Die Große Klammspitze über dem Graswangtal

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Die Tour auf die Große Klammspitze in den Ammergauer Alpen ist perfekt für den Ausklang der Wandersaison im (goldenen) Herbst.  Zwischendurch lockt die Brunnenkopfhütte zur Einkehr und noch öfter locken die Aussichten ins Graswangtal.

Die Große Klammspitze über dem Graswangtal © Gipfelfieber.com
Die Große Klammspitze über dem Graswangtal © Gipfelfieber.com

Das Graswangtal, welches die Ammergauer Alpen in Nord und Süd teilt, ist eines meiner absoluten Lieblingstäler. Liegt wahrscheinlich daran, dass es relativ nah ist. Aber eben vor allem wegen seiner Schönheit. Unten das breite Tal, welches mit ein paar kleinen hübschen Dörfchen aufwartet. Links und rechts die steil aufragenden Bergketten, die im Süden etwas abweisender wirken als die im Norden.

Nicht zu vergessen die beiden Hauptattraktionen: Das Kloster Ettal, welches in der Berichterstattung zu unrühmlicher Ehre gekommen ist und auf Dauer mit dem Missbrauchsskandal dort genannt werden wird. Und zum anderen Schloss Linderhof. Das Lieblingsschloss von Ludwig II. und auch mein liebstes seiner Schlösser (obwohl ich in Neuschwanstein noch nicht war). Es ist für ein Schloss geradezu winzig. So klein, dass wir beim ersten Mal direkt dran vorbeigelaufen sind, denn so klein kann ja kein Schloss sein… Nicht nur der Märchenkönig wusste also, wo es schön ist!




Aufstieg zur Brunnenkopfhütte

Direkt am Parkplatz vom Schloss Linderhof startet der Aufstieg zur Großen Klammspitze. Über Forstwege geht es human bergan. Die Wege sind so breit, dass wohl selbst des Königs Kutsche hier hätte hochfahren können. (Und das wahrscheinlich auch tat.)

Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir die Brunnenkopfhütte, die zu einer Erfrischung einlädt. Der Ausblick lohnt hier schon und fast möchte man verweilen. Die Brotzeit sieht verführerisch aus, muss aber warten bis wir wieder kommen.

Weiterweg zur Großen Klammspitze

Der Weg wird nun wesentlich schmaler und kurz nach Aufbruch von der Hütte erhaschen wir einen ersten Blick auf das Tagesziel: Den Gipfel der Großen Klammspitze. Für eine Kutsche ist hier kein Platz mehr. Es geht kurz bergab und immer auf die fast senkrechte Ostwand der Großen Klammspitze zu. Unweit des Weges kühlen sich Gämsen auf den verbliebenen Schneefeldern ab, um in der sengenden Sonne nicht zu überhitzen. Das sieht verlockend aus, für uns geht es aber weiter.

Der Steig wird nun deutlich steiler und windet sich im Zickzack durch das Kar empor. Hier ist auch durch oberhalb gehende Wanderer Steinschlag nicht ausgeschlossen. Unterhalb der Wand hält sich der Steig nun in südliche Richtung. Es geht auf die südliche Schulter der Klammspitze zu, auf deren linker Seite ein gewaltiges Fenster im Fels die Blicke auf sich zieht.

Nun wird der Steig kurz einfacher bevor er kurz vor dem Gipfel nochmal spannender wird. Hier und da ist ein bisschen Handeinsatz gefragt. Eine Kletterstelle (I) wartet kurz vor dem Gipfel. Wirklich schwierig ist das alles nicht, aber Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind willkommene Begleiter.

Am Gipfel

Am Gipfel auf 1924 m angekommen, bietet sich ein prachtvoller Ausblick hinein in die Ammergauer Alpen (Scheinbergspitze, Geierköpfe, Teufelsstättkopf) und weit darüber hinaus. Sogar der Forggensee im Westen lugt heraus. Der Blick auf Schloss Neuschwanstein, wo jeder zweite Asiate schon war, nur ich noch nicht, bleibt aber hinter den Bergen verborgen.

Der Weg zurück

Zurück geht es auf dem gleichen Weg wie wir gekommen sind. Man könnte auch den Gratverlauf zum Feigenkopf und Grubenkopf weitergehen. Dann wird die Tour aber weit länger und der Rückweg zum Startpunkt ist dann schon umständlicher.

Auf der Hütte gönnen wir uns das vorher schon mit Wonne begaffte Jausenbrettl und treten gestärkt die letzte Stunde zum Ausgangspunkt an.

Fazit

Die Tour dürfte an schönen Tagen auf Grund der Hütte zwar recht frequentiert sein. Und trotzdem findet man seine ruhigen Bergmomente. Wenn sich noch dazu noch die herrlichen Ausblicke gesellen, steht einer schönen, bisweilen mittelschwierigen Bergtour nichts im Wege.


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