Skitouren rund um die Lindauer Hütte: Paradiesisches Rätikon

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Rund um die Lindauer Hütte im Rätikon gibt es etliche Skitouren. Wir stellen die schönsten Routen für Tourengeher vor.

Sicher auf Skitour © Gipfelfieber
Skitouren rund um die Lindauer Hütte: Paradiesisches Rätikon © Gipfelfieber

Die Lindauer Hütte ist der perfekte Stützpunkt für zahlreiche Skitouren. Inmitten des Rätikons gelegen, ist sie ein recht einfach und schnell erreichbarer Ausgangsort. Rund um die Hütte bieten sich für Tourengeher etliche Möglichkeiten in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Selbst wenn die Schneebedingungen andernorts zu wünschen übrig lassen, so finden sich rund um die Lindauer Hütte oft noch unberührte und unverspurte Hänge mit herrlichem Pulverschnee.

Lindauer Hütte

Lindauer Hütte © Bergparadiese
Lindauer Hütte © Bergparadiese

Schon seit mehr als 100 Jahren ist die Lindauer Hütte im Montafon bereits Ausgangspunkt für Skitouren in den umliegenden Bergen. Schon knapp zehn Jahre nach ihrer Eröffnung im Jahr 1899 stieg das Interesse daran, dass die Vorarlberger Hütte auch im Winter für Tourenskigeher geöffnet wird. Seit dem ersten Bau wurde die Hütte der Alpenvereinssektion Lindau stetig erweitert.

Auf 1.744 Meter Höhe hat die Lindauer Hütte heute nicht nur modern ausgestattete Zimmer und Lager, die über 150 Bergsteigern ein Bett/Lager bietet. Der alte Teil der Hütte wird heute immer noch als Gastraum verwendet und so hat sich die Lindauer Hütte trotz ihres von außen modernen Antlitzes ein Stück weit ihre Ursprünglichkeit bewahren können. Heute sind es über 15.000 Besucher, die im Jahr Station inmitten des Rätikon machen. Im Winter wie im Sommer, denn die Lindauer Hütte ist unter anderem Station auf der Montafoner Hüttenrunde.

Aufstieg zur Lindauer Hütte

Der Aufstieg zur Lindauer Hütte startet unmittelbar am Parkplatz der Mittelstation der Golmerbahn unweit des Latschau Staubeckens in Tschagguns in Vorarlberg. Von hier führt der Aufstiegsweg über den Güterweg der Hütte ins Gauertal hinein und schließlich am Rand der Rodelbahn, zwischendrin sind immer wieder Abkürzungen möglich, bis zur Hütte auf 1.744 m.

Für den Aufstieg sollten etwa 2 bis 2,5 Stunden einkalkuliert werden.

Alternativer Aufstieg

In Kombination mit dem Skigebiet Golm ergibt sich eine für den Aufstieg deutlich spannendere Alternative. Mit dem Tourengeher Ticket fahren wir mit der Golmerbahn und schließlich der Rätikonbahn hinauf bis zum höchsten Punkt des Skigebiets. Nach einer kurzen Abfahrt, fellen wir die Ski an und starten dem Kamm folgend unseren Aufstieg.

Wir passieren den Latschätzkopf (2.219 m) und erreichen nach etwa 1,5 Stunden das Kreuzjoch (2.261 m). Wer einen Gegenanstieg nicht scheut, auf den warten in den nördlichen Hängen hinab zu den Golmer Seen bereits herrliche Abfahrten im Pulverschnee.

Vom Kreuzjoch tasten wir uns vorsichtig ins Hätaberger Joch hinab, um schließlich das ganze Seitental über die Obere Latschätzalpe bis zur Unteren Sporaalpe, bei der wir auf den Aufstiegsweg von Latschau zur Lindauer Hütte treffen, abfahren. Hier heißt es, erneut anzufellen und in etwas über einer Stunde zur Hütte aufzusteigen.

Dauer: 4 – 5 h

Schwierigkeit: weitestgehend einfach

Sulzfluh

Wie die meisten Skitouren rund um die Lindauer Hütte ist auch die Tour auf die Sulzfluh anspruchsvoll. Diese führt zunächst in östlicher Richtung bis an den Fuß der Sulzfluh, die mit ihren steilen Abbrüchen ihren berühmten Nachbarn in wenig nachsteht.

