Das Schönjöchl über dem Plansee: Einsames Gipfelglück

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Um bei der Hitze, die dieser Tage vorherrscht, trotzdem in die Berge zu kommen, ging es am Wochenende auf eine kleine, aber trotzdem feine Tour oberhalb des Plansees. Dort wartet mit dem Schönjöchl eine unschwierige Wanderung, die in knapp 3 Stunden mit Auf- und Abstieg bewältigt wird.

Schnelle Tour über dem Plansee © Gipfelfieber.com
Schnelle Tour über dem Plansee © Gipfelfieber.com

Früh am Morgen fahren wir von München aus über die A95 in Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zum Ende und dort weiter nach Oberau. In Oberau biegen wir in Richtung Kloster Ettal und Schloss Linderhof ab und fahren an selbigem vorbei, überqueren die Passhöhe und fahren bis zum Hotel Forelle und dem Campingplatz zu Beginn des Plansees. Dort parken wir auf einem der kostenpflichtigen Parkplätze (2 € am Tag – verschmerzbar).

Aufbruch in aller Frühe

Wir folgen nun der Brücke und am Ufer entlang und vorbei am Campingplatz. An dessen Ende geht es nach links. Dem Weiterweg folgen wir nun noch knapp 600 m bis ein Schild auf die Geierköpfe hinweist. Dem folgen wir.

Der Steig windet sich jetzt am Rand eines Gebirgsbachs durch den Wald nach oben. Mal steil, mal weniger steil, insgesamt aber merken wir Vorabend und Hitze schon am frühen Morgen doch mehr als uns lieb ist. Es folgt eine drahtseilversicherte Stelle, die problemlos gemeistert werden kann. In einer schlechten Verfassung, wie man sie hier sehen konnte, sind sie allerdings nicht mehr. Selbige wurden kürzlich offenbar erneuert. Nun folgt noch ein steilerer Anstieg bis zum Kamm.

Wegsuche am Schönjöchl

Hier zweigt der Weg nun links zu den Geierköpfen. Wir gehen nach rechts, denn wir haben uns ja nicht allzu viel vorgenommen. Der Weg ist anfangs ausgetrampelt, aber man sieht, dass er sehr selten begangen wird. Nach der Überquerung eines umgestürzten Baumes ist er allerdings weg. So folgen wir erst einmal dem Kammverlauf, um den Weg kurz darauf etwas unterhalb wieder zu entdecken. Nun geht es in wenigen Minuten hinauf auf das Schönjöchl mit seinen 1661 Metern Höhe. Im Aufstieg sind im Gesamten nur knapp 700 Höhenmeter zu bewältigen. Knapp 1:15 bis 1:30 h sind dabei zu veranschlagen. Ein Gipfelkreuz gibt es nicht. Aber einen kleinen Steinhaufen, der auf der langen leicht bewaldeten Graskuppe wohl als Ersatz dienen soll. Der Ausblick auf den Plansee entschädigt allerdings.




Abstieg mit traumhaftem Blick

Nach einer kurzen Rast folgen wir dem weiteren Wegverlauf. Nach dem Gipfel geht es nun erst gemächlich, dann immer steiler bergab. Es folgt noch die Möglichkeit, einen zweiten unbenannten Gipfel mitzunehmen, der als solcher aber nur von unten wirklich erkennbar ist. Der Steig wird nun zunehmend steiler, der Wald wieder dichter und in ihm bieten sich immer wieder fantastische Möglichkeiten, den Plansee zu fotografieren. Je weiter wir nach unten kommen, desto zugewucherter wird der Weg. Und am Ende auch richtig steil. Bald haben wir es geschafft und wir kommen am Ufer des einladenden Plansees an. Es geht noch knapp einen Kilometer am Ufer entlang, zurück zum Camping- und dem Parkplatz.

Eine Abkühlung zur Belohnung – innen und außen

Am Strand drängen sich an einem der wohl wärmsten Tage des Jahres unzählige Menschen. Wir gesellen uns dazu, genießen ein eiskaltes Gösser-Radler (lecker!) und das 22 Grad warme Wasser des Plansees. Wann ist ein See auf 1000 m Höhe schonmal so warm?

Fazit

Das Schönjöchl mag keine absolut überwältigende Tour sein. Aber schön war sie trotzdem. Allein ob der Blicke auf den Plansee. Und weil man quasi die komplette Tour ungestört ist. Kein einziger Wanderer ist uns während der Wanderung begegnet. Findet auch der Bergsommer-Blog. Wer also eine fixe Tour sucht, ist mit dem Schönjöchl bestens bedient.


5 Kommentare

  1. Servus, die Herren! Ich war dankbar über Euren Post bezgl. der Schönjöchl-Tour, findet man hierzu im Netz doch nur wenig Tipps, weil eben wenig begangen… Ich bin noch keine besonders erfahrene Bergwanderin, ziehe also “leichte” Touren mit Anforderungen in Maßen vor… Am Ende des Tages muss ich sagen: Das war für mich keine “leichte Bergwanderung mal eben auf die Schnelle”… Wenn ich diese mit anderen Touren vergleiche (bspw Hupfleitenjoch, Höllentalangerhütte), fällt mir dazu nur “mittelschwer” als Definition ein… Sicherlich hat sie viele leichte Passagen, keine Frage, aber ebenso einiges Herausforderndes für Wanderer auf meinem Niveau. Diese Tour ist meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen. Ich hatte nach dem Lesen Eures Blogs mit leichterem gerechnet… Nichts desto trotz: War letzten Endes aufgrund der tollen Aussichten jeden Auf- und Abstieg wert!

    • Servus Pia, danke für deine Rückmeldung. Das mit der Schwierigkeitseinordnung ist immer so eine Sache. Man kann es nicht jedem recht machen. Insgesamt hat die Tour zwar die leicht ausgesetzte Drahtseil-Querung und einen recht steilen Abstieg zum Plansee, muss aber doch noch als leicht eingestuft werden. Sonst haben wir ein Problem, wenn wir die Skala weiter nach oben hin ausbauen müssen. Ich bin die Tour mit einem nicht ganz so fitten Freund gegangen, der zwar geschimpft, aber die Tour trotzdem problemlos gemeistert hat.
      Bei Unklarheiten zu unseren Touren kannst du dich jederzeit melden und wir werden versuchen, etwaige Zweifel auszuräumen.
      Einen schönen Abend

      Andreas

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