10. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Vom Königssee nach Bad Dürrnberg

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Die 10. Etappe auf dem SalzAlpenSteig markiert einen wichtigen Punkt auf dem Fernwanderweg vom Chiemsee zum Hallstätter See. Das Salz steht mehr denn je im Mittelpunkt.

10. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Vom Königssee nach Bad Dürrnberg © Gipfelfieber
10. Etappe auf dem SalzAlpenSteig: Vom Königssee nach Bad Dürrnberg © Gipfelfieber

Die Hälfte ist geschafft. Mit diesem Wissen startet die 10. Etappe auf dem SalzAlpenSteig in Schönau am Königssee, die an zwei Salzbergwerken vorbei und über die deutsch-österreichische Grenze nach Bad Dürrnberg führt.

Von Schönau nach Berchtesgaden

Am Fuße des Grünsteins, durch dessen Wände sich abenteuerlich steile Klettersteige schwingen, starten wir ganz entspannt in Richtung des Ortskerns. An der Königsseer Ache angekommen, heißt es zunächst für ein ganzes Stück der selbigen zu folgen und gemütlich gen Berchtesgaden zu wandern. Kurz bevor wir Berchtesgaden erreichen, überqueren wir auf einer historischen Holzbrücke den Fluss und steigen in die Wälder oberhalb des berühmten Alpenstädtchens auf, bekommen so vom regelmäßigen Trubel und Touristenansturm, den der Ort verzeichnet, beinahe gar nichts mit.




Der Schatten im Wald ist an heißen Tagen eine Wohltat. Eine Wohltat sind auch die sich immer wieder ergebenden Blicke auf Berchtesgaden hinab und natürlich König Watzmann, von dem wir uns leider mehr und mehr entfernen. Aber nicht ohne ein ums andere Mal auf wohl einen der schönsten Berge der Welt zurück zu blicken.

Im leichten Auf und Ab geht es am Fuße des Untersalzbergs entlang und bald erreichen wir das Zentrum des Salzes in Berchtesgaden.

Salzbergwerk Berchtesgaden

Die ersten Stollen des Salzbergwerks Berchtesgaden wurden bereits 1517 in den Berg getrieben. Die Ursprünge des Abbaus und Handels mit dem weißen Gold in der Region gehen aber wohl sogar schon ins 12. Jahrhundert zurück. Selbst heute wird im Bergwerk noch Salz abgebaut, aber insgesamt hat das heute einen weit geringeren Stellenwert als noch vor 300 Jahren.

Denn seit über 200 Jahren ist das Bergwerk bereits für den Besucherbetrieb geöffnet und ein Blick in die Tiefen unter dem Göllmassiv ist wirklich spannend. Die Fahrt mit der Lore in den Berg hinein. Die langen Holzrutschen, auf denen es rasant noch tiefer geht. Und das Gleiten über die stille Wasseroberfläche des Spiegelsees, der in einer Tiefe von knapp 130 Metern den Höhe- bzw. Tiefpunkt der Besichtigung des Salzbergwerks Berchtesgaden bildet.

Stollenweg und Grenzübertritt

Nun ist es an der Zeit, Berchtesgaden hinter sich zu lassen und am Fuß des Obersalzbergs, auf dem Adolf Hitler seinen berüchtigten Berghof hatte, von dem aus er größtenteils die Geschicke von Nazi-Deutschland steuerte, gewinnen wir nun langsam Höhenmeter, schauen ein letztes Mal zurück zum Watzmann und erreichen bald den Beginn des Stollenwegs.

Der Stollenweg und der SalzAlpenSteig teilen sich Teile der zehnten Etappe und in mehreren Abschnitten geht es tief in den Berg hinein und wieder heraus. Merklich kühler ist es in den langen Tunneln, deren Begehung ohne Stirnlampe trotzdem möglich ist. Ab und an reicht die Taschenlampenfunktion des Smartphones völlig aus.

Nach der Querung zweier Gebirgsbäche und einem schönen Rückblick auf den sagenumwobenen Untersberg queren wir die Roßfeld-Panoramastraße und erreichen schließlich bald das kleine Örtchen Gmerk.

Salzwelten Hallein

Am kleinen Grenzhäusl samt Schlagbaum passieren wir die Grenze zu Österreich und es geht steil hinab nach Bad Dürrnberg und den Salzbergwerks Berchtesgaden, dem zweiten Salzbergwerk auf dieser Etappe des SalzAlpenSteigs und gleichzeitig dem heutigen Schlusspunkt.

Während über Tage das Freilichtmuseum “Keltendorf” verdeutlicht, dass hier schon vor 2.500 Jahren Salz abgebaut wurde, gibt es ähnlich wie in Berchtesgaden auch im Schaubergwerk viel zu entdecken.

Die Salinenkonvention

Ein Vorreiter für ganz Europa war man in Bad Dürrnberg aber in anderer Hinsicht. Zwar befindet sich der Eingang zu den Salzstollen tief im Berg zwar auf österreichischer Seite, die Salzvorkommen aber größtenteils auf deutscher Seite. Die bereits 1829 verfasste Salinenkonvention gilt als einer der ältesten noch heute gültigen Staatsverträge und erlaubte es den Österreichern auf bayerischem Staatsgebiet Salz zu gewinnen. Im Gegenzug gibt es im Pinzgau auf österreichischer Seite noch heute bayerische Staatsforste, die ursprünglich der Holzgewinnung zum Betrieb der Saline in Bad Reichenhall dienten.

Fazit

Näher kommt man dem wichtigsten Akteur des SalzAlpenSteigs wohl nicht mehr als auf der 10. Etappe, die am Königssee am Fuß des Watzmanns startet und auf die andere Seite der deutsch-österreichischen Grenze nach Bad Dürrnberg führt. Die beiden Salzbergwerke in Berchtesgaden und Hallein bieten einen spannenden Einblick in die Salzgewinnung und runden so diese einfache, aber durchaus lange Etappe ab.

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