Ski & Snowboard präparieren (2) – Kanten schleifen

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Neben dem richtigen Wachs ist eine scharfe Kante das A und O auf der Piste. Das Kantenschleifen ist dabei eine Wissenschaft für sich, deren Grundlagen aber nicht allzu schwer erlernbar sind. Bis man jede Feinheit drauf hat, wird man aber eine Weile üben müssen.

Ski & Snowboard präparieren (2) - Kanten schleifen © Gipfelfieber.comSki & Snowboard präparieren (2) - Kanten schleifen © Gipfelfieber.com
Ski & Snowboard präparieren (2) – Kanten schleifen © Gipfelfieber.com

Nachdem es im ersten Teil der Serie über das Präparieren von Ski und Snowboard um das Ausbessern des Belags ging, widme ich mich nun den Kanten. Damit wollte ich zunächst erstmal abwarten, um auch in der Praxis zu testen, ob es mir gelungen ist oder eben nicht. Und ja, es ist gelungen, würde ich behaupten.

Dabei stelle ich wahrscheinlich nicht die größten Herausforderungen an die Kante. Ich bin weder jemand, der mit Affenzahn über die Piste heizt und die Kante in Racing-Manier in das Eis drischt. Ich mag es lieber gemütlich und verspielt.

Werkzeug/Materialien

Folgende Materialien werden zum Kantenschleifen benötigt: Ein Kantenschleifgerät mit einstellbarer Grad-Zahl, ein Aluoxydstein und eine Vorrichtung zum Einspannen der Ski oder des Boards. 

Entfernen der Verhärtungen

Mit dem Aluoxydstein werden nun zunächst die Kanten “gesäubert”. Erwischt man mal einen Stein verhärtet sich an diesen Stellen die Kante. In der Regel kann man diese gut mit bloßem Auge sehen. Mit dem Finger kann man sie jedenfalls fühlen. Mit dem Stein solange vorsichtig über die beschädigten Stellen fahren, bis die Beschädigungen verschwunden sind und die Kante wieder plan ist.




Abhängen der Kante

Unter dem Abhängen wird das Schleifen der belagseitigen Kante verstanden. Die Kante soll um etwa 0,5 Grad vom Belag weg abfallen. Damit wird der Ski oder das Board drehfreudiger. In der Regel werden neuere Modelle bereits so ausgeliefert. Der entsprechende Winkel wird am Kantenschleifer eingestellt und man fährt mit wenig Druck von vorn nach hinten. Es reicht im Übrigen, wenn man das einmal im Jahr macht oder nachdem der Belag maschinell geschliffen wurde. An der Nose bzw. der Skischaufel oder am -ende kann man den Winkel zudem auf 1° bis 1,5° erhöhen, um Verkantungen noch besser vorzubeugen.

Schleifen der Seitenkante

Nun wird das Board mit der zu schleifenden Seitenkante nach oben eingespannt, während der Belag nach vorn schaut. Die Auswahl der entsprechenden Gradzahl ist Sache der persönlichen Vorliebe. Gradzahlen unter 87° eignen sich besonders diejenigen, die schnell unterwegs sein wollen. 87° und 88° sind sehr gute Allroundwerte. Mit dem Kantenschleifer fährt man nun ausschließlich von vorn nach hinten mit leichtem Druck über die Kante bis diese scharf ist. Ob sie das auch ist, kann man beim Darüberfahren mit dem Fingernagel gut merken. Snowboard oder Ski umdrehen, erneut einspannen und mit der anderen Kante genauso verfahren.

Nachbessern

Zum Schluss werden mit dem Aluoxydstein eventuelle Metallreste und verbliebene Grate beseitigt.

Das war`s dann auch schon. Auf den ersten Blick mag es kompliziert klingen. Ist es aber eigentlich gar nicht. Es ist aber sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber für die ersten Versuche war ich dann doch relativ zufrieden. Nur einmal habe ich das Snowboard hässlich verkantet. Das lag aber weniger an den Kanten als an der unaufmerksamen Fahrweise…

Der letzte und abschließende Teil der Serie wird dann auch weniger kompliziert: Aber auch beim Wachsen gibt es ein paar Dinge, die beachtet werden müssen, um sich das Board oder die Ski nicht zu versauen.

Alle Werkzeuge, die es braucht, gibt es u.a. hier: Bergfreunde.de


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