Ski & Snowboard präparieren (3) – Das Wachsen

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Mit den perfekt für die jeweiligen Bedingungen gewachsten Ski bzw. dem Snowboard kann einem gelungenen Skitag eigentlich nichts mehr im Weg stehen. Welches Wachs und welche Methode sich dafür am besten eignen, habe ich ausprobiert.

Ski & Snowboard präparieren (3) - Das Wachsen
Ski & Snowboard präparieren (3) – Das Wachsen © Gipfelfieber.com

In den ersten beiden Teilen der Artikelserie über das eigenhändige Präparieren von Ski und Snowboard habe ich gezeigt, wie man mit ein bisschen Geschick, selber Kratzer im Belag ausbessern und die Kanten schleifen kann. Im letzten Teil widme ich mich nun den verschiedenen Methoden, die es zum Wachsen gibt und welche Wachssorten es gibt.

Werkzeug/Materialien

Folgende Materialien und Werkzeuge braucht es zum (Heiß-)Wachsen: Wachsbügeleisen, Wachs, Abziehklinge, Kupferbürste.

Ein altes Bügeleisen tut es im Grunde auch. Dabei besteht jedoch die Gefahr, den Belag zu verbrennen. Bei Wachsbügeleisen lässt sich sehr präzise die jeweils für das Wachs benötigte Temperatur einstellen. Wer es trotzdem wagen möchte: Fängt das Wachs an, zu verdampfen, ist die Temperatur des Bügeleisens zu hoch eingestellt.




Methoden

Zum Wachsen bieten sich mehrere Methoden an. Zum einen ist das das Heißwachsen. Wesentlich schneller geht das Wachsen mit so einem Express Kit. Das wird ohne große Vorbereitung auf den gesäuberten Belag aufgetragen. Die Schicht ist allerdings längst nicht so langlebig wie das eingebügelte Wachs, für die Schnelle aber jedenfalls tauglich. Durch seine geringe Größe passt es in jede Tasche und kann mal eben auch in der Gondel aufgetragen werden. Da das nicht sonderlich aufwändig (Exkurs: die Schreibweise “aufwendig” werde ich im Leben nicht verwenden, weil es einfach Unsinn ist) ist, möchte ich hier nur genauer auf das Heißwachsen eingehen.

Das Wachs

Wachssorten gibt es wie Sand am Meer. Eingrenzen lässt es sich aber auf einige wenige. Man wählt je nachdem, welche Bedingungen man erwartet und wie hoch die Schneetemperatur in etwa ist. Die Temperaturen sind dabei immer auf den Packungen vermerkt. Ich verwende  in der Regel ein Allround-Wachs, welches bei verschiedenen Bedingungen genutzt werden kann. Das ist natürlich nicht die perfekteste Lösung, aber so ist man für wechselnde Bedingungen gewappnet, will man sein Board oder seine Ski nicht vor jedem Einsatz neu wachsen. Weiter gibt es auch Wachssorten für Racer, aber das soll außen vor bleiben.

Das Wachsen

Zum Wachsen muss der Belag abgekühlt und vor allem sauber sein. Das Bügeleisen auf die Temperatur, die auf der Packung des Wachses vermerkt ist, bringen und dann das Wachs an die heiße Fläche halten und über den Belag tröpfeln lassen. Zu sparsam braucht man nicht sein. Zu viel braucht es aber auch nicht. Bis man den Dreh raus hat, dauert es zwei, drei Mal. Nun werden die Wachstropfen mit dem Bügeleisen gleichmäßig und ohne großen Druck auf dem Belag verteilt. Das Bügeleisen sollte dabei nie länger auf einer Fläche bleiben, um Verbrennungen zu vermeiden. Einfach gleiten lassen und das Wachs verteilt sich automatisch.

Das Abziehen

Abziehen des Wachses © Gipfelfieber.com
Abziehen des Wachses © Gipfelfieber.com

Nachdem die Ski oder das Snowboard knapp 20 bis 30 Minuten ausgekühlt ist, geht es ans Abziehen. Mit der Abziehklinge wird nun erst mit leichtem, später mit mehr Druck von vorn nach hinten das überflüssige Wachs abgezogen. Dabei mit der scharfen Kante solange darüber fahren bis sich nichts mehr abziehen lässt. Keine Sorge, dass womöglich zu viel Wachs entfernt wird: Das, was wir wirklich brauchen, ist in den Belag eingebügelt. Von den Kanten wird das Wachs komplett entfernt.

Struktur bürsten

Nun wird noch die Struktur wieder herausgebürstet. Auch hier wird in Laufrichtung gearbeitet. Beim Snowboard kann man auch für eine leicht schräge Belagsstruktur sorgen. Mit einem Tuch kann man den Belag nun noch polieren, wobei man auf den Schritt auch verzichten kann.

Richtiges Einlagern

Der Winter ist vorbei und die Ski und das Snowboard sollen in den Keller? Im Magazin von Bergzeit gibt`s ein paar Tipps, wie man das Material darauf vorbereitet und wie man sie anschließend am besten lagert.

Viel Spaß!

Das war`s auch schon. Nun bleibt nur noch viel Spaß auf der Piste oder im Gelände zu wünschen. Bevor man die Ski oder das Board für den Sommer einmottet, am besten nochmal wachsen, um dem Material im Keller den bestmöglichen Schutz zu gewähren.


6 Kommentare

  1. Da Adjektive auf -ig heutzutage nur noch aus Substantiven gebildet werden, wurde das Wort im Zuge der Rechtschreibreform auf die substantivierte Form Aufwand zurückgeführt, nach Reformschreibung darf es also neben „aufwendig“ auch „aufwändig“ geschrieben werden. Da Aufwand jedoch eine circa zweihundert Jahre jüngere, verkürzte Variante des ursprünglichen Wortstamms Aufwendung ist, wird von vielen Publikationen aus sprachästhetischen Gründen die Variante »aufwendig« bevorzugt.

  2. […] Wer das nicht gemacht hat, bringt am besten Ski oder Snowboard nochmal zum Service. Oder man macht es selber. Kein großer Akt, nur diverses Material ist erforderlich. Je nach Schwere der Verletzungen auf der Belagsseite wird zunächst der Belag ausgebessert, anschließend die Kanten geschliffen und anschließend heiß gewachst. […]

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