Schärtenspitze: Über die Eisbodenscharte zum Gipfel und zum Kuchen

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Im Hochkalter-Massiv ist die Schärtenspitze eine von vielen imposanten Erscheinungen. Unsere Tour führt uns über die Eisbodenscharte zum Gipfel. Und zur Blaueishütte mit ihrem berühmten Kuchen.

Schärtenspitze: Vom Eisboden zum Kuchen © GipfelfieberSchärtenspitze: Vom Eisboden zum Kuchen © Gipfelfieber
Schärtenspitze: Vom Eisboden zum Kuchen © Gipfelfieber

Wie herrlich ist es doch, endlich die Füße in den eiskalten Bach direkt am Hintersee halten zu können. Es ist so kalt, dass es beißt und kaum länger als ein paar Sekunden aushaltbar ist. Aber es tut unglaublich gut, erfrischt und lässt die angestrengten Muskeln schnell wieder erholen und sich entspannen.




Hintersee, Schärtenalm & Himbeerbüsche

Knapp 5:30 Stunden vorher: Wir treffen uns zur Mittagszeit am hoffnungslos überfüllten Parkplatz kurz vor dem Hintersee. Neben uns wird eine Busladung Italiener ausgespuckt, während wir die Rucksäcke schultern, wo eigentlich kaum mehr als ein paar Liter Wasser drin sind. Denn es ist heiß. Richtig heiß.

Bis zur Schärtenalm sind wir so etwas langsamer unterwegs als sonst. Die Hitze soll nicht gleich schon ihren Tribut fordern. Kurz vor Erreichen der Alm geht es den Schildern Richtung Hochalm folgend nach links weg. Der Steig führt uns durch dichten Wald mal abfallend, mal leicht ansteigend ohne viel an Höhe gewinnend bis zur Mitterkaseralm. Zwischendrin hängen die Himbeerbüsche so voll, dass wir nicht anders können als uns an den kleinen roten Früchtchen zu laben.

Zwischen Alm und Fels

Zur Hochalm, einer im Wald versteckten, unbewirtschafteten Hütte ist es nicht allzu weit, aber von nun an geht es konstant bergauf. Bald verlassen wir die letzten Bäume, kommen an einem letzten Wasserrinsal vorbei und steigen neben den abweisenden Ostwänden von Steinberg und Schärtenspitze auf. Erst im Gras, später im großen Blockwerk und zuletzt im Schotter. Aber wo soll eigentlich die berüchtigte Eisbodenscharte sein? Kein Durchlass, der uns den Weg auf die Schärtenspitze ermöglicht, scheint ersichtlich.

Über die Eisbodenscharte auf die Schärtenspitze

Bald führt uns der Schärtensteig direkt an der Felswand entlang und plötzlich öffnet sich zwischen Schärtenspitze und Blaueisspitze eine kleine Lücke, in die wir aufsteigen. Während im Rücken die Schönfeldspitze über dem Steinernen Meer wacht, gelangen wir an die ersten Stahlseilversicherungen, die uns den Weg nach oben weisen.

Ein bisschen wild ist der Steig, aber so richtig ausgesetzt auch nicht, so dass wir nach kurzer Zeit in der Lücke zwischen den beiden Gipfeln stehen und über den Grat nach 20 weiteren Minuten zum Gipfel der Schärtenspitze gelangen, zuletzt mit ein bisschen Stahlseil-gesicherter Kraxelei (Details bei via-ferrata.de).

Nach etlichen Stunden treffen wir hier auf den ersten Wanderer. Wo die wohl heute alle sind? Schließlich könnte der Tag kaum schöner sein. Nach kurzer Rast, einem kurzen Gruß in Richtung Watzmann, wo es am Grat heute wieder zugeht wie auf einem türkischen Basar, steigen wir am – immer wieder von Stahlseilen gesicherten – Weg in etwa 50 Minuten zur Blaueishütte ab.

Es geht auch mal ohne Kuchen

Vom berühmten Kuchen nehmen wir heute aber Abstand. Es ist einfach viel zu heiß. Stattdessen fließt ein kühles Radler mit viel zu viel Bier (dass ich sowas sage) die Kehle hinab, bevor es im Laufschritt und 45 weiteren Minuten zurück zum Parkplatz geht.

Beine in den Bach. Abkühlen. Genießen.

Fazit

Der Aufstieg über die Eisbodenscharte ist deutlich länger als der Anstieg über den Normalweg, der über die Blaueishütte zum Gipfel der Schärtenspitze führt. Von der Schwierigkeit nehmen sich beide Wege nicht viel. Abwechslung ist so aber garantiert. Spätestens dann, wenn man auf der Blaueishütte den obligatorischen Kuchen gegen ein kühles Radler tauscht.


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3 Kommentare

  1. Genau die gleiche Tour hatte ich vor drei Wochen auch unter den Füßen…nur etwas früher und deshalb gab es auch einen leckeren Kuchen zum Frühstück. ;-)

    Echt ein absolut lohnenswerter Gipfel…
    …und Kuchen ;-)

    • Absolut! Und unglaublich ruhig trotz bestem Wetter und bis auf den letzten Platz gefülltem Parkplatz.
      Kuchen gibt`s dann beim nächsten Mal wieder.

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