun der Brücke und am Ufer entlang und vorbei am Campingplatz. An dessen Ende geht es nach links. Dem Weiterweg folgen wir nun noch knapp 600 m bis ein Schild auf die Geierköpfe hinweist. Dem folgen wir.
Der Steig, in einigen Karten auch als Zwerchenbergweg bezeichnet, windet sich jetzt am Rand eines Gebirgsbachs durch den Wald nach oben. Mal steil, mal weniger steil. Wohl dem, der früh dran ist und der den Aufstieg hier noch im schattigen Bergwald überwinden kann. Es folgt eine drahtseilversicherte Stelle, zu deren rechter Seite es steil hinab geht. Mithilfe der Drahtseile ist die aber problemlos überwunden. In einer schlechten Verfassung, wie man sie hier sehen konnte, sind sie allerdings nicht mehr. Nun folgt noch ein steilerer Anstieg bis zum Sattel, während im Rücken immer wieder tolle Tiefblicke auf den Plansee warten.
Wegsuche am Schönjöchl
Hier zweigt der Weg nun links zu den Geierköpfen. Wir folgen allerdings dem gut erkennbaren Steig nach rechts. Der Weg ist anfangs ausgetrampelt, aber man sieht, dass er doch relativ selten begangen wird. Nach der Überquerung eines umgestürzten Baumes ist er allerdings weg. So folgen wir nun erst einmal dem Kammverlauf, um den Weg kurz darauf etwas unterhalb wieder zu entdecken. Nun geht es in wenigen Minuten hinauf auf das Schönjöchl mit seinen 1.661 Metern Höhe.
Im Aufstieg sind im Gesamten nur knapp 700 Höhenmeter zu bewältigen. Knapp 1:15 h bis 1:30 h sollten für den Aufstieg veranschlagt werden. Ein Gipfelkreuz gibt es nicht. Aber einen kleinen Steinhaufen, der auf der langen leicht bewaldeten Graskuppe als Ersatz dienen soll. Der Ausblick auf den Plansee entschädigt allerdings.
Abstieg mit traumhaftem Blick
Nach einer kurzen Rast folgen wir dem weiteren Wegverlauf. Nach dem Gipfel geht es nun erst gemächlich, dann immer steiler bergab. Es folgt noch die Möglichkeit, einen zweiten unbenannten Gipfel mitzunehmen, der als solcher aber nur von unten wirklich erkennbar ist, dafür aber nochmal einen tollen Aussichtspunkt zum Plansee bietet.
Der Steig wird nun zunehmend steiler, der Wald wieder dichter und in ihm bieten sich immer wieder fantastische Möglichkeiten, den Plansee zu fotografieren. Je weiter wir nach unten kommen, desto zugewucherter wird der Weg. Und am Ende auch richtig steil. Bald haben wir es geschafft und wir kommen am Ufer des einladenden Plansees an. Es geht noch knapp einen Kilometer am Ufer entlang, zurück zum Camping- und dem Parkplatz.
Abkühlung im Plansee
Nach der Tour folgt die verdiente Belohnung im zweitgrößten natürlichen See Tirols. So richtig warm wird der auch im heißesten Sommer nicht. Zwischen 17 und 21 Grad erreicht er aber doch und so sorgt er für die willkommene Abkühlung nach der Wanderung auf das Schönjöchl.
Fazit
Das Schönjöchl mag keine überwältigende Tour sein. Aber schön ist sie trotzdem. Allein ob der gigantischen Blicke auf den Plansee. Und weil man quasi die komplette Tour ungestört ist. Kein einziger Wanderer ist uns während der Wanderung begegnet. Dazu ist sie relativ kurz und gerade im Sommer lohnt im Anschluss die Abkühlung im Plansee.
[…] wir das erste Drittel des Aufstiegs zu den Geierköpfen gegangen. Damals sind wir aber in Richtung Schönjöchl abgebogen. Der Weg windet sich schnell steil bergauf, wird zwischendrin richtig steil, flacht kurz […]
[…] April: Morgenstimmung am Plansee. […]
Servus, die Herren! Ich war dankbar über Euren Post bezgl. der Schönjöchl-Tour, findet man hierzu im Netz doch nur wenig Tipps, weil eben wenig begangen… Ich bin noch keine besonders erfahrene Bergwanderin, ziehe also “leichte” Touren mit Anforderungen in Maßen vor… Am Ende des Tages muss ich sagen: Das war für mich keine “leichte Bergwanderung mal eben auf die Schnelle”… Wenn ich diese mit anderen Touren vergleiche (bspw Hupfleitenjoch, Höllentalangerhütte), fällt mir dazu nur “mittelschwer” als Definition ein… Sicherlich hat sie viele leichte Passagen, keine Frage, aber ebenso einiges Herausforderndes für Wanderer auf meinem Niveau. Diese Tour ist meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen. Ich hatte nach dem Lesen Eures Blogs mit leichterem gerechnet… Nichts desto trotz: War letzten Endes aufgrund der tollen Aussichten jeden Auf- und Abstieg wert!
Servus Pia, danke für deine Rückmeldung. Das mit der Schwierigkeitseinordnung ist immer so eine Sache. Man kann es nicht jedem recht machen. Insgesamt hat die Tour zwar die leicht ausgesetzte Drahtseil-Querung und einen recht steilen Abstieg zum Plansee, muss aber doch noch als leicht eingestuft werden. Sonst haben wir ein Problem, wenn wir die Skala weiter nach oben hin ausbauen müssen. Ich bin die Tour mit einem nicht ganz so fitten Freund gegangen, der zwar geschimpft, aber die Tour trotzdem problemlos gemeistert hat.
Bei Unklarheiten zu unseren Touren kannst du dich jederzeit melden und wir werden versuchen, etwaige Zweifel auszuräumen.
Einen schönen Abend
Andreas
[…] sich der Blick über den ganzen See bis hinüber zu seinem Ostufer und dem dahinter aufragenden Schönjöchl. Nach dem Passieren des Bichlgrieß – einer markanten Schuttrinne – zweigt gut erkennbar […]