Die Winterwanderung von Grassau zur Staffn-Alm verspricht Spannung für die ganze Familie. Rasant wird es beim Weg zurück ins Tal.
Inmitten der Chiemgauer Alpen liegt unweit des Chiemsees am Fuß des markanten Friedenraths ein sanftes Almengebiet. Wo im Sommer die Kühe genüsslich die saftigen Almwiesen abgrasen, geht es im Winter ruhiger und beschaulicher zu. Über dem Achental liegt die Staffn-Alm, die wie die meisten anderen Almen nicht nur im Sommer bewirtschaftet ist, sondern auch im Winter.
Das macht die Staffn-Alm zum beliebten Ausflugsziel für Familien, aber auch für Winterwanderer, die der nahe gelegenen Hochplatte einen Besuch abstatten wollen. Wer den Aufstieg über den steilen Weg von Marquartstein zur Alm scheut, dem bietet sich die Hochplattenbahn als entschleunigende Alternative an.
Inhaltsverzeichnis
Die Staffn-Alm
Die Staffn-Alm auf 1.050 m Höhe ist 1975 an Stelle der bis dahin als Kaser genutzten Almhütte erbaut wurden. Bis auf kurze Betriebspausen ist sie in der Regel ganzjährig bewirtschaftet (durchgehend geöffnet in den Ferien; außerhalb des Winter ist von Montag bis Mittwoch Ruhetag) und so das ganze Jahr über auch gut besucht. Gerade mit Kindern lohnt sich der Ausflug, denn die kommen nicht nur mit dem Spielplatz direkt vor der Sonnenterrasse der Alm voll auf ihre Kosten. Die Staffn-Alm selber hält eine typische Hüttenspeisekarte bereit. Übernachtungen sind allerdings nicht möglich.
Aufstieg oder Auffahrt
Unseren Aufstieg zur Staffn-Alm beginnen wir in Marquartstein, unweit des Märchenparks und direkt an der Talstation der Hochplattenbahn, die die deutlich bequemere Variante für den Weg nach oben darstellt. Denn der Weg, der sich anfangs noch am Tennbodenbach orientiert, ist gerade zu Beginn ordentlich steil. So wird es wenigstens warm, denn die Sonne schafft es an kalten Wintertagen kaum durch die dichten Bäume.
Ein paar Mal kreuzen wir die Wege der Hochplattenbahn, die über unseren Köpfen gemächlich nach oben tuckert. Ein zwischenzeitlich sehr steiler Aufstiegsweg folgt weiter oben fast genau dem Verlauf der Seilbahn. Etwas weniger anstrengend und gepaart mit einem schönen Ausblick auf den winterlichen Chiemsee ist der Bogen nach Norden. In etwa ein bis anderthalb Stunden ist der Aufstieg zu Fuß zur Staffn-Alm bewältigt. Der Weg ist geräumt und kann so auch mal etwas eisiger sein, weswegen das Tragen von Grödeln empfehlenswert ist.
Hochplattenbahn
Schneller geht der Aufstieg mit der Hochplattenbahn und auch der Transport des Schlittens, mit dem es von der Alm wieder nach unten gehen soll, geht so einfacher von der Hand.
Die bereits zwei Jahre vor der Staffn-Alm errichtete Doppelsesselbahn hat beinahe schon historischen Charme und die Auffahrt ist gerade für Kinder spannend. Nur gilt es, sich dick einzupacken, denn im Gegensatz zu modernen Hochleistungsseilbahnen sind die Gondeln offen.
An der Bergstation angekommen, liegt etwas unterhalb von ihr eine Startrampe für Drachenflieger, die von ihr zu ihrem Rundflug über Grassau, Marquartstein und das Achental starten.
Abstecher zur Hochplatte oder dem Großstaffen
Direkt oberhalb der weiten Almwiesen der Staffn-Alm ragt der markante Friedenrath auf, dessen Gipfelkreuz auf einer steilen Felsnase thront. Die Besteigung ist gerade im Winter aber wenig familiengeeignet. Der Weiterweg zur Hochplatte dagegen führt über die Plattenalm und deutlich einfacher bis zum Gipfel auf 1.586 m. Einfacher und schneller erreicht ist der Hausberg der Staffn-Alm. Eine knappe Stunde wird für den Aufstieg zum 1.280 m hohen Großstaffen benötigt. Auch hier wartet wieder ein schöner Ausblick auf den Chiemsee.
Rodelspaß zurück ins Tal
Wer keinen eigenen Schlitten mitgebracht hat, kann sich an der Talstation der Hochplattenbahn kostenpflichtig einen Schlitten ausleihen. An der Staffn-Alm selber ist das Ausleihen in der Regel nicht möglich. Selten stehen an der Bergstation noch Leihschlitten zur Verfügung.
Gerade im oberen Bereich ist die Abfahrt sehr rasant. Schuhe mit einem guten Grip sind daher unbedingt nötig. Auch ein Helm und eine Skibrille schaden nicht. Während der Öffnungszeiten der Hochplattenbahn ist die Forststraße, über die gerodelt wird, zudem nicht befahren. Aufpassen heißt es trotzdem, um keine Fußgänger auf die Hörner zu nehmen. Die Abfahrt macht gehörig Spaß und führt am Ende wieder zur Talstation der Hochplattenbahn.
Fazit
Die Winterwanderung zur Staffn-Alm ist ein perfekter Ausflug für die ganze Familie. Hoch geht`s entweder zu Fuß oder mit der bald 50 Jahre alten Hochplattenbahn. Nach der Einkehr auf der Alm geht es auf dem Schlitten rasant gen Tal zurück.