Winterwandern zum Wandberg: Kaiserpanorama über dem Inntal

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Auf den Wandberg führt eine einfache Winterwanderung. Vom 1.454 Meter hohen Gipfel gibt`s ein atemberaubendes Panorama hinüber ins Kaisergebirge und hinab ins Inntal. 

Winterwandern zum Wandberg: Kaiserpanorama über dem Inntal © Gipfelfieber
Winterwandern zum Wandberg: Kaiserpanorama über dem Inntal © Gipfelfieber

Gerade in der Zwischenzeit, wenn der Frühling zwar im Tal Einzug hält, aber der Schnee oben am Berg noch hoch und höher ist, macht das ausgewachsene Bergtouren und Wanderungen relativ schwierig. Beim Wandberg oberhalb vom Walchsee im Kaiserwinkl im Süden der Chiemgauer Alpen ist das ein bisschen anders, denn der ist auch mit Schnee gut erreichbar, denn der Aufstieg erfolgt erst über breite Forstwege und später über breite Wege. Die sind südseitig, so dass es bei Schönwetter hier schon recht schnell schneefrei ist.

Tour in der Übersicht

  • Start: Feistenau, Rettenschöss
  • Route: Feistenau – Rettenbachalm – Wandbergalm – Wandberg – Rettenbachalm – Karspitze – Feistenau
  • Länge: 10,5 km
  • Dauer: 3,5 h
  • Höhenmeter: 613 hm
  • Höchster Punkt: 1.454 m
  • Einkehrmöglichkeiten: Wandbergalm (im Winter von Freitag bis Sonntag geöffnet)




Die Wanderung auf den Wandberg

Von Rettenschöss führt uns die Winterwanderung über die Rettenbachalm und Wandbergalm bis zum Wandberg.

Start in Feistenau, Rettenschöss

Rettenschöss ist der kleinste Ort des Kaiserwinkls ganz im Norden von Tirol. Mit herrlichem Blick auf das Kaisergebirge gegenüber startet die einfache Wintertour auf den Wandberg im Ortsteil Feistenau auf einer Höhe von beinahe 1.000 Meter direkt am großen Wanderparkplatz.

Wir wandern vorbei am Gasthaus Zur schönen Aussicht (das ist hier wirklich Programm) und folgen dem Fahrweg. Im Sommer dient der auch als Mautstraße und es ist möglich bis zur Burgeralm unweit der Wandberghütte aufzufahren.

Zur Rettenbachalm

An einer kleinen Bank bietet sich ein Ausblick hinab zum Walchsee und dem gleichnamigen Ort bevor der breite Weg anschließend im Wald verschwindet und ein wenig steiler wird. Aber nicht lang. Bald flacht der Aufstieg ab, zur Rechten öffnet sich der Wald und bietet einen Blick zum benachbarten Brennkopf, im Winter eine einfache und lohnenswerte Skitour.

Schon kurze Zeit später wird die Rettenbachalm und eine kleine Hütte erreicht, die allerdings nicht bewirtet ist.

Über die Wandbergalm zum Gipfel

Wir folgen auf unserer winterlichen Wanderung den Schildern in Richtung Wandberg und der Blick öffnet sich über die deutsch-österreichische Grenze und ins Geigelsteingebiet. Kurze Zeit später trennen sich die Wege: Während die Forststraße relativ langweilig im Wald weiter geradeaus zu Burgeralm und Wandberghütte führt, zweigen wir auf den Wanderweg rechts ab.

Relativ gerade, aber wenig steil geht es durch den Bergwald. Als wir ins Freie treten, öffnet sich vor uns ein wunderbares Panorama ins Tal und hinüber zum Kaisergebirge, das uns für den Rest des Weges begleiten soll.

Der Aufstieg folgt nun einem zu Beginn schmalen Pfad, der über einen Hang nach oben quert. Dank der südlichen Exposition ist der Steig selbst nach nicht lang zurückliegenden Schneefällen wieder bald schneefrei oder zumindest sehr gut zu gehen. Auch mit Schneeschuhen ist die Querung gut zu gehen. Nachdem ein Graben passiert wurde, wird der Steig wieder deutlich breiter und führt nun um den Wandberggipfel herum bis zur Wandbergalm.

Von der Wandbergalm geht es in wenigen Minuten bis zum Gipfelkreuz. Das markiert allerdings gar nicht den eigentlichen Gipfel des Wandbergs. Der liegt etwas abseits in nordwestlicher Richtung (1.454 m), ist aber weitgehend unspektakulär, vor allem, weil ihm der wunderbare Blick hinab ins Inntal fehlt, über dem sich langsam die Wintersonne gen Horizont bewegt.

Wandberghütte und Abstieg zur Rettenbachalm

Zwischen Mai und November ist die Burgeralm unweit des Wandbergs geöffnet und dann lohnt ein Abstecher, um den direkt auf der Alm produzierten Bergkäse zu kaufen oder um einfach nur den Ausblick auf der Terrasse zu genießen.

Die Wandberghütte nur wenige Meter weiter ist auch an schönen Winterwochenenden geöffnet. Nach einer kurzen Stärkung lässt sich dem Forstweg direkt zur Rettenbachalm folgen, alternativ geht es über die Wandbergalm und den bereits bekannten, deutlich schöneren Aufstiegsweg dorthin zurück.

Rückweg über die Karspitze

Karspitze © Gipfelfieber
Karspitze © Gipfelfieber

Hier gilt es sich zu entscheiden: Wer keine Lust mehr hat, folgt von der Alm dem vom Aufstieg bekannten Weg direkt nach Feistenau und zum Ausgangspunkt.

Mit der Karspitze lässt sich bei der Wanderung aber noch ein weiterer Gipfel mitnehmen, der nur wenige Höhenmeter zusätzlichen Gegenanstieg fordert. Dafür hinter der kleinen Hütte dem Weg halbrechts folgen und kurz vor den Almhütten der Rettenbachalm geht es links weiter bis zum bereits weithin sichtbaren Gipfelkreuz mit seiner kleinen Kapelle (1.239 m).

Vom Gipfel der Karspitze führt der Abstieg beinahe geradewegs und dem Kammverlauf folgend bis zum Parkplatz in Feistenau. Von der Karspitze wäre auch ein Abstieg zur Wildbichlalm und nach Wildbichl möglich, im Winter und bei ausreichender Schneelage eine beliebte Rodelstrecke.

Fazit

Die Tour auf den Wandberg und die Karspitze auf der Tiroler Seite der Chiemgauer Alpen ist eine einfache Winterwanderung, die nicht nur zwei Gipfel bietet, sondern darüber hinaus auch eine Einkehr und grandiose Aussichten auf das Inntal und den Zahmen Kaiser, hinter dem immer wieder auch der Wilde Kaiser hervorblitzt.

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