Die 3. Etappe des SalzAlpenSteigs führt auf den höchsten Punkt des Fernwanderwegs. Den 1.674 m hohen Hochfelln gilt es zu erklimmen.
Der Hochfelln ist nicht der höchste Berg des Chiemgaus, auch nicht der schönste – so ehrlich muss man sein – aber neben der Kampenwand der wahrscheinlich bekannteste. Jeder, der mit dem Auto von München gen Salzburg fährt, liest seinen Namen in großen Lettern an der Autobahn. Denn dem Hochfelln wurde ein eigener Rastplatz gewidmet.
Darüber hinaus fährt bis zu seinem Gipfel-Areal eine Seilbahn, die im Sommer und im Winter sehr gern genutzt wird und den Hochfelln zum wahrscheinlich auch meist besuchten Berg der Chiemgauer Alpen machen. Allein ist man am Ziel der dritten Etappe auf dem SalzAlpenSteig also eher selten. Was nicht unbedingt für den Aufstieg über die ruhige Südseite gilt.
Inhaltsverzeichnis
Aufbruch von der Brachtalm/Bergen
Wer das Glück hatte, einen der begehrten Schlafplätze auf der Brachtalm zu erhaschen, startet die dritte Etappe direkt vom Endpunkt der zweiten Etappe. Von der beschaulichen Alm geht es zunächst über die Vorderalm immer den Schildern gen Bergen (und den gelben Logos des SalzAlpenSteigs) folgend nach unten. Bei einem Abzweig hinter der Vorderalm über dem Birkenmoosgraben gilt es aufzupassen und nicht den Abzweig zu verpassen. Die Alternative ist sonst ein knapp vier Kilometer längerer Fahrweg.
Im Tal bei der Weißen Ache angekommen, folgt ein scharfer Schwenk nach rechts, nun nicht mehr den Schildern “Bergen”, sondern “Hochfelln” folgend. Hier treffen auch die wieder auf den Weg, die in Bergen übernachtet haben und von Kohlstadt (bis hierhin empfiehlt sich ein Taxi) aufgestiegen sind.
Aufstieg über die Südwestseite
Der breite Weg führt nun bald an einer Staustufe vorbei und schon kurze Zeit darauf wartet eines der Highlights der Tour. Zur Rechten, gut versteckt im Wald, stürzt sich der Bach aus dem Birkenmoosgraben über knapp 50 Meter in die Tiefe. Die Gischt des Wasserfalls ist noch in weiter Entfernung zu spüren. Die Gewalt und Kraft des Wassers sind förmlich spürbar.
Zurück auf dem Aufstiegsweg steigt der bald deutlich an und folgt dem Lauf der Weißen Ache, gewinnt aber schnell an Höhenmetern. Bald darauf zweigt ein kleiner Steig nach links ab und spätestens nach der Eschelmoosalm, wo Ausblicke auf den Hochgern und in Richtung der Brachtalm warten, wird es bald wieder steiler, nach dem Queren des Weißgrabens auch deutlich schmaler.
Zum Gipfel des Hochfelln
Der Bergpfad gewinnt schnell an Höhe und kreuzt die Westflanke des Thoraukopfes mehrfach. Im Frühjahr können hier noch lange tückische Altschneefelder lauern. Ohne Schnee ist der Aufstieg aber kein großes Problem und nach 2 bis 2,5 Stunden von unten ist die Gabelung am Thoraukopf erreicht. Der wird nun über einen schmalen, teils etwas ausgesetzten Steig westlich passiert. Eine Querung über Stufen und unmittelbar finden wir uns in Latschen wieder, die uns fast bis zum Gipfel etwa 150 Höhenmeter später begleiten.
Der Ausblick auf den Chiemsee ist an schönen Tagen eine Wonne. An wolkenverhangenen Tagen lassen sich höchstens Umrisse des Bayerischen Meers erahnen und auch Gleitschirmflieger tummeln sich dann keine am Gipfel. Nach der Brotzeit und Stärkung in der erstaunlich großen Kapelle am Gipfel heißt es, vom höchsten Punkt des SalzAlpenSteigs Abschied zu nehmen und den Abstieg anzutreten.
Abstieg vom Hochfelln
Da die vierte Etappe des SalzAlpenSteigs wieder direkt am Gipfel des Hochfellns beginnt, empfiehlt sich eine Fahrt mit der Seilbahn in den Talort Bergen. Es gibt extra SalzAlpen-Tickets, wo auch die Auffahrt am nächsten Morgen wieder enthalten ist. Wer bis hoch gut unterwegs war, kann die nächste Etappe auch direkt angehen und bis nach Ruhpolding absteigen, was aber noch einmal viele Kilometer Strecke mit sich bringt.
Fazit
Die Aussichtsterrasse des Chiemgau wie der Hochfelln gern bezeichnet wird, macht ihrem Namen an schönen Tagen alle Ehre. Der Aufstieg auf dem SalzAlpenSteig über die Südseite ist erstaunlich ruhig im Vergleich zu den vielen Menschen, die oben am Gipfel angetroffen werden.
[…] Etappe: Brachtalm – Bergen […]