Ski & Snowboard präparieren (1) – Belag ausbessern

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Ein guter Belag ist die Grundlage eines jeden Skitags. Klar, die wichtigste Grundlage ist immer noch der Schnee, aber ist der Belag vom Ski oder Snowboard kaputt, die Kanten unscharf und fehlt das Wachs, nützt der schönste Schnee nichts. Und dem Ski oder Board ist so auch kein Gefallen getan.

Ski & Snowboard präparieren (1) - Der Belag
Ski & Snowboard präparieren (1) – Der Belag

Je nachdem auf wieviele Skitage man in der Saison kommt und wie sehr man die Bretter, die die Welt bedeuten, dabei strapaziert, ist regelmäßig ein Service fällig. Bei mir ist es in aller Regel mindestens ein Full-Service pro Saison. Den wollte ich kürzlich in Sölden machen lassen und bin dabei bald aus den Latschen gekippt: 48 € sollte mich das mein Portmonnaie kosten. Mehr als ein Zehntel des Kaufpreises vom Board! Halleluja. Dafür wird das Board dann in der Massenabfertigung durch riesige Maschinen gejagt. Nix da! Also wird es Zeit, das selber in die Hand zu nehmen. Die ersten Schritte habe ich nun hinter mir und mit dem Ergebnis war ich auf jeden Fall zufrieden. In drei Teilen möchte ich mich nun also der Präparierung von Ski und Snowboard widmen. Starten tue ich dabei mit dem Ausbessern des Belags, gefolgt von der Königsdisziplin – dem Schleifen der Kanten und last but not least dem Wachsen.

Werkzeug/Materialien

Folgende Materialien werden zum Ausbessern des Belags benötigt: Wachsentferner (alternativ: Kupferbürste), Tuch, ein scharfes Messer, Schleifpapier (Körnung 100 oder 200), Reparaturstick(s), Feuerzeug (Kerze).

Belag reinigen

Zunächst muss der Belag gereinigt werden. Dafür brauchen wir den Wachsentferner oder die Kupferbürste. Entweder so den Belag abbürsten und Staub entfernen. Oder mit dem Wachsentferner einreiben und mit einem Tuch säubern. Ist der Belag richtig sauber, kann er beim Heißwachsen anschließend auch wieder mehr Wachs aufnehmen.




Überschuss? Weg damit!

Im nächsten Schritt wird nun eventuell überstehender Belag entfernt. Vor allem, wenn man im Gelände mal einen Stein erwischt, “gräbt” der sich ab und an so in den Belag, dass selbiger sich ein wenig aufrichtet. Solche Stellen entfernt man zunächst grob mit einem scharfen Messer. Die Feinarbeit macht man dann mit Schleifpapier.

Den Belag ausbessern

Über einem Feuerzeug oder einer Kerze wird nun der Reparaturstick erhitzt. Es gibt durchsichtige und schwarze. Irgendwo habe ich mal gehört, der schwarze würde besser halten. Ob das stimmt oder lediglich ein Mythos ist, kann ich nicht sagen. Das Ausbesserungsmaterial nun in die betroffene Stelle tröpfeln lassen und darauf achten, dass kein oder nur so wenig Ruß wie möglich in die “Wunde” gelangt. Es empfiehlt sich dabei, nur eine Stelle auf einmal zu behandeln. Um das überschüssige Füllmaterial nun zu entfernen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder gleich im noch flüssigen Zustand vorsichtig mit einem Messer plan machen oder warten bis es erkaltet. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich dabei ab und an das Füllmaterial wieder komplett mit abgekratzt habe, was natürlich nicht im Sinne des Erfinders ist.

Bei besonders tiefen Belagsverletzungen braucht es teilweise auch mehrerer Behandlungen bis diese komplett ausgebessert ist. Nach diesem Muster werden nun alle Stellen behandelt. Ganz feine Kratzer lasse ich allerdings. Die werden spätestens beim Wachsen mit ausgebessert. Nun muss der Belag mindestens 30 Minuten auskühlen. Für großflächigere Schäden gibt es auch das sogenannte Reparatur-Powder. Probiert habe ich es noch nicht, aber ich werde das demnächst mal testen. Nun aber erstmal an die Feinarbeit. Kleine Kanten, die durch das Füllmaterial am Übergang zum Belag entstanden sind, werden vorsichtig mit dem Schleifpapier entfernt, so dass die Oberfläche nach der Behandlung wieder “wie neu” aussehen sollte.

Das war`s auch schon. Der erste Schritt ist getan und nun kann es mit dem zweiten Schritt  – dem Schleifen der Kanten – weitergehen. Den Abschluss bildet dann das Wachsen.

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