Snowbiken – Auf die Piste, fertig, Spaß!

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Ski und Snowboard kann ja jeder. Und Snowbiken lernt man ganz schnell. Wie es wohl ist, mit dem Snowbike auf den Pisten unterwegs zu sein? Wir haben es ausprobiert.

Snowbiken - Auf die Piste, fertig, Spaß! © Gipfelfieber
Snowbiken – Auf die Piste, fertig, Spaß! © Gipfelfieber

Seit einer Weile sind in den Skigebieten der Alpen immer weniger Snowboarder anzutreffen. Die Zahl der Skifahrer steigt entsprechend immer weiter an. Snowbiker dagegen sieht man so gut wie nie. Warum eigentlich? Denn eins ist garantiert: Es macht unglaublich viel Spaß und gelernt ist es auch ratzfatz.

Obertauern – nachdem wir das Skigebiet 1,5 Tage erkundet haben, vorzügliche Spinatknödel auf der Flubachalm zum Mittag hatten, treffen wir uns mit Hermann Koch. Und soviel kann ich vorwegnehmen: Der Mann ist eine lebende Legende. Und obendrein DER Weltrekordinnehaber auf dem Snowbike. Dreifacher wohlgemerkt.

Der Erstkontakt

Hermann betreibt in Obertauern eine Skischule und bei ihm kann man (unter anderem) auch Snowbike-Kurse machen. Wir bekommen zwei kleine Kufen, die wir an den Schuhen befestigen. Die gibt es wahlweise für Skischuhe oder auch für Snowboardschuhe. Ein historischer Moment: Mein erstes Mal auf Ski (von Langlaufski mal abgesehen…)!!! Es fühlt sich wacklig an, auf den kurzen Dingern zu stehen. Aber das muss ich nicht lang, denn auch die Snowbikes bekommen wir gleich ausgehändigt.

Probesitzen, ein paar kurze Informationen dazu (so ein Bike kostet knapp 1000 €), ein paar kleine Übungen wie man mit dem Ding umgeht und dann geht`s auch schon in den Lift. Das obligatorische Im-Drehkreuz-Hängenbleiben natürlich inklusive. Spätestens bei der dritten Abfahrt hat man das dann raus.

Im Lift hängt das Snowbike locker in der Hand. Über den Bügel gelegt, ist auch die Chance gering, dass es rausrutscht und einen Ski- oder Snowboardfahrer auf der Piste erschlägt. Das erste Aussteigen ist dann schon wieder etwas haariger. Das direkte Aufsitzen will noch nicht gleich gelingen und die ein oder andere Landung auf dem Hintern gibt`s inklusive.

Mit dem Snowbike auf der Piste

Dann geht es auch schon los. Unter den argwöhnischen Augen der anderen Liftfahrer machen wir uns fertig. Hermann zeigt uns wie es geht und wir tun es ihm nach. Freilich bei weitem nicht so elegant, bei weitem noch nicht so flüssig, aber nach 200 Metern auf der Piste hat man den Dreh schon raus und weiß wie das Snowbike funktioniert: Gelenkt wird im Grunde nur kaum. Der Blick gibt die Richtung vor.

Das sieht in der Praxis so aus: Will ich eine Kurve fahren, lenke ich nur leicht ein und drehe mich mit dem Kopf in die Richtung, in die die Kurve gehen soll (hangaufwärts) und quasi automatisch ziehen Körper und Snowbike mit. Klingt komisch, ist aber so. Die Kufen werden dabei wie beim Skifahren zur Lenkung und zum Bremsen eingesetzt.

Am Anfang noch leicht stotterhaft, werden die Kurven schon nach kurzer Zeit immer besser und präziser. Es folgen ein paar Stabilisierungsübungen. Und irgendwann automatisch mehr Tempo. Und es macht Spaß. Ich grinse über beide Ohren und genieße es, immer mehr auszutesten, was das Snowbike unter meinem Hintern so kann.




Nicht vergleichbar mit dem Ski- oder Snowboardkurs, bei dem der Lehrer am Ende des ersten Tages froh ist, wenn der Schüler halbwegs den Berg herunterkommt.

Es geht wieder hoch und wieder runter. Und es macht immer mehr Spaß. Auch längere gerade Stücke bauen wir in die Abfahrt ein, auf denen man ordentlich Tempo bekommt und an deren Ende man mit dem Snowbike wunderbar durch die Kurven sliden kann. Nach viel zu kurzer Zeit ist der Kurs dann auch schon wieder vorbei, es wird dunkler und die Lifte schließen. Jammerschade. Ich hätte noch Stunden weitermachen können.

