Wer einen sportlichen Klettersteig für Genießer sucht, findet ihn am Attersee im Salzburger Seenland. Knapp 1200 Seilmeter über 600 Höhenmeter, mit ständigem Blick auf Attersee und Mondsee garantieren ein genussvolles, abwechslungsreiches Klettererlebnis auf den Mahdlgupf (1261m) über Weißenbach am Attersee.
Inhaltsverzeichnis
Zustieg
Von Mondsee kommend biegen wir in Weißenbach am Attersee in Richtung Bad Ischl ab. Nach knapp 500 Metern sind rechter Hand Parkmöglichkeiten. Links der Straße geht man circa 50 Meter zurück Richtung Weißenbach, um ein recht unscheinbares Schild zum Nicoloweg zu finden. Auf selbigem geht man in flottem Tempo rund 20 Minuten, bevor man am Jaga-Woferl-Graben rechts, steil zum Einsteig auf 650 m aufsteigt.
Der Mahdlgupf Klettersteig
Der Einstieg in die nach Nordwest ausgerichtete Wand erfolgt mit einer gemütlichen A/B-Passage. Nach den ersten Höhenmetern, lässt man den Wald unter sich und hat einen herrlichen Ausblick auf den Attersee und den westlich liegenden Mondsee. Der prominente Schafberg verdeckt den Blick ins Berchtesgadener Land.
Nach kurzer Zeit kommen die ersten B/C-Passagen, die aber durch die insgesamt gute Versicherung mit Tritten keinen großen Kraftaufwand bedeuten. Unterhalb der weißen Wand, an der „Nische“, wird man von oben beregnet, laut meinem Vordermann wohl auch ganzjährig und wetterunabhängig, was den Fels natürlich ziemlich rutschig macht.
Entlang der Weißen Wand geht es durchgehend in B/C bis zum „Schokoladenüberhang“, eine der zwei D-Passagen im Steig. Es folgt die „Hühnerleiter“ an der „Betonwand“, eine glatte Steilwand, die mit Doppeltritten versichert ist.
Kurze Zeit später erreicht man den Wald, hier bietet sich eine kurze Rast an. Zwei Drittel der Wandhöhe und knapp über die Hälfte der Seilmeter sind hier geschafft. Danach geht es wechselnd in A- bis C-Gelände weiter, bis man circa 50 Meter unter dem Ausstieg auf die zweite D-Stelle trifft.
Der Ausstieg befindet sich rund 50 Meter vom Gipfelkreuz des Mahdlgupf auf 1.250 m und ist nach gemütlichen 3,5 Stunden im Steig erreicht.
Der Abstieg
Nach kurzer Rast am Gipfel, geht es fast ausschließlich im Wald auf felsigen, verwurzelten Serpentinen nach unten. Umso tiefer man kommt, umso häufiger werden die Abkürzungen, was hier und da zu Verwirrung führt. Optimalerweise bleibt man auf dem markierten Weg und kommt in einer guten Stunde wieder fast am Jaga-Woferl-Graben raus, an dem man sich jetzt logischer Weise links hält. Nach weiteren 20 Minuten steht man wieder am Auto und hat sogar noch die Möglichkeit auf ein erfrischendes Bad am Weißenbach – oder natürlich im Attersee!
Fazit
Fit muss man sein, ohne Ausdauer wird’s schwierig, allerdings ist der Klettersteig, dank sehr guter Versicherung, nicht sehr kraftraubend. Es gibt immer wieder spannende und fordernde Passagen, genauso gemütliche Abschnitte, an denen man besonders den traumhaften Ausblick genießen kann.
Durch Sickerwasser ist der Steig besonders nach Regentagen stellenweise ziemlich rutschig und es bedarf erhöhter Vorsicht. Gelegentlich sorgt Schotter in den Gehpassagen für leichten Steinschlag von oben. Alles in allem eine lohnende Tour, die gemütliche 6 Stunden Zeit erfordert.
Mehr Informationen
Komplette Topo als PDF auf klettern-attersee.at. Aktuelle Bedingungen bei auf via-ferrata.de.