Sulzgrabenkopf: Das schönste Gipfelkreuz der Chiemgauer Alpen

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Auch wenn der Sulzgrabenkopf in den Chiemgauer Alpen ob seiner berühmten Nachbarin, der Hörndlwand, wenig imposant erscheint, so lohnt sich die über weite Strecken einfache Besteigung dennoch. Vor allem wegen dem wunderschönen Gipfelkreuz.

Sulzgrabenkopf - Das schönste Gipfelkreuz der Chiemgauer Alpen © Gipfelfieber
Sulzgrabenkopf – Das schönste Gipfelkreuz der Chiemgauer Alpen © Gipfelfieber

Zwar ist die berühmte Hörndlwand, der über die Grenzen der Chiemgauer Alpen hinaus bekannte Kletterberg, nicht das Ziel dieser Tour und doch ist sie eines der Highlights bei der Wanderung auf den Sulzgrabenkopf, einem direkten Nachbarn der Hörndlwand und nur durch eine Scharte von ihr getrennt. Der Felszacken mit seinen unzähligen Kletterrouten begleitet uns gerade auf dem letzten Teilstück und bietet sich immer wieder als dankenswertes Fotomotiv an.

 

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Ein Fotomotiv, das nicht weniger dankenswert ist, ist das Gipfelkreuz auf dem Sulzgrabenkopf. Das ist zwar nicht sonderlich hoch, schmückt den höchsten Punkt des 1.521 Meter hohen Gipfels aber ganz besonders. Das aufwändig gestaltete Gipfelkreuz ist ein Meisterwerk der Schmiedekunst und wurde erst im Jahr 2018 aufgestellt. Und so ist das Gipfelkreuz wahrscheinlich eines der schönsten in ganz Bayern.

Das Kreuz ist allen verstorbenen Mukoviszidose-Patienten gewidmet. Die schwere Stoffwechselerkrankung ist auch heute noch nicht heilbar und deutschlandweit gibt es ca. 8.000 Patienten, deren durchschnittliche Lebenserwartung heutzutage auf immerhin 40 Jahre gesteigert werden konnte. Bleibt zu wünschen, dass die Forschung weiter Fortschritte macht, um diese Zahl weiter zu erhöhen.

Start am Seehaus

Die Wanderung auf den Sulzgrabenkopf startet am Seehaus zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl im Drei-Seen-Gebiet. Die PKW-Stellplätze auf dem Parkplatz sind begrenzt, weswegen sich eine Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr (Ausstieg Seehaus-Ruhpolding) empfiehlt. Während auf der anderen Talseite die steile Nordwand des Seekopfs aufragt, folgen wir den Wegweisern in Richtung Branderalm. Hierfür bieten sich zwei Möglichkeiten an, die beide zunächst über einen Forstweg führen. Der schnellere Aufstieg erfolgt rechts vom Bach, also überqueren wir die Brücke, folgen einer steilen Kehre, hinter der schon bald ein Steig in Richtung Branderalm abzweigt.

Das Rauschen des Baches unter uns ist allgegenwärtig und bald darauf müssen wir einen der sich ins Tal stürzenden Gebirgsbäche über eine schmale Brücke queren. In den angenehm schattigen Wäldern wandern wir weiter aufwärts. Gerade zur Schneeschmelze oder nach Regenfällen ist der Steig immer wieder recht schlammig, aber doch nie schwierig.

Kurz vor Erreichen der Alm gilt es noch einmal ein paar Brücken und Holzstufen zu überqueren, während direkt unter uns kleine und größere Wasserfälle rauschen. Wenige Minuten später sind zuerst die Miasei Alm und kurz darauf die im Sommer bewirtschaftete Branderalm erreicht.

Aufstieg zur Hörndlalm

Hörndlalm © Gipfelfieber
Hörndlalm © Gipfelfieber

Zwischen den beiden Almhütten zweigt der Weiterweg zur Hörndlalm ab. Immer wieder lugt schon die Hörndlwand hindurch und immer wieder dringen laute Rufe von Seilschaften aus der Wand durch den dichten Bergwald.

Auf einfachen Wegen steigen wir weiter auf, queren einmal einen Bachlauf und erreichen bald die urige Hütte der Hörndlalm während zur Linken der berühmte Felszacken aufragt, von dem beim Aufstieg über die Südseite rein gar nichts zu sehen ist.

Vergessene Steige zum Sulzgrabenkopf

Hinter der Alm halten wir uns nicht links gen Hörndlwand und Gurnwandkopf, sondern rechts, folgen nun aber nicht mehr dem Wanderweg, der in Richtung Dandlalm weist, sondern dem unmarkierten, vergessenen Steig, der geradeaus dem Kammverlauf gen Norden folgt.

Deutliche Trittspuren weisen den Weg und nach und nach verengt sich der Kamm, ohne aber wirklich schmal zu werden. Nach einem kurzen Abstieg ist der Gipfel des Sulzgrabenkopfs bald schon in Reichweite und der Pfad wird etwas anspruchsvoller und zwischendrin auch ausgesetzt. Sicheren Trittes werden kurze steilere Querungen überwunden, wenige Meter vorm Gipfel wird mal die Hand zu Hilfe genommen und schließlich ist der Sulzgrabenkopf auch erreicht.

Das Gipfelkreuz ist kaum hüfthoch und doch eine Augenweide. Im Hintergrund zieht die Hörndlwand alle Blicke magisch an und unten im Tal schlummert die Chiemgau Arena Ruhpolding, einmal im Jahr Station des Biathlon-Weltcups, im Sommerschlaf.



Abstieg zurück zum Seehaus

Der Abstiegsweg vom Sulzgrabenkopf führt uns über den Kamm zurück in Richtung Hörndlalm und auf die Hörndlwand zu. Im weiteren Verlauf des Abstiegs folgen wir dem Aufstiegsweg, passieren die Branderalm und steigen weiter zum Startpunkt am Gasthof Seehaus ab.

Weniger Meter entfernt, wartet der kristallklare Förchensee für eine Abkühlung an heißen Sommertagen. Der See wird durch eine unterirrdische Quelle gespeist, bewahrt sich so auch nach Regenfällen sein ungetrübtes Antlitz. Ein Sprung ins kühle Nass ist aber doch nicht zu empfehlen: Der Förchensee ist relativ flach und an der tiefsten Stelle gerade einmal fünf Meter tief.

Fazit

Die Wanderung auf den Sulzgrabenkopf ist eine ruhige und weitestgehend einfache Tour inmitten der Chiemgauer Alpen. Kurz vorm Gipfel nehmen die Schwierigkeiten etwas zu. Die Highlights sind das wunderschön gestaltete Gipfelkreuz des Sulzgrabenkopfs und die Blicke zur nahen Hörndlwand.

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