2. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Von Grassau zur Brachtalm

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Die zweite Etappe auf dem SalzAlpenSteig ist gleich eine der längeren. Auf dem Weg lassen mehrere sehenswerte Stops die Mühen vergessen. Und doch gibt`s das Highlight erst zum Schluss.

Die Schnappenkirche © Gipfelfieber
2. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Von Grassau zur Brachtalm © Gipfelfieber

Das Ziel ist das Ziel. So könnte man bei der zweiten Etappe auf dem SalzAlpenSteig meinen, denn schon kurz nach dem Start in Grassau schüttet es aus allen Wolken. Aber ganz so ist es dann doch nicht. Zwar ist die Brachtalm, das Ziel der zweiten Etappe, so wunderbar urig, dass man am liebsten für Wochen einziehen würde, aber auch vorher warten ein paar Highlights auf der knapp 18 Kilometer langen Strecke.



Von Grassau nach Marquartstein

Zunächst geht es auf den letzten Metern der ersten Etappe wieder hinauf zum Strehtrumpf. Von dort führt der Weg durch den Wald bis zur Zeppelinhöhe, wo ein schöner Ausblick auf Grassau und den Eingang des Achentals wartet beziehungsweise warten sollte. Auf dem Weiterweg rattert bald die Hochplattenbahn in beschaulichem Tempo in Richtung Staffnalm hinauf. An der Talstation angekommen, steuern wir auf das Ortszentrum von Marquartstein zu.

Aufstieg zur Schnappenkirche

Nächstes Ziel ist die Schnappenkirche, die furchteinflößend steil über dem Achental zu thronen scheint. Winzig klein, kaum größer als eine Kapelle wie sie oft am Wegesrand stehen, wirkt sie von unten. Zu unserer Überraschung ist sie das nach dem langen, zum Glück gar nicht so steilen Aufstieg vorbei an der Burg Marquartstein und über Waldwege aber doch nicht. Wer wohl auf die Idee gekommen ist, gerade hier eine Kapelle zu errichten?

Belege dafür lassen sich keine finden. Bereits um 1500 soll es aber in der Nähe eine kleine Kapelle aus Holz gegeben haben, wo knapp 400 Jahre zuvor der Chiemgaugraf Marquart von Hohenstein ermordet wurde. Im 17. Jahrhundert wurde dann am heutigen Standort die Kapelle erbaut, an der jeden Samstag eine heilige Messe gefeiert wurde. Jedes Jahr wird heute noch am 25. Juli ein Gottesdienst gefeiert.

Nachdem die Schnappenkirche zum kurzen Innehalten einlädt, frohlockt bald wieder der Gang vor die Tür. Denn der Ausblick reicht weit hinab nach Grassau, Bernau und über den ganzen Chiemsee, wo wir einen Tag zuvor in Prien gestartet sind.

Staudacher Alm und Brachtalm

Hinter der Kirche führt der Weiterweg nun in den Wald hinein und nach knappen 30 Minuten ohne nennenswerte Höhenverlust oder Höhengewinne erreichen wir die Staudacher Alm. Es folgt der schönste Abschnitt der zweiten Etappe auf dem SalzAlpenSteig, der über offene Almen am Fuße des Hochgerns entlang geht. Weitere 30 Minuten später erreichen wir eine offene Fläche und gleich danach die Brachtalm.

Der Traum vom Almleben

Die Sennerin serviert frischen Kuchen und heißen Kaffee. Beide lassen die Strapazen im endlosen Dauerregen sofort vergessen machen. Das lodernde Feuer in der urigen Stube sorgt für den Rest und es stellt sich unmittelbar ein heimeliges Gefühl ein. Fast möchte man mit der Sennerin tauschen, die Tour hier beenden und den Rest des Almsommers auf der Brachtalm verbringen. “Aber nur einen Tag lang”, zerstört die Sennerin gleich den Traum vom ruhigen und idyllischen Leben auf der Alm, denn die Arbeit reicht vom Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Vor allem an Schönwettertagen, wenn zur “normalen” Arbeit noch die Betreuung der bis zu 20 Übernachtungsgäste anfällt. Ein Regentag bietet so beinahe schon entspannende Abwechslung.

Kürzere und längere Variante der 2. Etappe

Die zweite Etappe auf dem SalzAlpenSteig von Grassau zur Brachtalm lässt sich darüber hinaus verkürzen, aber auch verlängern. So lässt sich der Abstecher zur Zeppelinhöhe getrost aussparen und direkt nach Marquartstein gehen.

Eine Verlängerung müssen Hundebesitzer in Kauf nehmen, denn auf der Brachtalm dürfen Hunde nicht mit übernachten, so dass diejenigen noch knapp zwei Stunden nach Bergen absteigen müssen. Auch wenn die Brachtalm in der Hauptsaison komplett gefüllt ist, muss auf ein Nachtlager in Bergen ausgewichen werden.

Fazit

Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel ist das Ziel möchte man beim Ankommen auf der idyllischen Brachtalm meinen. Und doch warten mit der Zeppelinhöhe, Marquartstein und der Schnappenkirche weitere sehenswerte Höhepunkte auf der zweiten Etappe des SalzAlpenSteigs.

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