Skitouren-Rucksack im Test: Gregory Targhee 45

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Mit viel Stauraum, kleinen Details und einem durchdachten Konzept möchte der Gregory Targhee 45 den Tourengeher überzeugen. Ob er das schafft, zeigt der Test. 

Skitourenrucksack im Test: Gregory Targhee 45 © GipfelfieberSkitourenrucksack im Test: Gregory Targhee 45 © Gipfelfieber
Skitourenrucksack im Test: Gregory Targhee 45 © Gipfelfieber

Für alle möglichen Touren und Einsatzbereiche gibt es mittlerweile spezialisierte Rucksäcke. Vom kleinen Begleiter für die  Tagestour zum riesigen Backpack-Rucksack, mit dem man ein Jahr um die Welt reist, über einen Airbag-Rucksack, um vor Lawinen gewappnet zu sein bis hin zum stylischen Rucksack für den Gang in die Uni oder zur Arbeit. Für so ziemlich alle denkbaren Situationen gibt es den passenden Rucksack. Wenn man nur genug Platz hat, die auch alle unterzubringen…

Der Targhee 45 von Gregory fällt auch in die Kategorie “speziell”. Die Zielgruppe: Ski-, Snowboard- und Schneeschuhtourengeher.

Die Fakten

Der Rucksack kommt in den drei Größen S (42 Liter Volumen, 1,64 kg Gewicht), M (45 l, 1,81 kg) und L (48 l, 1,84 kg). Welche Größe man nimmt, entscheidet nicht die Körpergröße, sondern die Rückenlänge. Wie man die korrekt misst, wird hier gut gezeigt.




Das Design

Schnörkellos kommt der Gregory Targhee 45 in drei verschiedenen Farben daher. Die Wahl hat man zwischen solidem Schwarz, hellem Blau oder leuchtendem Orange. Der Rucksack ist für sein Volumen recht schmal geschnitten, verjüngt sich etwas nach unten und macht so eine ansprechende Figur.

Verstauen und verpacken

Es gibt am Targhee 45 derart viele Verstaumöglichkeiten, dass man sich erst einmal in Ruhe mit denen auseinander setzen sollte. Ein beiligendes Mini-Handbuch wäre hier wünschenswert, denn nicht alles erschließt sich auf den ersten Blick.

Aber fangen wir oben an: Im Deckel wartet ein großes Fach, wo genug Platz für die Skibrille ist. Auch die Deckelinnenseite verfügt über ein Fach, wo wichtige Sachen wie Autoschlüssel und Portmonnaie gut untergebracht werden können. Für Schlüssel gibt es extra einen Clip.

Im Hauptfach ist unglaublich viel Platz für alles, was man braucht und was man nicht braucht. Hier ist bei mehrtägigen Touren Platz für Übernachtungsgepäck, Essen, Kocher usw. Auch ein Trinkbeutel kommt hier unter. Der Schlauch wird dann durch den rechten Schultergurt nach vorn geführt.

Ein zusätzliches Fach auf der Vorderseite bietet Platz für die Lawinenausrüstung (und mehr). Sonde und Schaufel können hervorragend an Schlaufen befestigt werden.

Für den ganz schnellen Zugriff wartet am Hüftgurt noch eine Tasche, wo Smartphone, Energy-Riegel, Lippenpflegestift oder Taschentücher problemlos Platz finden.

Befestigen

Mit aufgeschnalltem Snowboard © Gipfelfieber

Gerade in heikleren oder schneearmen Abschnitten müssen Ski und Board auch mal am Rucksack befestigt werden. Das ist jeweils an der Seite möglich. Die Clips für das Befestigen eines Snowboards an der Vorderseite verstecken sich jeweils in einem kleinen Einschub. Eisgeräte können gut an den unten (ebenfalls versteckten) Bügeln befestigt werden und sind so nicht im Weg. Einziges Manko: Die Befestigung von Teleskopstöcken finde ich nicht optimal, da die durch die weite Lasche an den Seiten, wo auch die Ski befestigt werden, relativ viel Spiel haben. Das Problem dürften aber einzig die Snowboard-Tourengeher haben.

Gregory Targhee 45 in der Praxis

So wirklich voll bekommen, habe ich den Gregory Targhee 45 bis jetzt jedenfalls noch nicht. Und selbst, wenn der Rucksack ziemlich voll gepackt war, so saß er zu wirklich jeder Zeit bequem. Dafür sorgt in erster Linie VertFlex Tragesystem, welche das Gewicht optimal verteilt. Die Schultergurte wirken auf den ersten Blick etwas zu wenig gepolstert. Gemerkt habe ich davon rein gar nichts.

Auch die Passform gefällt mir sehr gut. Der Rucksack liegt nah am Rücken und ist durch seine schmale Form auch in engen Passagen nie im Weg. Gleiches gilt für die Abfahrt, wo man mit ungleich verteiltem Gewicht und breitem Rucksack durchaus Probleme bekommen kann. Hier ist mir das noch nicht begegnet. Im Gegenteil: Trotz gefülltem Rucksack fühlt sich alles “richtig” an.

Die oben aufgeführten Verstaumöglichkeiten erweisen sich schnell als sehr sinnig. Die kleine Tasche am Hüftgurt hat es mir dabei besonders angetan.

Mein absolutes Lieblingsfeature ist aber die Möglichkeit des Schnellzugriffs auf das Hauptfach direkt am Rücken. Bei Touren im Schnee kann es schnell schwierig werden, von oben im Hauptfach etwas zu finden. Dazukommt, dass man den Rucksack in den Schnee stellen muss und Hüftgurt und untere Rückenpartie so schnell nass werden können. Den Gregory Targhee 45 kann man dagegen einfach mit der Frontseite in den Schnee legen und über den Reißverschluss, der die gesamte Rückenpartie umrandet, extrem schnell und einfach auf das Hauptfach zugreifen, ohne dass man Gefahr laufen muss, dass Schnee irgendwohin gelangt, wo er nichts zu suchen hat.

Preis

Der Gregory Targhee 45 ist bei Amazon für 150 € erhältlich. Bergzeit hat ihn im Moment bereits für 112 € im Angebot. Die kleinere Version mit 32 Litern Volumen gibt es bei Bergfreunde.de für 139,95 €.

Fazit

Mit dem Gregory Targhee 45 braucht man auf Skitouren nichts mehr zu Hause zu lassen. Gerade für längere Touren mit Übernachtungen findet alles seinen Platz. Durch die schmale Passform und das ausgeklügelte Tragesystem merkt man davon auch nichts, so dass der Rucksack weder beim Aufstieg noch bei der Abfahrt irgendwo im Weg ist.

Wie findest Du den Rucksack? Sag es uns in den Kommentaren!


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