Am Tegelberg: Schloss, Klettersteig & Gipfelkreuz

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Vis-a-vis zu Schloss Neuschwanstein warten am Tegelberg zwei Klettersteige. Ein etwas knackigerer und ein einfacher für Einsteiger, bei dem sich die Klettersteig-Techniken gut erlernen lassen. 

Am Tegelberg: Schloss, Klettersteig & Gipfelkreuz © Gipfelfieber.com
Am Tegelberg: Schloss, Klettersteig & Gipfelkreuz © Gipfelfieber.com

Schon von weitem ist auf einer kleinen Erhöhung vor den Bergen das weltbekannte Schloss Neuschwanstein sichtbar. Immer weiter bewegen wir uns darauf zu und ich muss aufpassen, mich auf die Straße zu konzentrieren, denn der Blick schweift wieder und wieder ab. Etwas links davon und etwas unscheinbar liegt das Tegelbergmassiv, das wir uns heute für einen kleinen Abstecher rausgesucht haben.

Steiler Start

Wir starten am gebührenpflichtigen Parkplatz der Tegelbergbahn, wo gerade im Sommer Hochbetrieb herrscht. Wahrscheinlich gibt es hier aber keinen einzigen Tag im Jahr, wo es wirklich ruhig zugeht. Zu viele Touristen werden einfach vom bekanntesten Bauprojekt König Ludwigs II. angelockt.

Wir folgen zunächst dem schnell recht steilen asphaltiertem Weg neben der Sommerrodelbahn. Alsbald zweigt rechts der Steig in Richtung “Gelbe Wand” ab. Über Wurzeln und einen schmalen Pfad winden wir uns nun stetig höher und stehen bald vor einer Rinne am Einstieg des Klettersteigs. Sowohl der schwierige Tegelbergsteig als auch der einfache Klettersteig starten hier zunächst zusammen.



Der Gelbe Wand-Klettersteig

Nachdem der Einstieg ungesichert und gar nicht so einfach ist, geht es anschließend ganz einfach weiter. Die Ungeübten können hier gut den Umgang mit dem Klettersteigset lernen, erfahrene und trittsichere Klettersteiggeher können das Set wohl eher getrost zu Hause lassen. Über Platten gewinnen wir schnell an Höhe und wechseln bald wieder in Gehgelände. Hier zweigt der mit C bewertete Tegelbergsteig ab.

Wir folgen weiter dem Gelbe-Wand-Klettersteig, der direkt unter der Tegelbergbahn nun in eine breite Schlucht führt, die immer wieder mit Stahlseilen versichert vorbei an der Bergführerbank, wo man die Füße baumeln lassen kann, über schrofiges Gelände hinauf zum Täfelesattel führt. Kurz vorher trifft auch der Tegelbergsteig wieder auf unseren Steig.

Vom Sattel geht es in etwa 10 Minuten bis hinauf zum Tegelberghaus.

Abstecher zum Brandnerschrofen

Kurz hinter dem Tegelberghaus spuckt die Seilbahn die Bergtouristen aus, denen der Fußweg zu anstrengend ist. Ab hier bahnt man sich am besten schnellen Schrittes den Weg durch Kinderwägen und Selfiesticks. Ab der Schulter wird es ruhiger und der Pfad wieder etwas schmaler. Über ein paar Stahlseilversicherungen geht es einfach hinauf auf den Gipfel vom Brandnerschrofen (1.879 m), von wo sich ein herrlicher Blick in die Ammergauer und Lechtaler Alpen und die Seenlandschaft rund um Schwangau bietet.

Abstieg über die Rohrkopfhütte

Vom Tegelberghaus geht es wieder zurück zum Täfelesattel. Der Abstieg nach Hohenschwangau lockt normalerweise mit dem Abstecher über die Marienbrücke, von der sich der beste Blick auf Schloss Neuschwanstein bietet. Die ist nach der umfangreichen Sanierung seit Mitte 2016 wieder geöffnet. Sonst bleibt der etwas längere Abstieg über die Rohrkopfhütte.

Vom Sattel geht es über Almgelände schnell abwärts ins Grüble und von da auf angenehmen Wegen und bald im Wald bis zur Rohrkopfhütte. Die lassen wir rechts liegen, folgen dem Schutzengelweg, erhaschen hier und da wieder Blicke auf die Königsgemächer und erreichen bald wieder die Weggabelung vom Aufstieg, passieren die Sommerrodelbahn und sind kurz darauf zurück am Parkplatz der Tegelbergbahn.

Fazit

Wer Ruhe und Einsamkeit am Berg sucht, ist am Tegelberg nicht richtig aufgehoben. Dafür muss man schon tiefer in die Ammergauer Alpen vordringen. Wer aber mal einen Klettersteig testen möchte oder sich einfach nur kurz austoben möchte, der wird am Tegelberg seine Freude finden. Die Ausblicke über das Alpenvorland und in die Bergwelt hinein gibt`s gratis dazu und die können auch von noch so großen Heerscharen nicht kaputt gemacht werden.


3 Kommentare

  1. Diesen Klettersteig wollte ich 2015 auch in angriff nehmen. Leider ist kurz nach dem Einstieg aufgezogen, dass eigentlich erst vier Stunden später kommen sollte. Aus diesem Grund musste ich leider umdrehen.

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