Der Triefen Wasserfall bei Maria Alm ist ein eindrucksvolles Naturschauspiel. Umgeben vom Hochkönig und dem Steinernen Meer ist der Weg zu ihm nicht minder eindrucksvoll.
Der Triefen Wasserfall ist kein typischer Wasserfall, sondern etwas Besonderes. Etwas derart Besonderes, dass er – oft auch nur kurz als Triefen bezeichnet – seit 2001 als Naturdenkmal besonders geschützt ist.
Die leichte Rundwanderung zum Triefen Wasserfall bei Maria Alm führt zu dem Naturschauspiel und schließlich weiter über die Enzenalm und zurück.
Inhaltsverzeichnis
Der Triefen Wasserfall
Der Triefen (ebenfalls häufig zu finden: Triffen oder Triafnfall) ist kein gewöhnlicher Wasserfall. Das wird spätestens klar, wenn man ihn zum ersten Mal mit eigenen Augen sieht. Auf einer Länge von knapp 100 Metern trieft – daher auch der Name – es förmlich aus dem Fels. Schuld daran ist eine wasserdichte Gesteinsschicht, auf die das Wasser trifft und ein langer horizontaler Riss, durch den das Wasser dann austritt und aus einer Höhe von zwei bis drei Metern in den darunter fließenden Bach fließt.
Dadurch bildet sich ein etwa 100 Meter langer Vorhang aus Wassertropfen, der das ganze Jahr über beständig in den Urslaubach regnet. Gerade wenn im Sommer ab dem frühen Nachmittag die Sonne auf den Tropfenteppich scheint, glitzert der Triefen Wasserfall wie hunderte Diamanten.
Von Hinterthal zum Triefen Wasserfall
Die Rundwanderung zum Triefen Wasserfall startet in Hinterthal, das malerisch eingebettet zwischen Steinernem Meer mit samt seiner imposanten Schönfeldspitze und dem Hochkönig-Massiv in den Berchtesgadener Alpen liegt. Vom Zentrum direkt an der kleinen Kirche führt der Weg immer am mächtig rauschenden Gebirgsbach entlang. Um sich später nicht auf der falschen Seite des kaum überwindbaren Baches wieder zu finden, wechseln wir kurz bevor wir den Ort verlassen, über eine Brücke auf die linke Seite und wandern am dortigen Ufer weiter. Die in Karten verzeichnete Brücke weiter oben gibt es aktuell nicht mehr (Stand: August 2020).
Der Weg ist breit und auch für Kinderwägen geeignet und führt durch die Auenlandschaft in das breite Tal hinein, das sich schließlich bis zur Torscharte aufschwingt und verengt. Die umliegenden Berge sind wahrlich eindrucksvoll. Der Anstieg ist gemächlich und nie schwierig und schon nach knapp 40 Minuten ist der Triafnfall erreicht.
Eine Schautafel erklärt wie der Triefen entstanden ist und gibt Einblicke in die Vegetation. Der Urslaubach lädt im Sommer zu einer Abkühlung ein, allerdings darf die Strömung nicht unterschätzt werden.
Weiterweg zur Enzenalm
Am Wasserfall vorbei führt der Weiterweg nun in Richtung der Enzenalm, allerdings nicht mehr mit dem Kinderwagen. Ein kurz danach erreichter Abzweig bietet die Möglichkeit direkt zur Alm aufzusteigen. Spannender ist der Weiterweg direkt am Bach entlang. Nach weiteren etwa 20 Minuten wird der Bach schließlich ein letztes Mal gequert und im Bogen geht es von oben kommend weiter zur Einkehr auf der Enzenalm.
Rückweg nach Hinterthal
Nachdem die Speicher wieder gefüllt sind, bieten sich für den Rückweg nach Hinterthal zwei alternative Abstiege an. Auf dem Forstweg geht es einfach in langen Kehren zurück bis zu den Ufern des Urslaubachs. Reizvoller ist allerdings der direkte Abstieg über die weiten Almwiesen (etwas oberhalb der Alm) zum Triefen Wasserfall. Der Rückweg nach Hinterthal erfolgt schließlich auf dem bekannten Aufstiegsweg.
Fazit
Der Triefen Wasserfall bei Hinterthal ist ein äußerst lohnenswerter Abstecher, zumal der Wasserfall nicht durch seine Höhe, sondern vielmehr durch seine Breite besticht. Mit der Einkehr auf der Enzenalm wird die einfache Wanderung abgerundet.