Rund um das Stahlhaus – Teil 1: Andrang am Schneibstein

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Das Carl-von-Stahl-Haus liegt in den Berchtesgadener Alpen im Torrener Joch, knapp oberhalb des Schneibsteinhauses in unmittelbarer Entfernung der deutsch-österreichischen Grenze. Von ihm aus sind mehrere Gipfel erreichbar. Unter anderem der Schneibstein.

Rund um das Stahlhaus - Teil 1: Schneibstein © Gipfelfieber.comRund um das Stahlhaus - Teil 1: Schneibstein © Gipfelfieber.com
Rund um das Stahlhaus – Teil 1: Schneibstein © Gipfelfieber.com

Der Schneibstein gilt mit seinen 2276 Metern Höhe als leichtester 2000er der Berchtesgadener Alpen. Dementsprechend hoch wird er dann auch frequentiert. An schönen Tagen kommt man sich durchaus wie in einer Ameisenstraße vor…

Aufstieg von Hinterbrand

Der Aufstieg zum Carl-von-Stahl-Haus startet in der Regel am Parkplatz in Hinterbrand. Von hier geht der breite Weg in Richtung der Mittelstation der Jennerbahn. Wer abkürzen will, nimmt die. Für uns kommt das natürlich nicht in Frage. Wir kürzen anders ab: Vom Parkplatz folgen wir der Straße, die vor selbigem bereits links abzweigt. Wir kürzen mehrfach die Kehren durch den Wald ab. Vor dem baldigen 30er-Schild zweigt der Steig nun endgültig links ab. Steil geht es durch den Wald und kurz darauf queren wir eine Alm, steigen an wegelagernden Kühen vorbei, queren den Weidach-Bach und gehen an der Hütte der Krautkaser-Alm vorbei und kurz bergab, bevor es links wieder durch den Wald und nach oben geht. Kurz darauf treffen wir auf eine neugebaute (im Sommer furchtbar hässlich und deplatziert wirkende) Liftstation. An ihr vorbei geht es anschließend auf den breiten Fahrweg, der von der Mittelstation heraufkommt. Dem folgen wir nun, passieren die Mitterkaseralm, wo sich Murmeltiere lautstark austauschen, und das letzte wirklich steile Stück unterhalb des Jenners. Von hier geht es in knapp 20 Minuten recht gemütlich weiter bis zum Stahlhaus. Insgesamt sollte man 1:30 bis 2 Stunden einkalkulieren.




Weiterweg auf den Schneibstein

Der Gipfel des Schneibsteins ist bereits deutlich erkennbar. Von der Hütte halten wir uns rechts und passieren einige den Weg säumende Kühe und steigen mal steiler, mal weniger steil auf. Alsbald verlassen wir die Latschen und es geht über Geröll und Gras völlig problemlos zum Gipfel, der eher eine langgezogene Graskuppe ist. Vom Stahlhaus bis zum Gipfel des Schneibsteins sollte man ebenfalls 1:30 bis 2 Stunden einplanen. Von hier genießt man die Ausblicke hinüber zu Watzmann und Hochkalter. Auch der Hochkönig blitzt im Süden auf, im Norden der Untersberg und auch der Hochstaufen ist im Norden deutlich auszumachen.

Kleine Reibn oder zurück

Entweder lässt sich nun wieder über den Aufstiegsweg absteigen oder alternativ die kleine Reibn erwandern. Die führt weiter zum Seeleinsee, von dort zur Priesbergalm und weiter zur Mittelstation des Jenners und zurück zum Parkplatz nach Hinterbrand.

Für die folgende Tour auf das Hohe Brett ist allerdings der Abstieg zum Stahlhaus sinnvoller, da ansonsten wieder zu selbigem aufgestiegen werden müsste.

Fazit

Die Tour auf den Schneibstein ist im Gesamten einfach, aber eben auch ziemlich unspektakulär. Vor allem für Einsamkeits-liebende Bergsteiger ist sie eher nicht zu empfehlen. Höchstens wenn man ganz früh am Morgen vom Carl-von-Stahl-Haus aus startet, hat man die Chance auf ein wenig Einsamkeit am Berg. Sammelt man Gipfel gehört der Schneibstein aber eben trotzdem dazu.


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4 Kommentare

  1. […] Die Tour auf den Schneibstein hatte bei mir ehrlich gesagt nur gemischte Gefühle hinterlassen. Es war schlicht und einfach zu voll am Berg und selbst beim anschließenden Mittag im Carl-von-Stahl-Haus musste man freie Plätze erst suchen. Als wir dann beschlossen, nochmals vom Stahlhaus zu starten, diesmal aber die andere Richtung einzuschlagen, war uns also bewusst, dass es wieder voller werden könnte. Erstes Indiz dafür: Eine kurzfristige Reservierung zum Übernachten war weder im Schneibsteinhaus noch im Stahlhaus möglich. Wir wollten aber ungern erst frühmorgens zum Stahlhaus aufsteigen, da wir wahre Menschenmassen befürchteten, weswegen uns die Nächtigung sinnvoll erschien. Die war anschließend allerdings verzichtbar. Die Matratzenlager quollen förmlich über. Es war heiß. Es war stickig. Und man lag mit seinem Nebenmann quasi Arm in Arm, während der nächste Nebenmann (bzw. die Heidi) einem wiederum ständig in den Nacken atmete. So war es mehr ein unruhiges Liegen als Schlafen. Mehr als 30 Minuten am Stück hat wohl keiner von uns geschlafen (ein eBook und Schafe zählen (!!!) helfen aber). So waren wir froh, dem am Morgen entfliehen zu können. […]

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