Hoher Fricken: Stürzende Wasser und steile Wege

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Die Tour auf den Hohen Fricken ist weitestgehend nur wenig spektakulär. Vor allem, wenn die Wolken tief hängen. Zwischendurch gilt es ein paar anspruchsvollere Stellen zu meistern, bei denen man weit nach unten schauen kann. Im Großen und Ganzen aber eine einfache Tour, die trotzdem Spaß macht. 

Hoher Fricken © Gipfelfieber.com
Hoher Fricken © Gipfelfieber.com

Nachdem es mich erst vor zwei Wochen ins Estergebirge auf Zunderkopf und Zundereck verschlagen hatte, sollte es nun wieder dorthin gehen, da mir die wilde Rauheit des Gebirgszuges nördlich von Garmisch-Partenkirchen äußerst gut gefallen hat und ich das Gefühl hatte, dass es offenbar weniger begangen wird als seine prominenten Nachbarn. Diesmal ging es auf Grund einer langen (bzw. kurzen) Nacht relativ spät los. Machte aber nichts. Denn das Wetter wurde über den Tag über immer besser.




Start in Farchant

Die Rundtour startet am Wanderparkplatz am Ende des Kuhfluchtwegs in Farchant. Von dort geht es anfangs gemütlich an einem Lehrpfad entlang. Schon hier gibt es die ersten rauschenden Wasserfälle zu sehen. Spektakulärer wird es nach der Überquerung einer Brücke (Beschilderung Hoher Fricken). Ab hier geht es in steilen Serpentinen durch den Wald. Immer wieder kann man Abstecher zum tosenden Bachlauf machen, der hier nur aus Wasserfällen zu bestehen scheint. Beeindruckend!

Der Weg gewinnt nun rasch an Höhe und so langsam kommen wir in den gewohnten Trott und laufen die vergangene Nacht aus den Gliedern (und dem Kopf). Auf 1280 m inspizieren wir einen offenen Unterstand, der aber offenbar bewohnt wird. Merkwürdig!

Eine Kante, Wald, Latschen und ganz viel Matsch

Anschließend führt der Weg direkt an der Abbruchkante lang. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit stehen dem geneigten Bergwanderer hier sehr gut zu Gesicht und sind Pflicht! Anschließend verschwindet der Weg mehr und mehr im Wald, der in Latschen übergeht. Es ist sehr rutschig und so muss man das ein oder andere Mal auch mit den Händen zupacken. Irgendwann sieht man dann das Gipfelkreuz und knapp 20 Minuten später steht man auch am höchsten Punkt des Hohen Fricken auf 1940 m. Leider verdecken tief hängende Wolken den Blick auf die umliegenden Berge. Ab und an geben sie kurz den Blick auf Kloster Ettal oder auch die Alpspitze frei. Später als wir schon wieder im Tal sind, haben sich die Wolken dann nahezu komplett verzogen. Nur die Zugspitze ist den ganzen Tag über in ein dichtes Wolkenkleid gehüllt. Nicht so beeindruckend!

Der Abstieg vom Hohen Fricken

Vom Gipfel geht es nun in südlicher Richtung über den Grat bergab (auch ein Abstieg über den Aufstiegsweg wäre möglich, der dürfte allerdings unangenehmer sein, da er durchweg sehr steil ist). Der Weg windet sich nun nur anfangs wirklich steil durch den Wald und nach gut anderthalb Stunden erreichen wir den Fahrweg der Esterbergalm, dem wir rechts folgen. Auf dem geht es nun weiter knapp 200 Höhenmeter nach unten bis ein nach Farchant ausgeschilderter Steig abzweigt. Auf dem geht es dann noch gut 45 Minuten bis hinunter ins Tal. Über den sehr schön gemachten und interessanten Lehrpfad geht es dann zurück zum Ausgangspunkt. Bevor es zurück auf den Weg nach München ging, sorgten Radler und der fast schon obligatorische Schweinebraten für wieder aufgefüllte Reserven und Zufriedenheit in unseren Gesichtern.

Fazit

Insgesamt ein toller Tag, auch wenn zwischendrin lange Stücke nicht sonderlich spektakulär waren. Das brauchen sie aber gar nicht, denn die Tour macht trotzdem Spaß. Für den Aufstieg sollte man zwischen 3 bis 3,5 Stunden einkalkulieren. Für den Abstieg haben wir in etwa die gleiche Zeit benötigt. Allerdings haben wir uns da auch Zeit gelassen. Eins steht fest: Das war auf jeden Fall nicht die letzte Tour im Estergebirge, denn ein paar eindrucksvolle Berge warten dort noch!


9 Kommentare

  1. Hätte eine Frage zur Tour auf den Hohen Fricken. Kann man da jetzt im April schon rauf, oder liegt heuer noch zu viel Schnee. Wo könnte man die Schneelage auf dem Gipfel erfragen?

    • Hallo Monika,
      genau sagen kann ich es nicht, aber im Moment liegt noch einiges an Schnee dort und ich habe Zweifel, dass man die Tour so wie sie hier beschrieben ist, schon gefahrlos gehen kann. Könnte mir aber vorstellen, dass der Aufstieg über den Abstiegsweg schon funktioniert. Im Zweifel aber am besten noch zwei Wochen warten oder die Schneeschuhe einpacken (aber auch dann lieber über den Abstiegsweg aufsteigen).
      Viele Grüße

      Andreas

  2. Hallo, ich bin die Tour heute (26.4.) gegangen. Auf dem Aufstiegswege (Nordseite) lag doch noch richtig viel Schnee, teilweise bin ich bis zu den Knien eingesunken. Machbar war es aber mit Stöcken durchaus. Der Abstieg (Südseite) war hingegen weitgehend schneefreie und daher deutlich angenehmer

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