Unterhalb des spektakulären Klettersteigs, der nicht nur auf den Gipfel, sondern mit der Gauablickhöhle auch mitten durch die Sulzfluh führt, geht es aufwärts, um schließlich steil durch den Rachen bis zum höchsten Punkt (2.817 m) aufzusteigen. Zurück zur Lindauer Hütte geht`s über den gleichen Weg.

Dauer: 6 – 7 h

Schwierigkeit: schwer



Öfapass

Die Skitour über den Öfapass und zum Öfakopf führt von der Lindauer Hütte in westlicher Richtung zunächst flach über die Obere Sporaalpe dem Sommerweg folgend über mehrere kleine und größere Steilstufen bis ans Ende des Gauertals und zum Öfapass. Der ist nach etwa 2,5 bis 3 Stunden erreicht und von hier eröffnet sich der Blick zum nahen Schweizer Tor und bis zu Schesaplana, Zimba und etliche weitere Gipfel des Montafons im Westen. Die einfache Skitour ist auch für Anfänger gut machbar.

Dauer: 2 – 3 Stunden

Schwierigkeit: einfach

Drei Türme und Großer Drusenturm

Die Drei Türme sind die Felsspitzen, die markant über der Lindauer Hütte aufragen. Ihr höchster Gipfel, der Große Drusenturm, kann bei einer anspruchsvollen Skitour bestiegen werden. Hierfür müssen sichere Verhältnisse herrschen.

Hinter der Lindauer Hütte dem Aufstieg in Richtung Öfapass folgen. Nach einer Steilstufe (etwas mehr als die Hälfte der Strecke bis zum Öfapass) zweigt der Aufstieg links ab und führt zwischen Sporaturm und Gamsfreiheit stetig steiler werden (Tragepassage!) nach oben und zuletzt auf den Gipfel des Großen Drusenturms. Die Abfahrt dieser schwierigen Skitour führt auf dem Aufstiegsweg zurück zur Lindauer Hütte und ins Tal nach Latschau.

Dauer: 4 – 5 h

Schwierigkeit: schwer

Drusentor

Das Drusentor ist so etwas wie die kleine Schwester des Schweizer Tors. Auch bei dieser bei guten Bedingungen weitestgehend einfachen Skitour folgen wir zunächst dem Aufstieg in Richtung Öfapass, halten uns jedoch schon direkt hinter der Oberen Sporaalpe nach links und über weitestgehend sanfte Hänge spuren wir durch große Felsblöcke hindurch, halten uns immer leicht links bis hinauf zum Drusentor auf 2.343 m.

Die Abfahrt erfolgt wieder über den Aufstiegsweg zurück zur Hütte oder an dieser vorbei und direkt durchs Gauertal hinab nach Golm.

Dauer: 2 – 3 h

Schwierigkeit: einfach/mittel

Skidurchquerung Rätikon im Montafon

Ein größeres Unterfangen über mehrere Tage ist die komplette Durchquerung des Rätikon auf Ski. Ausgangspunkt ist die Bielerhöhe unweit des Silvretta Stausees, von der es sehr lang über vier Gipfel bis nach Gargellen (Tag 1) geht. Am zweiten Tag erfolgt der Aufstieg zum auch im Winter bewirtschafteten Berghaus Sulzfluh, von dem aus es am folgenden Tag hinauf auf die Sulzfluh und durch den Rachen hinab zur Lindauer Hütte geht.

Am vierten Tag folgt ein langer Übergang zum Lünersee und der Aufstieg zur Totalphütte, wo im Winterraum übernachtet wird. Alternativ geht es an der Totalphütte vorbei und direkt auf die Schesaplana, die mit 2.965 m nicht nur der höchste Punkt des Rätikons, sondern zugleich Höhepunkt der anspruchsvollen Mehrtagesskitour durch diesen wunderschönen Gebirgszug ist. Die Abfahrt über knapp 2.000 Höhenmeter nach Brand bildet den krönenden Abschluss der Tour.

Dauer: 4 – 5 Tage

Schwierigkeit: schwer

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Fazit

Das Rätikon rund um die Lindauer Hütte ist ein wahres Skitouren Eldorado. Schon der Aufstieg zum alpinen Stützpunkt durch den tief verschneiten Winterwald ist ein wahrer Genuss. Erst recht sind das die vielen Tourenmöglichkeiten, die sich rund um die Hütte anbieten, auch wenn es nicht immer bis zum höchsten Punkt gehen muss.

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