Touren-Saisonstart im Tannheimer Tal

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Lange hat es gedauert. Jetzt ist er da. Der Schnee. 40 cm feinster Powder warteten im Tannheimer Tal darauf, erkundet zu werden. 

Touren-Saisonstart im Tannheimer Tal © Gipfelfieber
Touren-Saisonstart im Tannheimer Tal © Gipfelfieber

Es ist Mitte Januar und die Schneeausbeute des heurigen Winters ließ sich an einer Hand abzählen. In Zentimetern… Das Splitboard blieb bisher entsprechend im Keller. Aber dann: Licht Wolken am Horizont mit Schnee im Gepäck. Tagelang verfolge ich die Neuschneeprognosen, checke Webcams etc. Ein neues Splitboard findet den Weg zu mir. Ein eintägiges Schönwetterfenster ist in Sicht. Ade, lieber Schreibtisch.

Die Fahrt ins Tannheimer Tal sieht dann lange so gar nicht nach Schnee aus. Auf der Vilser Seite ist vom Neuschnee fast nichts zu sehen und die Lifte schlummern weiter im Dornröschenschlaf und warten darauf, von Frau Holle wachgeküsst zu werden. Im Tannheimer Tal liegt dann auf einmal richtig viel. Die Augen leuchten. Willkommen im Winterparadies.

Vom Haldensee zur Ödenalpe

Am westlichen Ufer des Haldensees (auch gut mit dem Bus zu erreichen) starte ich in südlicher Richtung auf einer Forststraße, die einen weiten Schwung nimmt, mäßig steil hinein ins Strindental.

Das Wetter zeigt sich von seiner allerbesten Seite und bald eröffnet sich vor mir das Panorama rund um die Sulzspitze. Ein Traum in weiß. Schöner könnte es auch Bob Ross nicht malen.

Bald zweigt links an einem kleinen Hüttchen der Weg in Richtung Krinnenspitze ab und ab hier heißt es, spuren. Nach einem kurzen Steilstück geht es meist leicht ansteigend bis zu einer weiteren Gabelung, bei der ich mich rechts halte, den Bach überquere und anschließend in ziemlich steilem Gelände schnell die Orientierung verliere. Ich steige weiter in der Rinne auf, das Spuren ist extrem mühsam und bald finde ich mich im Wald wieder.

Richtig wäre gewesen: Direkt nach dem sehr steilen Stück noch bevor es richtig in die Rinne geht, diese links zu verlassen. Der Weg führt dann weiter durch lichten Wald zu einer weiten Almwiese, die schräg nach oben in süd-östlicher Richtung gequert wird.

Nachdem ich zunächst wieder ein Stück abgestiegen bin, passiert es nach der Almwiese wieder. Ich verlaufe mich, muss steile ungespurte Hänge aufsteigen und verliere so langsam  die Lust, zumal sich mein vorgegebenes Zeitfenster langsam aber sicher schließt. Mit dem ursprünglichen Ziel, der Krinnenspitze, habe ich innerlich längst abgeschlossen. Kurz vor der Ödenalpe beschließe ich daher den Rückzug anzutreten.

 


Abfahrtsgaudi im Tiefschnee

Eine wärmende Tasse Tee und ein Müsliriegel später, geht es fast auf dem Aufstiegsweg zurück. Und auch wenn es zwischendrin ein paar Stücke gibt, bei denen man das Splitboard abschnallen muss (Vorteil: Tourenski), macht es Laune, endlich den wunderbar fluffigen Powder unter dem Brett zu spüren. Derart beseelt, komme ich mit glänzenden Augen zurück zum Ausgangspunkt, wo sich Haldensee, Rote Flüh und Hahnenkamm nochmal von ihrer besten, ihrer wirklich allerbesten Seite präsentieren.

Fazit

Selbst wenn mal nicht alles klappt, wie man das möchte, hat es sich doch gelohnt. Herrliche Panoramen, fast noch herrlicherer Schnee und endlich wieder auf dem Board zu stehen, entschädigt dann doch mehr als genug. Wer mag, kann die Tour auch gut mit Schneeschuhen gehen.


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