Wo das Zillertal zur Ruhe kommt: Almwandern zur Stoankasern

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In einem kleinen Seitental des Tuxer Tals wandern wir zur Stoankasern Käserei auf der Junsalm, wo wir finden, was man im manchmal nahezu aufbrausenden Zillertal kaum zu finden vermag.

Wo das Zillertal zur Ruhe kommt: Almwandern zur Stoankasern © Gipfelfieber
Wo das Zillertal zur Ruhe kommt: Almwandern zur Stoankasern © Gipfelfieber

Ruhe und Zillertal – was auf den ersten Blick kaum zusammengeht, ist doch schnell gefunden und gar nicht so weit ab vom Schuss. Im sonst beinahe über die Maßen erschlossenen Zillertal ist Hektik angesagt. Sogar im Sommerbetrieb quälen sich lange Blechlawinen durch das breite Tal. Vom Winter ganz zu schweigen.

Kaum in den Seitentälern angelangt, hat der Trubel schlagartig ein Ende. Erst recht, wenn sich gegen Ende der Wandersaison immer weniger Touristen in die Hotelburgen und von dort in die Bergwelt verirren. Auf dem Weg zur Stoankasern Bergkäserei treffen wir kaum noch welche. Und finden uns unmittelbar in einer stillen Bergwelt wieder.

Von Juns zur Stoankasern

Ein ganzes Stück fahren wir durch das Tuxer Tal, der Hintertuxer Gletscher ist schon in Sichtweite, als wir das Auto am Ende des Örtchens Juns auf einem kleinen Parkplatz zurücklassen. Zu Fuß geht es vorbei an der restaurierten Tuxer Mühle, die bald seit 180 Jahren ihren Dienst verrichtet. In der Sommersaison wird hier von 13 bis 16 Uhr sogar noch Mehl gemahlen.

Unser Aufstieg führt an ihr vorbei und schnell in den Wald, wo wir immer wieder eine Forststraße queren. Über Pfifferlinge und Steinpilze stolpern wir beinahe als wir den Wald verlassen und auf der Forststraße weiter zur Alm aufsteigen. Unmittelbar öffnet sich das Tal und präsentiert sich in seinem spätsommerlichen Gewand.

Immer wieder plätschern große und kleine Bäche vom Berg kommend ins Tal. Das Geläut der Kuhglocken rundet die entspannte Atmosphäre ab. An ein paar Häuschen der Junsbergalm-Niederleger vorbei gelangen wir in etwas felsigeres Terrain. Und trotzdem finden die Almkühe ihren Weg zwischen den Steinen und Alpenkräutern.

Nach etwa anderthalb Stunden gemütlichen Aufstiegs ist die Stoankasern-Alm erreicht. Hinter ihr erstreckt sich das Talende und umschließt es mit seinen Felsriesen zur Rechten und den eher sanften Zeitgenossen zur Linken.

Zurücklehnen auf der Stoankasern Bergkäserei

Nicht erst beim Blick auf die Karte wird deutlich, für was die Stoankasern steht. Schon der Name verrät, dass hier Käse produziert wird. Auf fast 2000 Meter wird die frische Milch direkt verarbeitet. Die Erzeugnisse landen auf dem kleinen Brotzeitbrettl vor uns.

Der Käse ist purer Genuss auf der Zunge. Der Ausblick von der Terrasse an diesem herrlichen Sommertag ein Genuss für die Augen. Die Stille, die nur vom Klingeln der Glocken und vom Rauschen der Bäche sanft unterbrochen wird, ein Genuss für die Ohren.

Bergtouren von der Stoankasern

Von der Stoankasern Bergkäserei bieten sich zahlreichen Touren an. Während Reuterturm, Kalk- und Torwand eher den Kletterern vorbehalten bleiben, führt eine weitestgehend einfache, aber lange Wanderung in den Talschluss, hinauf zum Junsjoch und zum Junssee. Auf 2.750 m Höhe gelegen, ist er der höchste See der Tuxer Alpen, der oft den ganzen Sommer lang nicht auftaut.

Abstieg nach Juns

Nach der ausgiebigen Rast treten wir unseren Rückweg an, der uns über den Aufstiegsweg führt. Wer noch Reserven hat, steigt auf dem Junsberg zum Zilljöchl auf, sammelt kurz darauf noch das Gipfelkreuz der Grüblspitze ein und steigt von dort über Eggalm und Brandalm nach Juns oder Lanersbach ab. Alternativ führt eine direktere Variante noch über die Waldhoarspitze zurück ins Tal.

Fazit

Von Juns führt eine einfache Wanderung zur Stoankasern Bergkäserei. Nach einem kurzen Waldstück geht es zumeist auf einem breiten Forstweg bis zur Junsalm, wo die Stoankasern idyllisch in einem fast unwirklich stillen Seitental des Tuxer Tals liegt und so Abwechslung vom Trubel des Zillertals verschafft. Bei einer Einkehr keinesfalls auf das Probieren der Käsesorten verzichten.

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