Hermann Koch in Aktion

Bei einem Snowbike-Urgestein und Snowbike-Profi wie Hermann sieht das natürlich noch ganz anders aus. Wie eingangs erwähnt steht er mit mehreren Rekorden auf dem Snowbike im Guiness Buch der Rekorde. Das sieht dann wie folgt aus:


Fazit

Zum ersten Mal auf einem Snowbike zu sitzen, mag am Anfang kurz ungewöhnlich sein. Lernen tut man es anschließend extrem schnell, so dass man sich nicht erst durch einen halbtägigen Kurs quälen muss. Dann rockt es einfach nur und macht Spaß ohne Ende. Unbedingt mal ausprobieren!

*Vielen Dank an den Tourismusverband Obertauern für die Einladung und an die Skischule Koch zum Test auf dem Snowbike.


7 Kommentare

  1. Hallo Andreas,

    sehr cooler Artikel über die meiner Meinung nach viel zu unbekannte Sportart des Snowbiken. Ich bin durch einen Freund darauf aufmerksam geworden und habe es letztes Jahr im Allgäu selber einmal testen dürfen. Es macht einen Riesenspaß und ist wie du sagst recht fix zu erlernen! Definitiv eine sehr gute Abwechslung zum Ski- oder Snowboardfahren.
    Klare Empfehlung auch von mir! =)

    Grüße
    Norman

  2. Hi Andreas, apropos Hintern – ist das Sitzen auf so nem Teil nicht unangenehm? Oder geht man mit dem Snowbike nur auf plattgewalzte blaue Pisten? Und sag mal: Rückwärts den Berg runter? – Seltsame Rekorde gibt’s. ;-) Viele Grüße, Nadine

    • Es ist unglaublich bequem! Erwartet man nicht, aber der Hintern wird wunderbar abgefedert. Man bekommt von Buckeln weniger mit, als wenn man mit Ski oder Board darüber rauscht! Und ja, vorerst Piste. Rot war kein Problem. Eine schwarze, vereiste Piste muss in den ersten Versuchen vielleicht nicht gleich sein…

  3. Hey Andreas,
    der Hermann Koch geht ja rückwärts ganz schön ab auf seinem Bike. Nicht schlecht.

    Mir scheint, dass so ein Gerät ne gute Alternative ist, wenn man mit ungeübteren Begleitern in den Winterurlaub fährt.
    Vermutlich gibt das nach längeren Tagen auf der Piste auch nicht so nen großen Muskelkater in den Beinen oder?

    Wenn sich die Gelegenheit bietet werde ich es auch mal ausprobieren.

    Viele Grüße,
    Hagen

  4. :-)

    Ich bin Snowbike bei NTC in Oberstdorf gefahren.

    Und Du hast völlig recht, man lernt das unheimlich schnell.

    Während ich als schlechter Skifahrer die Kurven irgendwie in den Hang reinrutsche, carve ich mit so nem Snowbike schon nach kurzer Zeit ziemlich elegante Kurven in den Schnee.

    Mir hat das auch richtig Spaß gemacht. Natürlich würde ich deswegen meine Ski nicht aufgeben. Hin- und wieder aber mal ein “exotisches” Schneesportgerät ausprobieren finde ich aber gut.

    Das Skibockerl ist z.B. “ähnlich”, nur das man ziemlich bodennah hockt und man deswegen am Anfang noch ein bisschen weniger Schiß hat und Stürze weniger haarig sind.

    So oder so…Daumen hoch für Snowbike und Co.

  5. Geilomat… :-)

    Snowbike sieht lässig aus. Ich kenne nur den Spassfaktor vom Skiböckl fahren… :-)

    Was ist da so die Geschwingkeit und Überschlagqoute, wenn man wie ein Besengter fährt?

    Ist sonst aber noch nicht in den diversen Skigebieten untergekommen.

    Gruß Mario

  6. Ich wollte so ein Teil auch schon immer mal ausprobieren. Gerade für einen Kurzurlaub im Schnee hört sich das ja richtig gut an. Kurze Lernphase, viel Spaß. Was will man mehr?

    Wir werden das auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn sich die Gelegenheit bietet.

    Viele Grüße,
    Dennis

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