Auch im zweiten Teil meines Reiseberichts dreht sich wieder alles um den Genuss. Und zwar schokoladigen Genuss. Den musste man sich aber diesmal zuerst verdienen.
Nachdem wir Station bei den ersten beiden Genussrouten am Vortag gemacht haben und dort schon ordentlich verköstigt worden sind, sollte es nun auch endlich nach oben und mitten in die wunderschöne Bergwelt rund um Landeck gehen. Allerdings – ja, ich weiß, aber man möge es mir nachsehen – nicht zu Fuß, sondern per Seilbahn. Ich hatte kurz überlegt, ob ich nicht früh starten und oben auf die Gruppe warten soll. Aber der Weg vom Hotel bis auf den 2202 Meter hohen Krahberg, den Landecker Hausberg, war mir dann doch zu lang ausgeschrieben, zumal ich das schöne Bett nach dem tollen Essen vom Vorabend nicht ohne weiteres unnötig früh verlassen wollte. Und außerdem: Der Gruppenzwang.
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Mit der Gondel auf den Venet
Also ist die kleine illustre Runde aus Pressevertretern eben mit der Seilbahn hochgefahren. Oben angekommen, musste ich erstmal ein wenig schlucken. Dort ist nämlich ein kleines Skigebiet und so sehr ein Lift im Winter doch helfen mag, den Berg zu erklimmen, desto unnütz und vor allem hässlich verschandelt er in der schneefreien Jahreszeit die Bergwelt. Ist halt schon ein zweischneidiges Schwert… Solange man es dabei belässt, lässt sich damit leben. Nur ob weitere Expansionen von Skigebieten sein müssen, wie bei der Verbindung von Lech am Arlberg und Warth-Schröcken, ist für mich keine Frage: Nein, müssen sie nicht. Aber das hatte ich ja an anderer Stelle schon thematisiert und darum soll es hier nicht gehen.
Am Gipfel des Krahberg steht also die neu sanierte Venet-Gipfelhütte, auf deren Dachterrasse wir das unglaubliche Panorama genießen konnten. Im Süden der Nationalpark Kaunergrat, die Samnaungruppe im Westen, im Norden die Lechtaler Alpen und im Osten reicht der Blick bis zur Zugspitze und weiter. Aber zurück zur Hütte. Denn die hat es in sich. Die Architektur kann man mögen oder eben nicht. Ich bin zugegebenermaßen nicht der größte Fan davon. Zu kühl, zu wenig urig wie man sich eine Hütte eben so vorstellt. Ein Blick in eines der zahlreichen Zimmer machte das aber wieder wett. Im modernen, aber trotzdem gemütlichen Zweibettzimmer eröffnet sich aus dem Bett heraus und der Badewanne davor ein fantastischer Blick hinüber auf die Lechtaler Alpen. Wow! Die Preise reichen dabei von 27 bis 65 € pro Person. Nicht viel für solch einen Ausblick.
Wanderung zur Goglesalpe
Nach der Besichtigung der Hütte starteten wir in Richtung der Goglesalpe, der Heimat des Tiroler Grauviehs. Zumindest im Sommer. Denn durch den Schneefall der vorherigen Tage und Wochen bekamen wir selbiges leider nicht zu Gesicht, da sie bereits ins Tal getrieben wurden. Zu groß ist die Verletzungsgefahr auf den schneeüberzogenen Almen für die Rinder. Gemächlich geht es zur Alpe und dort angekommen, bekamen wir mit einem Video trotzdem einen Einblick in den Ablauf der Senner und wie sie die frische Milch direkt zu Käse und Butter verarbeiten. Ein Teil der Milch wandert aber auch ins Tal und kommt dort bei in der “Tiroler Edle” zum Einsatz. Aber dazu später mehr. Von der Goglesalpe führt diese geführte Genusswanderung weiter noch knapp 1,5 bis 2 Stunden zum Naturparkhaus Gachenblick. Dort lädt ein Eis und eine kleine Ausstellung zum Verweilen ein. Vor dem Haus wachsen in einem angelegten Garten einige typische Alpenpflanzen. Unter anderem auch ein wunderschöner Edelweiß. Von hier startet man auch in den Nationalpark Kaunergrat, der u.a. mit Steinböcken und etlichen Dreitausendern aufwartet.
Schokolade zum Dahinschmelzen
Aber da der Genuss auf einer Genusswanderung natürlich nicht zu kurz kommen darf, geht es von hier mit dem Bus zurück nach Landeck. Und direkt zur Konditorei von Chocolatier Hansjörg Haag. Der hat das Handwerk vor Jahren direkt in der Schweiz gelernt und es mit Zutaten aus der Region und hochwertigen Kakaobohnen aus Venezuela, Ecuador und Ghana perfektioniert. Ein Blick in das Sortiment lässt das erahnen. Eine (ausgiebige) Kostprobe bildet letztlich den Beweis dafür. Und einen perfekten Abschluss der Wanderung.
Fazit
Auch mit der letzten Genussroute weiß die Region Tirol West zu überzeugen. Die Wanderung führt wenig schwierig ausschließlich bergab und ist für jeden machbar. Und zuletzt darf man die herrliche Schokolade verkosten. Was will man denn mehr?
Mehr Informationen
Genussroute “Tiroler Edle” bei Tirol West
Danke für den super Beitrag!
Tirol ist ein wunderbares Wanderziel.
Versuchs doch mal in den Ötztaler Alpen :)
Schön sind die Hütten im hinteren Tal, wie das Ramolhaus.
Berg Heil!