Ruhe und Einsamkeit am Demeljoch

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Im Lenggries gleich hinter dem Sylvensteinstausee wartet ein eher unbekannter Gipfel, an dem man selbst bei bestem Wetter doch weitgehend unter sich bleibt. Das Demeljoch ist eine Bergtour, die ohne große Schwierigkeiten machbar ist. Selbst wenn man zunächst von einem ordentlichen Kater begleitet wird.

Ruhe und Einsamkeit am Demeljoch © Gipfelfieber.com
Ruhe und Einsamkeit am Demeljoch © Gipfelfieber.com

Oh du schönes Lengries

Das Lenggries ist meiner Meinung nach ja einer der schönsten Flecken, die wir in Deutschland haben. Davon gibt es viele, aber im Lenggries fühle ich mich jedes Mal besonders wohl, selbst wenn ich nur durchfahre. Dabei liegt die Gemeinde nicht nur in einer traumhaften Landschaft, sondern hat auch sonst viel zu bieten. Besonders sehenswert ist das Schloss Hohenburg, welches man allerdings nur zu recht spärlichen Zeiten besuchen kann (ca. alle zwei Wochen). Die genauen Zeiten finden sich auf der Webseite der Gemeinde Lenggries.

Wer mal Urlaub in der Gegend machen möchte, der sollte auch unbedingt eines der Feste zu besuchen, die dort im Brauchtum fest verankert sind. Am dritten Sonntag im Oktober findet als die Kirchweih statt, gefolgt von der Leonhardifahrt in Bad Tölz, die Jahr für Jahr am 06. November stattfindet. Also nichts wie hin.




Die Tour auf das Demeljoch

Um zurück zur Bergtour zu kommen: Wir lassen das schöne Lenggries hinter uns und fahren hinauf bis zum Sylvensteinstausee, halten uns an der Staumauer rechts, überqueren den Wasserspeicher und fahren nicht weiter in Richtung Schafreuter, sondern biegen links ab und parken unser Auto auf dem Wanderparkplatz in der Ortschaft Fall. Von dort geht es anfangs knapp 1,5 Kilometer auf einer Straße gemächlich bergan bis nach einem Wasserfall auf der Linken der Weg zum Demeljoch abzweigt. Anfangs noch relativ gemütlich geht es bergan bis sich der Weg relativ steil am Rand eines Bachs nach oben windet. Spätestens hier verabschiedet sich der Kater vom Vorabend. Anschließend wird der Wald lichter und der Weg wieder angenehmer.

Nach einer knappen Stunde im Steig erreichen wir eine Jagdhütte, bei der wir den Ausblick genießen und kurz pausieren. Von nun an geht es wenig steil langsam höher, den Gipfel des Dürrenbergs lassen wir links liegen. Bald erreichen wir das Dürrenbergjoch. Kurz vorher trifft von links der anspruchsvollere und längere Weg durch die Walchenklamm und über das Schürpfeneck auf unseren Weg. Vom Dürrenbergjoch bis zum Gipfel des Demeljoch dauert es nun noch etwa eine halbe Stunde. Erst geht es kurz bergab, anschließend an Kühen vorbei und durch Latschen hindurch unschwierig auf den Gipfel (1924 m), auf dem wir trotz bestem Wetter an einem Sonntag im August allein sind.

Die fehlende Einkehrmöglichkeit hält wahrscheinlich viele von der Tour auf das Demeljoch ab. Für den Aufstieg sollte man mit mindestens zwei bis zweieinhalb Stunden rechnen. Wie immer bei Zeitangaben sind diese ohne Gewähr. Die Nacht davor war lang und wir somit sicher nicht in der konditionell besten Verfassung… Der Blick reicht am Gipfel vom Guffert im Osten bis zur Zugspitze, hinein in die Ammergauer Alpen und zum Simetsberg im Westen. Ein tolles Gipfelpanorama mit beschrifteten Gipfeln gibt es hier.

Der Weg zurück

Für den Abstieg entscheiden wir uns wieder für den Aufstiegsweg. Rasch geht es bergab und bald erreichen wir wieder die Forststraße, auf der wir zurück zum Parkplatz gehen. Gerade rechtzeitig erreichen wir wieder das Auto, bevor ein sommerlicher Wolkenbruch über uns hereinbricht. Um die Akkus wieder aufzuladen, kehren wir noch in einer Wirtschaft ein. Es gibt wunderbaren Schweinsbraten und das ein oder andere Radler, bevor wir wieder aufbrechen und mit vielen wunderbaren Eindrücken zurück nach München fahren.

Fazit

Wer also eine Tour sucht, die von München aus schnell zu erreichen ist und auf der man trotzdem seine Ruhe hat, dem kann ich das Demeljoch nur ans Herz legen. Oder eben gleich ein paar Tage mehr in der Region verbringen. Es lohnt sich!


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