Skitour auf Mühlhörndel und Mühlhornwand

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Im Gebiet von Geigelstein und Kampenwand in den Chiemgauer Alpen ist auch die Skitour auf Mühlhörndel (1519 m) und/oder Mühlhornwand (1658 m) empfehlenswert. Ohne große Schwierigkeiten lässt sich diese als kurze Tour an einem Vormittag oder einem Nachmittag durchführen.

Skitour auf Mühlhörndel und/oder Mühlhornwand © Gipfelfieber.comSkitour auf Mühlhörndel und/oder Mühlhornwand © Gipfelfieber.com
Skitour auf Mühlhörndel und/oder Mühlhornwand © Gipfelfieber.com

Dachten wir zumindest. Und überhaupt: Wo waren wir eigentlich genau? Aber von Anfang an: Vergangene Woche hielt der Winter nochmals Einzug in Deutschland, München bekam im Gegensatz zu Hamburg aber lediglich ein paar Flocken ab, die auch nach weniger als 24 Stunden wieder verschwunden waren. Durch die warme Vorwoche stieg die Skepsis, ob aus unserer anvisierten Skitour bzw. Snowboardtour überhaupt noch was wird. Aber wir ließen uns nicht entmutigen und je näher wir den Alpen kamen, desto höher wuchs die Schneedecke.

Aufbruch in Sachrang

Auf dem Parkplatz in Sachrang südlich von Aschau am Chiemsee angekommen, machten wir eine Neuschneedecke von locker 20 cm aus und die Vorfreude stieg rasant.

Von dort sollte es nun auf die Mühlhornwand gehen, welche westlich vom Geigelstein (1813 m) liegt. Beide Gipfel werden auch sehr gerne zusammen begangen. Vom Parkplatz überquert man zunächst die Loipe. Nun geht es im Wald langsam über einen Forstweg bergauf. Am Judensee (mich würde ja interessieren, ob der Name irgendwelche historischen Gründe hat – jemand aus dem Kreis Aschau, der was dazu erzählen kann?) biegen wir nach rechts ab und kürzen ab, um uns den Forstweg zumindest vorübergehend zu ersparen. Selbigen erreichen wir aber wieder und verlassen ihn erst am Fuß der Talalm wieder. Die überqueren wir anfangs in steilerem Gelände. Nach der Alm treffen wir wieder auf den Forstweg.




Irrlichternd auf den Gipfel?

Nun wird es kompliziert und wahrscheinlich hätten wir uns hier für eine bessere Aufstiegsvariante entscheiden sollen. Der Forstweg gabelt sich nun. Wir folgen nicht mehr der Ausschilderung Priener Hütte und Geigelstein, sondern folgen dem Weg nach links und nach wenigen hundert Metern nach rechts immer steiler werdend. An einer Lichtung endet der Forstweg und wir finden eine kurze Rastmöglichkeit. Nun geht es anfangs gut sichtbar dem Jägersteig folgend weiter. Doch irgendwann verlieren wir diesen und stehen vor der Frage, wo wir nun eigentlich lang gehen sollen. Beim Blick auf die Kartenapp Ape@Map vertrauen wir dem eher nicht so steil aussehenden Stück, welches sich im Nachhinein aber als sehr steil herausstellt und wir kommen nicht nur ins Schwitzen, sondern fragen uns auch, ob jemand schonmal so blöd war, den Berg derart anzugehen. Wahrscheinlich nicht. Es gibt uns auch keinen Trost, dass unser eingeschlagener Weg womöglich eine Winter-Erstroute ist.

Irgendwann verlassen wir den Wald und die Kartenapp verlässt uns. Der Akku macht schlapp. Der Ersatzakku ist zwar im Rucksack, das Ladekabel aber im Auto. Chapeau! Also orientieren wir uns halbwegs an dem, was wir sehen. Mühsam spuren wir weiter auf das vermeintliche Mühlhörndel oder die Mühlhornwand zu und erreichen nach anstrengenden viereinhalb Stunden etwas “Gipfelartiges” und beschließen, dass das nun reicht. Die Tour wird in der Regel mit drei Stunden angegeben. Bei unserem Routenverlauf und 30 cm Neuschnee dürfte das aber wohl kaum machbar sein.

Gipfel oder Anhöhe?

Während der Gipfelrast beschleichen uns immer mehr Zweifel, ob wir richtig sind. Und tatsächlich: Beim Check zu Hause stellen wir fest, dass wir tatsächlich auf einer Anhöhe genau zwischen Mühlhörndel und Mühlhornwand waren. Aber das soll nicht weiter stören, denn die anschließende Abfahrt war top. Erst geht es den “Gipfelhang” relativ gerade hinunter. Den Wald, den wir zuvor mühsam durchstiegen haben, lassen wir rechts liegen und über die Schreckalm geht es weiter talwärts bis wir ein kurzes Waldstück durchqueren, an dessen Ende wir wieder auf den Forstweg stoßen, auf dem wir weiter bis zur Talalm abfahren. Die queren wir, legen noch einige Schwünge im fluffigen Powder hin, bevor wir nun letztlich wieder auf den Forstweg kommen und von dort abfahren. Nach dem Judensee folgt ein kurzes Stück Gegenanstieg und dann geht`s weiter zurück zum Parkplatz.

Fazit

Schöne Tour, wenn auch bei den unerwarteten Neuschneemengen ziemlich schweißtreibend. Landschaftlich toll, auch wenn wir Wolken und Schnee sei Dank nicht sonderlich weit schauen konnten. Die Abfahrt allerdings hat für die Mühen gehörig entschädigt. Empfehlenswert, wenngleich die Orientierung ohne Spuren nicht einfach war. Notiz an mich für`s nächste Mal: Die gute alte Old-School-Karte hat manchmal schon was für sich. Letztlich aber eine wunderbare Skitour, die auch als Schneeschuhtour machbar ist. Oder kurz in einem Wort: Legen-DÄR.


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